Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott
Aussage war: »Ich sterbe als frustrierter Mensch. Die Menschen haben sich von mir nur unterhalten lassen. Niemand hat mir wirklich zugehört.« Doch das war nicht der Fehler der Leute.
Es war sein eigener Fehler. Er sprach nur auf der intellektuellen Ebene zu ihnen; er wies sie niemals darauf hin, tiefer zu gehen.
Solange ihr nicht tiefer geht, werdet ihr eure Projektionen nur von einem Objekt auf ein anderes verlagern. Wenn es keinen Gott gibt, macht ihr mich zu eurem Gott. Und ich bin ganz sicher nicht Gott. Ich habe dieses schreckliche Chaos nicht erschaffen, das ihr hier auf der ganzen Welt seht. Ich habe Adolf Hitler nicht erschaffen, oder Dschingis Khan oder Tamerlan, auch nicht Nadir Schah oder Benito Mussolini. Ich habe diese Menschen nicht erschaffen. Macht mich nicht dafür verantwortlich! Und ich bin nicht allmächtig. Ich sitze einfach nur hier auf meinem Stuhl, das ist alles. Allmächtig würde bedeuten, dass ich einen Stuhl brauche, in den das ganze Universum passt. Und ich bin nicht allgegenwärtig. Ich bin kein Voyeur, der euch im Schlafzimmer beobachtet. Das ist es, was Gott angeblich macht, er beobachtet euch selbst noch im Badezimmer, durchs Schlüsselloch.
Ich bin auch nicht allwissend. Ich weiß nicht , was im nächsten Augenblick passieren wird. Ich bin einfach nur ein Mensch, einfach nur vollkommen wach und bewusst, und antworte auf das Leben von Moment zu Moment, entsprechend meiner Bewusstheit, meinem Bewusstsein; einfach nur ein klarer Spiegel, der alles reflektiert, was vor ihn tritt. Projiziert also nichts auf mich.
Doch ich kann dein Problem verstehen. Dein Problem ist, dass du intellektuell überzeugt bist, doch dass du die Wahrheit in den tieferen Schichten deines Wesens noch nicht erkannt hast. Du musst erst durch Meditation erkennen, dass es keinen Gott gibt; die Existenz genügt, es braucht keinen Gott, keine Fiktion.
Sobald du das in deinem tiefsten Kern erkannt hast, wirst du diesen alten Aberglauben niemals mehr projizieren. Nur Meditation kann für eine Verwandlung deines Wesens sorgen. Krishnamurti starb frustriert, weil er niemals bedacht hatte, dass er nur mit dem Intellekt der Menschen arbeitete. Krishnamurti half den Menschen nicht, über den Verstand hinauszugehen.
Ich vermute, dass er selbst vielleicht niemals über den Verstand hinausgegangen ist. Wie hätte er das sonst übersehen können?
Wenn er über den Verstand hinausgegangen wäre, dann hätte er sich bestimmt sein ganzes Leben lang bemüht, den Menschen zu helfen, über den Verstand hinauszugehen. Wenn man anfängt, über den Verstand hinauszublicken, dann gibt es keinen Gott, aber diese Existenz wird so schön, so intelligent, so strahlend, so sich selbst genug, dass sie nichts anderes mehr braucht. Doch nur Meditation kann dieses Wunder zustande bringen.
Die dritte Frage:
Gestern hörte ich dich sagen, dass Gebet etwas nach außen
Gerichtetes ist. Was ist mit Dankbarkeit? Ich habe das Gefühl,
dass Dankbarkeit nicht unbedingt ein äußeres Objekt braucht.
Und dass sie nicht nur entsteht, weil eine offene oder geheime
Sehnsucht erfüllt wurde.
Es gibt zwei verschiedene Arten von Dankbarkeit. Die eine ist immer nach außen gerichtet und entsteht dadurch, dass man sich tief im Innern etwas direkt oder indirekt gewünscht und es bekommen hat. Aus diesem Grund ist man dankbar. Diese Art Dankbarkeit bedeutet einfach nur, dass man sich für etwas bedankt.
Das macht es vielleicht etwas klarer: Man bedankt sich bei demjenigen, der eine Sehnsucht erfüllt hat, die vorhanden gewesen war, ob man sich dessen nun bewusst war oder nicht. Etwas wurde erfüllt, daher fühlt man sich dankbar.
Diese Dankbarkeit ist immer nach außen gerichtet. Das kann Dankbarkeit einem Gott gegen über sein, der nicht existiert. Es kann Dankbarkeit einem Freund gegenüber sein, der existiert. Doch diese Dankbarkeit entspringt der Befriedigung einer bewussten oder unbewussten Sehnsucht.
Die andere Art von Dankbarkeit ist ein vollkommen anderes Phänomen, auch wenn sie im Wörterbuch nicht unterschieden werden. In Wörterbüchern wird Dankbarkeit nicht in verschiedene Kategorien unterteilt. Doch das Leben richtet sich nicht nach euren Wörterbüchern. Diese Art von Dankbarkeit hat kein äußeres oder inneres Objekt. Sie ist mehr wie der Duft, den eine Blume verströmt. Sie ist eine Erfahrung, die nicht auf irgendjemanden gerichtet ist.
Wenn man die innerste Quelle seines Wesens erreicht hat, wo immer Frühling herrscht und
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