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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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diesem Gebet in seiner Mischung aus Mystik und Begeisterung, die zu manchen Zeiten unter der rauen Schale des Seefahrers sichtbar wurde, setzte er sein letztes Testament auf:
    21. Oktober 1805,
    im Angesicht der vereinigten Flotte Frankreichs und Spaniens in etwa zehn Meilen Entfernung zu uns.
    In Anbetracht des Umstands, dass Emma Lyon, Witwe Sir William Hamiltons, weder vom König noch von der Nation je die erheblichen Dienste gedankt wurden, die sie dem König und der Nation geleistet hat, erinnere ich ausdrücklich daran, dass es Lady Hamilton erstens im Jahr 1799 gelang, sich Kenntnis von einem Brief des Königs von Spanien an seinen Bruder, den König von Neapel, zu verschaffen und zu erfahren, dass der König von Spanien England den Krieg zu erklären beabsichtigte, woraufhin der Premierminister Sir John Jervis den Befehl erteilen konnte, die spanischen Arsenale und die spanische Flotte zu vernichten, sofern sich Gelegenheit dazu bot, und wenn nichts dergleichen geschehen ist, dann trägt daran Lady Hamilton kein Verschulden; dass zweitens die britische Flotte unter meinem Kommando kein zweites Mal nach Ägypten hätte zurückkehren können, wenn nicht Lady Hamilton ihren Einfluss auf die Königin von Neapel dahingehend verwendet hätte, dem Gouverneur von Syrakus den Befehl erteilen zu lassen, unserer Flotte zu gestatten, sich in den Häfen Siziliens mit allem zu versehen, was sie benötigte, so dass ich auf diesem Weg alles erhielt, was ich brauchte, und die französische Flotte vernichten konnte.
    Deshalb lege ich es meinem König und meinem Vaterland anheim, Lady Hamilton für ihre Dienste zu belohnen und für ihren Unterhalt aufzukommen.

    Außerdem empfehle ich meine Adoptivtochter Horatia Nelson dem Wohlwollen der Nation, und ich wünsche, dass sie künftig den Namen Nelson tragen wird.
    Dies sind die einzigen Gunstbeweise, um die ich den König von England bitte, nun ich im Begriff stehe, mein Leben für mein Vaterland einzusetzen. Möge Gott meinen König und mein Vaterland und alle, die mir teuer sind, in seine Obhut nehmen!
    NELSON
    Die Vorkehrungen, die Nelson traf, um die Zukunft seiner Geliebten zu sichern und zu festigen, beweisen hinlänglich, dass ihn Todesahnungen beschäftigten. Um seinem Testament noch mehr Nachdruck zu verleihen, rief er Hardy, seinen Flaggkapitän, und Blackwood, den Kapitän der Euryalus , der ihn in Merton abgeholt hatte, herbei und ließ sie das Testament als Zeugen unterschreiben. Beider Namen finden sich im Bordbuch neben Nelsons Namen eingetragen.

92
    Trafalgar
    Zu jener Zeit, also am 21. Oktober 1805, war in Frankreich nur ein Vorgehen in Seegefechten bekannt: sich dem Feind in einer langen Schlachtlinie zu nähern, am besten mit günstigem Wind, das jeweils gegenüber befindliche gegnerische Schiff zu beschießen und es zu zerstören oder von ihm zerstört zu werden, je nachdem, wie der Zufall entschied.
    Es gab noch andere Grundsätze, beinahe Glaubensregeln, die den Kampf für unsere Feinde gefahrloser machten als für uns.
    Die von der Marine veröffentlichten offiziellen Anweisungen wiesen mit allem Nachdruck darauf hin, erstes und vornehmstes Ziel eines Seegefechts sei, das Schiff des Gegners abzutakeln und zu entmasten.
    »Bei Gefechten mit den Franzosen«, schreibt der englische General Sir Edward Douglas, »ist uns immer wieder aufgefallen, dass die Takelage unserer Schiffe weitaus schwerer beschädigt wurde als der Schiffsrumpf.«
    Hinzu kam die Überlegenheit der englischen Artillerie; die englischen Kanonen ließen sich dreimal so schnell laden und abfeuern wie die unseren.
Als Ergebnis dieser Diskrepanz übersäten die Engländer unsere Schiffsdecks mit Toten, während unsere Kanonenkugeln, die auf Masten und Tauwerk zielten, oft genug ergebnislos verschossen wurden. Ein englisches Kriegsschiff mit vierundsiebzig Kanonen hingegen feuerte bei jeder Breitseite dreitausend Pfund Eisen in die Luft, die pro Sekunde fünfhundert Meter zurücklegten. Wenn diese dreitausend Pfund Eisen auf einen Schiffskörper trafen, anders gesagt: auf ein Hindernis, das sie durchschlagen und zu Splittern zertrümmern konnten, die todbringender waren als die Kugeln selbst, dann zermalmten sie den Schiffsrumpf, setzten die Kanonen außer Gefecht und töteten jeden, der ihnen in den Weg kam.
    Diesem Hagel von Kanonenkugeln, schrieb Nelson an die Admiralität, verdanke England seine unumschränkte Herrschaft auf dem Meere und er selbst verdanke ihm seinen Sieg bei Abukir fünf

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