Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine
die Flaute und die Dünung in ihrem Vorankommen
so gehemmt, dass sie ihren Platz in der Schlachtordnung nicht einnehmen konnten und hinter der Schlachtlinie gewissermaßen eine zweite Reihe bildeten. Es waren dies die Neptune , Scipion , Intrépide , Rayo , Formidable , Duguay-Trouin , Mont-Blanc und San Francisco de Asis .
Die drei größten Schlachtschiffe hatten sich in unmittelbarer Nähe zur Bucentaure positioniert; vor dem Flaggschiff Admiral Villeneuves befand sich die Santissima Trinidad , dahinter die Redoutable und unter dem Wind und zwischen Bucentaure und Redoutable die Neptune .
Als Kapitän Lucas erkannte, an welcher Stelle die Wetterkolonne unter Führung der Victory und die Leekolonne unter Führung der Royal Sovereign aufeinandertreffen sollten, manövrierte er seine Redoutable so, dass sie sich zu dem entsprechenden Zeitpunkt zwischen der Bucentaure und der Santa Ana befinden würde. Neben ihm stand ein junger Offizier auf dem Oberdeck, den niemand kannte und der niemand anders war als unser René.
René war mit einem Entersäbel und mit seinem Stutzen bewaffnet.
Nelson stand auf dem Oberdeck der Victory zusammen mit Blackwood, dem Kapitän der Euryalus ; Blackwood war ihm so lieb und teuer wie sein Flaggkapitän Hardy, und beiden vertraute er uneingeschränkt.
In diesem Augenblick geschah es, dass Nelson einen der Offiziere herbeirief und zu ihm sagte: »Mister Paskoe, geben Sie folgendes Signal an alle Schiffe unserer Flotte: › England expects that every man will do his duty!‹ « (»England erwartet, dass jeder seine Pflicht tun wird.«)
Nelson trug einen blauen Anzug und hatte all seine Orden an die Brust geheftet: den Bath-Orden, den Sizilianischen Ritterorden des heiligen Ferdinands, das Ordenskreuz der Johanniter oder Malteser und den türkischen Halbmondorden.
Kapitän Hardy trat zu ihm. »Um Himmels willen, Kommandant«, sagte er, »wechseln Sie bitte die Kleidung; dieser Putz an Ihrer Brust muss Sie zur Zielscheibe für alle Scharfschützen machen.«
»Dafür ist es zu spät«, sagte Nelson. »Man hat mich in dieser Kleidung gesehen, und es würde nichts nützen, sie zu wechseln.«
Daraufhin wurde er gebeten, an seine Stellung als Oberkommandierender zu denken und sein Schiff nicht als Erstes mitten in die dichtgedrängte Phalanx der vereinigten Flotte zu steuern.
»Lassen Sie«, sagte Hardy, »die Leviathan , die Ihrem Schiff folgt, mit ihm den Platz tauschen und das erste Feuer der Franzosen auffangen.«
»Ich habe nichts dagegen, dass die Leviathan uns überholt, wenn sie es kann«, erwiderte Nelson lächelnd, und dann sagte er zu Hardy: »Bis dahin lassen Sie alle Segel setzen.«
Erst zu diesem Zeitpunkt verließen seine Kapitäne das Deck der Victory und kehrten auf ihre Schiffe zurück.
Als Nelson von der Leiter der Poop aus Abschied von ihnen nahm, drückte er Kapitän Blackwood liebevoll die Hand, der ihm lebhaft wünschte, er möge siegen.
Die französische Flotte stand so eng, dass kein Wasser zwischen den Schiffen zu sehen war.
»Wie viele dieser Schiffe müssen sich ergeben oder sinken, damit wir sie als Beweis eines großen Sieges betrachten?«, fragte Nelson lächelnd Blackwood.
»Nun, zwölf oder fünfzehn«, erwiderte jener.
»Das ist nicht genug«, sagte Nelson. »Ich persönlich würde mich nicht mit weniger zufriedengeben als mit zwanzig Schiffen«, doch dann verdüsterte sich seine Stirn, und er sagte zu seinem Freund: »Adieu, Blackwood. Möge der Allmächtige Sie behüten; wir werden einander nicht wiedersehen.«
Doch nicht Nelson war die Ehre vorbehalten, den ersten Schuss abzugeben. Collingwoods Leekolonne war schneller als Nelsons Wetterkolonne, die eine Kurve beschrieb. Collingwood durchbrach als Erster die Schlachtlinie der Spanier und Franzosen, und sein Flaggschiff Royal Sovereign traf auf den spanischen Dreidecker Santa Ana , ging Steuerbord an Steuerbord längsseits und überzog ihn mit einem Feuer- und Rauchhagel.
»Wackerer Collingwood!«, rief Nelson, der auf die Lücke wies, die Collingwoods Kolonne in die gegnerische Linie gerissen hatte. »Sehen Sie nur, Hardy, wie er sein Schiff ins Feuer steuert, ohne nach links oder rechts, nach vorne oder hinten zu schauen. Er hat uns den Weg eröffnet, auf in den Wind!«
Während Nelson auf der Poop der Victory diese Worte sprach, rief Collingwood mitten in dem Toben des Gefechts seinem Flaggkapitän Rotheram zu: »Oh, wie glücklich wäre Nelson, wenn er jetzt hier wäre!«
Es sollte nicht
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