Der Grabritter (German Edition)
zierliche Möbelstücke, die alle in einem zarten Rosa gehalten waren. Eine kleine Spielecke befand sich darin und auch eine Frisierkommode und ein kleiner Tisch auf dem Malsachen lagen. An der hinteren Wand stand ein großes Bett mit einem Himmel darüber. Ein weißer Seidenstoff fiel von dort herunter bis auf den Boden. Auf dem Bett saß sie.
Wirklich eine Schönheit , dachte Marquart. Sie trug einen Slip aus feinster weißer Seide und ein passendes Oberteil aus dem gleichen Material. Die langen Beine hatte sie seitlich angewinkelt und stützte den Oberkörper mit einem Arm ab. Ihr Gesicht war leicht geschminkt. Mit ihren großen runden Augen sah sie Marquart an. Er wusste, dass der Kleinen schon ein Cocktail gespritzt worden war. Der würde sie locker machen und ihr die Angst nehmen. Dies hier war eben kein billiger Hinterhofschuppen, sondern ein exklusives Amüsement für zahlungskräftige Kunden aus der Pädophilenszene. Man hatte dem Mädchen auch schon klar gemacht, dass sie hart bestraft würde, wenn die Kunden nicht mit ihr zufrieden wären. Marquart konnte sich gar nicht satt sehen an der weichen schwarzen Haut. Wieder begannen seine Augen vor Gier zu flackern. Langsam ging er zu dem Bett, auf dem das Mädchen saß, und ließ sich neben ihr fallen.
»Hallo Asha. Du heißt doch Asha, oder?« Das Mädchen antwortete etwas in Swahili, der Sprache ihrer Heimat des Kongo. Marquart verstand sie nicht und es interessierte ihn auch eigentlich nicht im Geringsten, was sie gesagt hatte. Um mit der Kleinen zu quatschen, war er bestimmt nicht hier. »Na dann, mein Engel, wollen wir uns zuerst mal einen Schluck genehmigen.« Er stand wieder auf und ging zu einem kleinen Servierwagen, der in der Nähe des Bettes stand und auf dem sich ein Sortiment an Flaschen mit verschiedenen Getränken befand. Außerdem ein Eiskübel mit einer Flasche Champagner darin und zwei Gläser. Marquart entschied sich für Champagner. Er nahm die Flasche aus dem Eis und hielt sie hoch in Richtung des Mädchens. Sie bemühte sich um ein Lachen das aber alles andere als fröhlich wirkte. Marquart bemerkte es nicht einmal. Mit einem lauten Knall ließ er den Korken aus der Flasche schießen. Ein kleiner Schwall des Champagners ergoss sich über den Boden. Marquart lachte laut. In bester Feierlaune füllte er zwei Gläser und kehrte damit zum Bett zurück.
Er reichte dem Mädchen ein Glas und deutete ihr mit Gesten an, dass er mit ihr Bruderschaft trinken wolle. Ängstlich und verwirrt starrten die großen Augen des Mädchens Marquart an. Sie verstand nicht. Marquart nahm ihren Arm und überkreuzte ihn mit seinem. Als er die samtige Haut des Mädchens spürte, merkte er, wie ihm das Blut überall hinschoss. Nachdem sie getrunken hatten, nahm Marquart ihr das Glas ab und stellte es zusammen mit seinem auf eine kleine Kommode direkt neben dem Bett. Dann ließ er sich zurückfallen. Er öffnete sein Hemd und zog es aus. »Mächtig warm hier, nicht wahr?«, raunte er dem Mädchen zu, wobei sich seine Blicke schon wieder an ihrem Körper festgesaugt hatten. Er nahm sie bei den Armen und zog sie zu sich herüber. Mit einer Hand fasste er ihren Nacken und presste seine Lippen auf ihre. Asha wagte nicht sich zu wehren. Sie wusste, dass sonst noch viel Schlimmeres auf sie warten würde. In ihren Gedanken flog sie weit weg von diesem schrecklichen Ort. Nach Hause zu ihren Eltern, zu ihren Freunden, zu all dem, was man ihr in einer einzigen Sekunde genommen hatte. Mit Nala, ihrer besten Freundin, spielte sie hinter der Hütte ihrer Eltern. Ihre Großmutter hatte zwei Puppen für sie gebastelt und sogar verschiedene Kleider dazu genäht. Fast jeden Tag spielten sie mit den Puppen. Nalas Lachen war mit einem Mal deutlich zu hören. Asha drehte den Kopf und sah sich suchend nach ihr um. Das Lachen veränderte sich. Es wurde hässlich und laut. Vor Ashas Augen tauchte wieder die massige Gestalt Marquarts auf. Gepuscht vom Alkohol, den er schon getrunken hatte, kaum noch Herr seiner Sinne. »He , Prinzessin ! H ier spielt die Musik. « Asha schloss ihre Augen und lies sich zurücksinken.
Ein paar Tränen hatten sich in ihren Augenwinkeln angesammelt, aber über ihre Lippen kam kein Ton. Marquart registrierte es nicht einmal und wenn so lies es ihn doch vollkommen kalt. »So mein Schätzchen, jetzt werden wir mal sehen, ob du auch das viele Geld wert
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