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Der Graf von Monte Christo

Der Graf von Monte Christo

Titel: Der Graf von Monte Christo Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wiederholen Sie mir dieselbe!
    Dantes sammelte sich einen Augenblick und sagte:
    Der Herr Staatsanwalt wird von einem Freunde des Thrones und der Religion benachrichtigt, daß Edmond Dantes,Sekond des Schiffes Pharao, heute morgen von Smyrna angelangt ist, nachdem er Neapel und Porto Ferrajo auf Elba berührt hat, von Murat einen Brief für den Usurpator und von dem Usurpator einen Brief für das bonapartistische Komitee in Paris übernommen hat. Den Beweis für sein Verbrechen wird man erlangen, wenn man ihn verhaftet; denn man findet diesen Brief entweder bei ihm oder bei seinem Vater oder in seiner Kajüte an Bord des Pharao.
    Das ist klar, wie der Tag, sagte der Abbé und zuckte die Achseln, und Sie müssen ein sehr gutes und reines Herz haben, daß Sie es nicht von Anfang an erraten haben.
    Sie glauben? rief Dantes. Ah, das wäre heillos!
    Wie war Danglars' gewöhnliche Handschrift?
    Eine schöne Kursivschrift.
    Wie war die Schrift des anonymen Briefes?
    Es war eine verkehrte Schrift. – Der Abbé lächelte, nahm seine Feder und schrieb mit der linken Hand auf ein Stück Leinwand zwei oder drei Zeilen der Denunziation.
    Dantes schaute den Abbé erschrocken an und rief: Oh! es ist erstaunlich, wie diese Schrift jener gleicht!
    Die Anzeige war mit der linken Hand geschrieben. Ich habe beobachtet, fuhr der Abbé fort, daß alle rechtshändigen Schriften voneinander abweichen, alle linkshändigen sich gleichen.
    Es ist, als hätten Sie alles gesehen, alles beobachtet.
    Fahren wir fort und gehen wir zur zweiten Frage über: Hatte jemand ein Interesse daran, daß Sie Mercedes nicht heirateten?
    Ja, Fernand, ein junger Katalonier, der sie liebte.
    Glauben Sie, daß er fähig war, den Brief zu schreiben?
    Nein, er hätte mir einen Messerstich gegeben und nichts sonst.
    Das liegt in der spanischen Natur; ein Mord, ja; eine Feigheit, nein.
    Überdies, fuhr Dantes fort, kannte er die in der Anzeige enthaltenen einzelnen Umstände nicht.Sie haben sie niemand mitgeteilt?
    Nicht einmal meiner Braut.
    Es ist Danglars.
    Oh! nun bin ich davon überzeugt.
    Warten Sie, kannte Danglars Fernand?
    Zwei Tage vor meiner Hochzeit sah ich sie miteinander an einem Tische unter der Laube des Vaters Pamphile. Danglars war freundschaftlich und spöttisch, Fernand bleich und verstört.
    Sie waren allein?
    Nein, es war ein dritter, mir wohlbekannter Mensch bei ihnen, der sie ohne Zweifel zusammengeführt hatte, ein Schneider, namens Caderousse; aber dieser war bereits betrunken. Doch halt ... halt ... warum erinnerte ich mich dieses Umstandes nicht? Auf dem Tische, wo sie tranken, waren Papier, Tinte und Federn. Oh, dort, dort wird der Brief geschrieben worden sein! Oh, die Schändlichen!
    Wollen Sie noch etwas wissen? fragte der Abbé lachend.
    Ja, ja, da Sie alles ergründen und in allen Dingen klar sehen. Ich will wissen, warum ich nur einmal verhört worden bin; warum man mir keinen Richter gegeben hat, und wie man mich ohne Spruch verurteilen konnte.
    Oh! was das betrifft, erwiderte der Abbé, das ist schwieriger; die Justiz hat finstere, geheimnisvolle Wege, die schwer zu durchdringen sind. Was wir bis jetzt in Beziehung auf Ihre zwei Feinde getan haben, war nur ein Kinderspiel. Sie müssen mir in dieser Hinsicht genauere Andeutungen geben.
    Ich bitte, fragen Sie mich; denn Sie sehen in der Tat klarer in meinem Leben, als ich selbst.
    Wer hat Sie verhört? Der Staatsanwalt oder der Untersuchungsrichter?
    Der Vertreter des Staatsanwalts.
    Jung oder alt?
    Jung, siebenundzwanzig oder achtundzwanzig Jahre alt.Gut! noch nicht verdorben, aber bereits ehrgeizig. Wie benahm er sich gegen Sie?
    Mehr sanft als streng.
    Haben Sie ihm alles erzählt? – Alles.
    Hat sich sein Benehmen im Verlaufe des Verhörs verändert?
    Einen Augenblick, als er den mich gefährdenden Brief gelesen hatte, schien er wie niedergeschmettert durch mein Unglück.
    Wissen Sie ganz gewiß, daß es Ihr Unglück war, was er beklagte?
    Er hat mir einen großen Beweis von Mitgefühl gegeben; er verbrannte den Brief, das einzige, was mich wirklich gefährden konnte.
    Halt, nicht so voreilig! Dieser Mensch könnte ein größerer Verbrecher sein, als Sie glauben.
    Bei meiner Ehre, Sie lassen mich zittern, sagte Dantes; die Welt ist also mit Tigern und Krokodilen bevölkert?
    Ha, nur sind die zweibeinigen Tiger und Krokodile gefährlicher, als die andern. Also er hat den Brief verbrannt, sagen Sie?
    Ja, und er sagte dabei zu mir: Sehen Sie, es ist nur dieser Beweis gegen Sie

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