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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Osho
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schrieb Russell selbst ein monumentales Werk über Mathematik die Principia Mathematica, in dem dreihundertzweiundsechzig Seiten ausschließlich dem Beweis gewidmet sind, dass eins und eins zwei ist. Das Buch ist einfach unmöglich –der Versuch, es zu lesen, kann einen wirklich in den Wahn sinn treiben! Bertrand Russell gab selbst zu: »Nachdem ich dieses Buch geschrieben hatte, war mein Verstand nie mehr so scharf wie zuvor; mein ganzer Scharfsinn ging verloren.« Ganz sicher hat er zu viel Energie in dieses Buch gesteckt, und zwar eine seltsame Art von Energie, denn kein Mensch liest dieses Buch.
    Bertrand Russell war also an Mathematik interessiert. Er wusste, dass Frege dabei war, ein Buch zu veröffentlichen, das alle Paradoxa, Rätsel und mathematischen Probleme lösen sollte, und schickte Frege ein Paradoxon – ein ganz einfaches Paradoxon. Als Frege es erhielt, war er am Boden zerstört, und sein ganzer Enthusiasmus war verschwunden. Sein Buch war vollendet – zwei Bände, sein Lebenswerk –, und dieser Mann schickt ihm einen kurzen Brief mit einem kleinen Paradoxon und sagt: »Bevor Sie Ihr Buch veröffentlichen, sollten Sie über dieses Paradoxon nachdenken.« Es wurde als Russells Paradox bekannt.
    Es ist ganz einfach, doch Frege hatte keine Antwort darauf. Er veröffentlichte seine Bücher daraufhin nicht; sie wurden erst nach seinem Tod publiziert. Sie sind monumental, doch es gelang ihm nicht, alle Paradoxa darin zu lösen. Das Paradoxon, das Russell ihm geschickt hatte, konnte er nicht auflösen.
    Das Paradoxon ist ganz einfach: Alle Bibliothekare des Landes wurden aufgefordert, einen Katalog mit allen Büchern ihrer Bibliothek zu erstellen und diesen Katalog an die Nationalbibliothek zu schicken. Einer der Bibliothekare stellte also seinen Katalog fertig, und als er eben dabei war, ihn zu verpacken und an die Nationalbibliothek zu schicken, tauchte eine Frage in ihm auf: »Soll ich diesen Katalog ebenfalls aufnehmen oder nicht?
    Denn er ist ja nun ebenfalls ein Buch in meiner Bibliothek. Und die Anordnung ist klar, nämlich dass alle Bücher der Bibliothek katalogisiert werden sollen. Was soll ich also damit machen? Das ist ein Buch in meiner Bibliothek, also ist es laut Anordnung richtig, es in den Katalog aufzunehmen.«
    Dieses Problem war offensichtlich vielen Bibliothekaren in den Sinn gekommen. Also kamen zwei Arten von Katalogen in der Nationalbibliothek an. Der Nationalbibliothekar machte zwei Stapel: einen mit Katalogen, die den Katalog selbst ebenfalls enthielten, und einen mit denen, die ihn nicht enthielten. Ihm wurde nun aufgetragen, einen Katalog aller Kataloge zu erstellen, die den Katalog selbst nicht enthielten. Doch als er zum Ende kam, fragte er sich, was er mit seinem eigenen Katalog machen sollte. Wenn er ihn nicht aufnahm, dann fehlte in seinem Katalog ein Katalog, der sich selbst nicht enthielt. Wenn er ihn aber aufnahm, dann enthielt der Katalog nicht mehr nur solche Kataloge, die sich selbst nicht enthielten.
    Russell schickte ihm also dieses einfache Paradoxon: »Was soll dieser Bibliothekar tun? Bevor Sie sich an die Lösung anderer, größerer Rätsel machen, lösen Sie doch bitte erst einmal dieses Problem! Dieser Bibliothekar steckt in Schwierigkeiten. «

    Was immer man in dieser Situation nun tut, ist falsch. Wenn man den Katalog nicht aufnimmt, fehlt ein Katalog, der sich selbst nicht enthält: Es sind nicht alle Kataloge darin enthalten, die sich selbst nicht enthalten. Wenn man ihn aber aufnimmt, dann enthält der Katalog nicht nur Kataloge, die sich selbst nicht enthalten ...
    Könnt ihr noch folgen?
    Ich sehe darin kein Problem. Doch Frege war ratlos; auch Russell hatte keine Antwort auf diese Frage. Und jede Wissenschaft, jede Philosophie, jede Religion kommt irgendwann an diesen Punkt: Irgendwann kommt sie an einen Punkt, an dem man etwas fraglos hinnehmen muss, blind ... das ist es, was die Religion als Glauben bezeichnet.
    Doch das ist Flickwerk. Wenn man von euch verlangt, dass ihr glauben sollt, bedeutet das, dass ihr nicht versuchen sollt, den Flicken wegzunehmen, weil darunter ein Loch ist – abgrundtief, bodenlos – deckt es zu! Doch wenn man es abdeckt, ist es damit nicht verschwunden. Nichts ist gelöst. Nichts wird verändert, indem man es abdeckt – außer dass man blind bleibt. Warum es also abdecken? Schließt einfach die Augen.
    Das ist der Grund, warum alle Anhänger immer blinde Anhänger sein müssen – denn wenn sie Augen haben, gibt es

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