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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Osho
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unzählige Blüten auf einen herabregnen, verspürt man plötzlich eine Dankbarkeit, die auf niemand Bestimmten gerichtet ist, die wie ein Duft aus einem aufsteigt, so wie Weihrauch Wolken von Rauch und Duft zum Himmel emporsendet, wo sie sich auflösen.
    Diese Dankbarkeit steigt wie ein Duft aus einem auf, nicht wie die Dankbarkeit, die auf jemanden gerichtet ist. Sie ist der Schatten, das Nebenprodukt, wenn man zum Buddha wird. Sie entspringt nicht der Befriedigung irgendeiner Sehnsucht. Wenn man irgendwelche Wünsche hat, bewusst oder unbewusst, kann man nicht zum Buddha werden. Erst wenn alle Wünsche sich aufgelöst haben, wenn man alle Wünsche und Sehnsüchte transzendiert hat, wird man zum Buddha. Und von einem Buddha strahlt ein gewisser Duft aus. Dieser Duft besteht aus vielen Elementen. Er besteht aus Dankbarkeit, aus Mitgefühl, aus Liebe, aus Glückseligkeit, aus Ekstase – er ist vielfältig, er ist multidimensional.
    Nun zu unserem Sutra:
    Nachdem Nangaku diesen Kommentar über Sekito abgegeben
    hatte, schickte er den Mönch abermals zu Sekito, um ihm einige
    Fragen zu stellen. Als der Mönch bei ihm ankam, fragte er also:
    »Was ist Befreiung?«

    Bevor ich Sekitos Antwort erläutere, möchte ich euch eine kleine Anekdote über den Sufi-Mystiker Al-Hillaj Mansoor erzählen. Einmal kam ein Mann zu ihm und stellte ihm dieselbe Frage: »Was ist Befreiung?«
    Mansoor befand sich gerade in einer Moschee mit prachtvollen Säulen rundum. Als er diese Frage hörte, ging er zu einer der Säulen, umklammerte sie mit beiden Händen und begann zu schreien: »Hilf mir! «
    Der Mann verstand nicht, was das sollte. Er hatte doch nur eine Frage zum Thema Befreiung gestellt, doch dieser Mansoor schien verrückt zu sein. Er umklammerte die Säule und flehte den Mann an: »Bitte hilf mir – diese Säule hält mich fest und lässt mich nicht los. Befreie mich!«
    Der Mann erwiderte: »Du bist ja verrückt. Du hältst doch die Säule fest, und nicht die Säule dich.«
    Da ließ Mansoor die Säule los und sagte: »Das war meine Antwort, und jetzt verschwinde. Niemand hält dich fest.«
    Das war auch Sekitos Antwort: »Wer hat dich gebunden? «
    Warum strebst du nach Befreiung? Das ist die Vorgehens weise beim Zen – sich die eigene Sklaverei genauer anzusehen. Kümmere dich nicht um deine Befreiung. Deine Sklaverei ist das Problem, und sie ist deine eigene Schöpfung. Wer hat dich zum Sklaven gemacht? Du selbst! Und jetzt bittest du: »Befreie mich.« Niemand kann dich befreien, weil niemand dich versklavt hat. Es ist nur dein eigenes Spiel.
    Diese Antwort ist hart, aber überaus klar und überaus wahr.
    Sekito antwortete: »Wer hat dich gebunden?«
    Sag mir zuerst, worin deine Sklaverei besteht. Wer hat dich versklavt? Warum strebst du danach, dich zu befreien? Sobald du dir deine Sklaverei genauer ansiehst, wirst du einfach nur anfangen zu lachen. Deine Sklaverei ist deine eigene Kreation; du kannst sie jetzt sofort loslassen. Und sobald du sie losgelassen hast, wirst du erkennen, dass Freiheit deine wahre Natur ist; du musst nicht befreit werden. Du wurdest frei geboren, du warst von Anfang an frei, doch wieder und wieder gerätst du in Sklaverei.
    Vielleicht gibt dir die Sklaverei eine gewisse Sicherheit, einen gewissen Schutz. Die Sklaverei gibt dir ein gewisses Gefühl, dass du etwas gegen deine Sklaverei tust. Doch in deinem Bewusstsein bist du vollkommen frei und immer schon frei gewesen.

    Es ist so, als würdest du dich hinlegen, die Augen schließen und anfangen zu schreien: »Weck mich auf!« Natürlich ist es sehr schwierig, jemanden aufzuwecken, der bereits wach ist. Es ist leicht, jemanden aufzuwecken, der schläft. Man kann ihm kaltes Wasser, einen Eimer eiskaltes Wasser, ins Gesicht schütten, und er wird sofort aufspringen. Man kann ihm die Decke wegziehen, und er wird sofort aufschreien: »Was machst du da ?«
    Aber wenn jemand wach ist, wenn jemand mit geschlossenen Augen daliegt und sagt: »Bitte weck mich auf!« ... Das ist es, was Sekito zu dem Mönch sagt, als dieser ihn fragt:
    »Was ist Befreiung?«
    Sekito antwortet ihm: »Wer hat dich gebunden? « Du warst schon immer frei; du bist der Buddha; du bist der Erwachte. Deine Sklaverei ist deine eigene Erfindung, sie ist nur eine Fiktion.
    Ihr könnt einmal ein kleines Experiment machen, wenn ihr zu Hause in eurem Zimmer sitzt. Faltet die Hände fest zusammen und verschränkt die Finger ineinander. Schließt dann die Augen und stellt euch vor,

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