Der Gott des Krieges (German Edition)
Ihnen diese Philosophie zu hoch sein, können Sie sich auch einfach ganz hervorragend unterhalten la s sen!
„Der moderne Held, der Mensch von heute, der es auf sich nimmt, dem Ruf zu folgen und die Stätte jener Kraft zu suchen, mit der allein unser ganzes Geschick gestillt werden kann, kann und darf nicht warten darauf, daß die Gesellschaft ihren Pfuhl von Hochmut, Furcht, heuchl e rischem Geiz und verstellter Feindseligkeit bereinigt. „Lebe, als ob der Tag da wäre“, heißt es bei Nietzsche. Nicht die Gesellschaft hat den schöpferischen Heros zu lenken und zu erretten, sondern er sie. Und so teilt jeder von uns das höchste Gottesgericht und trägt das Kreuz des Erlösers – nicht in den Augenblicken großer Sta m messiege, sondern im Schweigen seiner einsamen Ve r zweiflung.“
Joseph Campbell – Der Heros in tausend Gestalten
„Kraft herrscht über alles Lebendige,
bestimmt was Recht und Unrecht ist.“
Ragnar Redbeard
Might is Right
In einer längst vergessenen Zeit großer Kriege und Abenteuer, lebte Larkyen, der im Schein einer schwarzen So n ne geboren wurde.
Im Mannesalter nach einer schweren Verwundung von den Toten auferstanden, besaß er fortan außerg e wöhnliche Fähigkeiten:
Unsterblichkeit, einer der größten Wünsche der Me n schen. Insbesondere jener, die nach mehr streben als in einer natürlichen Lebensspanne zu erreichen wäre. Und ebenso all derer, die ihre fleischliche Existenz als etwas Einzigartiges und unschätzbar Wertvolles erkannt hatten.
Schiere Unverwundbarkeit – von denen herbeigesehnt, die den Klingen und Klauen ihrer Gegner niemals unte r liegen wollten.
All jene, denen diese Gaben zuteil wurden, nannten sich Kinder der schwarzen Sonne.
Für die Menschen, waren sie die Götter ihrer Zeit.
Seit jeher suchte die Kinder der schwarzen Sonne ein Hunger heim, den kein anderes Lebewesen kennen konnte – der Hunger nach der Energie des Lebens.
Sie zehrten von der Lebenskraft der Menschen und Tiere, und brachten ihnen den Tod.
Dennoch wurde Larkyen, dem Sohn der dritten schwarzen Sonne, viel Ruhm unter den Menschen zuteil.
Gefürchtet als Rächer und verehrt als großer Krieger, zog er durch die Welt, in dem Wissen, dass seine G e schichte für die Ewigkeit bestimmt war …
Prolog
Über den Ufern des Kharasees kreisten noch immer die Aasvögel. Immer wieder ließen sie sich am Boden nieder, um ihren Hunger auf einem Feld aus totem Fleisch zu stillen.
Hunderte kedanische Krieger lagen hier mitsamt ihren Reittieren seit dem Ende des letzten Herbstes und verro t teten. Schon nächsten Sommer würden außer ihren Wa f fen und Rüstzeug nur noch ihre sauber abgefressenen Gebeine hier zurückbleiben. Und an all jene, die einst für große Kriege geboren wurden, würde man sich im No r den der Welt nur noch in Geschichten erinnern.
Die schimmernden Raubtieraugen des Riesen be o bachteten noch lange Zeit dieses Feld der höchsten Ehre.
Das letzte Mal, als er hier gewesen war, hatten noch gewaltige Gletscher diesen Teil der Welt unter sich e r drückt. Heute war es eine endlos erscheinende Steppe n landschaft, die von den Stämmen der Majunay bewohnt wurde.
Nahe dem Wasser hatte der Riese eine kleine Gruppe von fünf Majunay erspäht, die zwischen den Toten u m herstreiften. Sie fledderten die Leichen derer, die sie zu Recht gefürchtet hätten, als sie noch lebendig waren.
Mit Abscheu musterte der Riese die fünf Männer.
Ihrer Gier nach schienen sie nicht den Nomade n stämmen anzugehören, sondern zu lange in zwielichtigen Vierteln einer Stadt zugebracht zu haben. Ihre Körperha l tung, ihr Gang, ihre schlaffen Muskeln, all das wies sie als geschwächte Existenzen der Zivilisation aus. Längst hatten sie sich von der Natur ihrer Art entfernt.
Nur den Starken gebührte Ehre, nur den Starken g e bührte das Leben, alles andere war für die Vernichtung bestimmt.
Zu lautlos für eine Gestalt seiner Größe bewegte sich der Riese vorwärts auf seine auserkorenen Opfer zu. Die Plünderer bemerkten ihn erst, als es zu spät war.
Angst stand ihnen in die Augen geschrieben, als er e i nen von ihnen mit seinen großen Händen packte und in die Höhe hob.
Durch die bloße Berührung zerfiel der Leib des Plü n derers binnen eines Atemzuges zu Staub.
Keiner von ihnen entging seinem Griff, und allesamt zerfielen sie unter seinem Bann zu Staub, der vom Wind über die
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