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Der Graf von Castelfino

Der Graf von Castelfino

Titel: Der Graf von Castelfino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTINA HOLLIS
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einmal nach draußen gehen, wieder hereinkommen, und wir fangen noch mal von vorne an?“
    Erneut warf sie einen gehetzten Blick auf seine Bürotür. „Soll ich wirklich …?“
    Er stieß ein kehliges Lachen aus, um ihre Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. Es hatte dieselbe Wirkung wie sein unverschämter Charme.
    „Das war nicht ganz so ernst gemeint, wie es vielleicht geklungen hat.“ Auf seinem Gesicht erschien wieder das amüsierte Schmunzeln, das sie so ungeheuer anziehend fand. Es trug dazu bei, dass sich ihre Nerven wieder beruhigten. Ein schüchternes Lächeln umspielte ihre Lippen.
    „Aber im Grunde haben Sie vollkommen recht, Gianni. Ich wurde von Ihren hinreißenden Assistentinnen zu einem Spießrutenlauf verurteilt, ohne Möglichkeit, vorher zu duschen, meine verdreckte Kleidung zu wechseln und ein wenig Make-up aufzulegen.“
    „Es gibt an Ihrem Aussehen nichts zu beanstanden.“ Sein Blick wanderte über ihren Körper und verlieh seinen Worten so noch mehr Gewicht.
    „Die Damen da draußen sind anderer Meinung“, sagte sie, immer noch ein wenig aufgebracht. „Sonst hätten sie das da nicht für mich ausgerollt.“ Mit spitzen Fingern deutete sie auf den Teppichschoner.
    Wieder lächelte er amüsiert. „Das dürfen Sie bitte nicht persönlich nehmen, Megan. Es handelt sich um eine Maßnahme, die für jeden Angestellten, der von außerhalb kommt, gilt. Sehen Sie, ich habe außer meinem Weingut schließlich noch andere attraktive Ländereien geerbt: Oliven- und Zitronenplantagen und eine Anzahl Farmen. Ein beträchtlicher Teil des Grund und Bodens würde hier landen, ausgebreitet über das Parkett meines Büros, wenn sie keine Vorsichtsmaßnahmen ergreifen würden.“
    „Ihre Assistentinnen sind so gar nicht wie die Leute, die in den Außenanlagen beschäftigt sind“, bemerkte Meg. Noch immer kränkte sie das Verhalten der Sekretärinnen und deren spöttische Blicke.
    „Meine Hausangestellten sind schon in Ordnung. Aber da draußen ist immer die Hölle los, weil jede an erster Stelle stehen will.“ Er deutete mit einem Nicken auf die Tür zu seinem Vorzimmer, beeilte sich aber hinzuzufügen: „Keine Sorge, Megan – Sie sind für die Damen in keiner Weise von Interesse. Man sieht Sie nicht als Bedrohung an.“
    Meg war nicht im Mindesten beruhigt.
    „Soll mich das aufheitern?“, fragte sie mit matter Stimme.
    „Selbstverständlich. Nun aber zum eigentlichen Thema. Wie kommen Sie voran? Wie gefällt es Ihnen? Ich hatte eigentlich vor, Sie in den vergangenen Tagen einmal aufzusuchen. Doch sobald ich irgendwo einen Blick von Ihnen erhaschte, waren Sie schon wieder verschwunden. Ich habe Sie zu mir rufen lassen, damit wir uns endlich in Ruhe unterhalten können.“
    „Das möchte ich auch gern, Gianni“, platzte Meg heraus, bevor sie sich zügeln konnte.
    Sein Interesse war sofort geweckt.
    „Na, wenn das nicht vielversprechend klingt. Warum nehmen Sie nicht Platz?“ Er deutete auf einen eleganten Besuchersessel vor seinem Schreibtisch.
    Um den Sessel erreichen zu können, müsste Meg den Teppichschoner verlassen. Gianni beobachtete, wie ihr Blick zwischen Teppich und Sessel hin- und herschweifte, und musste lachen.
    „Kümmern Sie sich nicht um den Fußboden. Mein Reinigungstrupp ist nicht gerade überarbeitet. Ihre kleinen Fußabdrücke werden sie nicht gleich umbringen.“
    Sie machte ein paar vorsichtige Schritte und nahm in dem angebotenen Sessel Platz. Die Ellenbogen auf die Schreibtischplatte gestützt, beugte Gianni sich mit einem charmanten Lächeln vor.
    Nach all ihren Tagträumen, den Stunden, die sie damit verbracht hatte zu überlegen, was sie bei ihrem nächsten Zusammentreffen wohl sagen würde, war Meg nun wie gelähmt. Ihr unbedachtes Bekenntnis von vorhin könnte sich als fataler Fehler erweisen. Wenn Gianni sie jetzt in irgendeiner Form herausforderte, hätte sie dem nichts entgegenzusetzen.
    Verunsichert wartete sie auf seinen nächsten Schritt. Sie zwang sich, sich in ihrem Sessel zurückzulehnen, und schaute auf ihre Hände, die sie in den Schoß gelegt hatte.
    „Gianni, ich möchte die Gelegenheit nutzen, Sie zu fragen, ob Sie – ich meine nur, wenn Sie nichts dagegen haben –, ob es eine Möglichkeit gäbe, dass Sie sich etwas leiser verhalten, wenn Sie von Ihren nächtlichen Unternehmungen zurückkehren?“ Rot vor Verlegenheit hatte sie die letzten Worte herausgebracht. Nun wartete sie auf sein spöttisches Lachen.
    Doch sie hörte nur ein leises Knarren, als

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