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Der Gral-Mutant

Der Gral-Mutant

Titel: Der Gral-Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. R. Munro
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„Zerstören Sie sich nicht Ihren Wandschrank, Stylon. Mich können Sie nicht treffen. Aber den Inhalt Ihres Wandschrankes räuchern Sie restlos aus. Ein Pi-Ger in Ihrer Hand ist vollständig überflüssig. Dabei kennen wir uns. Ich bin der, von dem in diesen Meldungen die Rede ist:
    Der Gral-Mutant!“
    Es gab zwischen den Sternen einen Planeten, auf dem nur Mutanten lebten. Dreimal in der Woche vermehrte sich die Bevölkerung auf diesem Stern. Dann trafen aus allen Richtungen Raumschiffe ein. Und ob sie aus dem Bereich der Beteigeuze, Wega, Rigel oder des Fisches kamen … oder von der Erde … sie beförderten ihre Ladung mit Gewalt nach draußen, überließen mutierte Wesen ihrem Schicksal und verschwanden in einem Blitzstart, als ob die Besatzungen sogar um ihre leblosen Schiffskörper besorgt wären.
    Scheat hieß die Welt der Mutanten. Scheat war der verrufenste Ort zwischen den Sternen. Und es gab für die Mutanten keine Möglichkeit, ihren Stern zu verlassen. Es gab kein Raumschiff, das die Kraft besaß, die Schirme zu durchbrechen, die in gemeinsamer Arbeit von den Sternenreichen um Scheat gelegt worden waren. Und alle intelligenten Wesen, die außerhalb Scheat auf anderen Himmelskörpern lebten, glaubten nicht, spielten nicht einmal mit dem Gedanken, daß doch der Tag kommen könnte, an dem die Mutanten stärker waren als die Fesseln, die sie ketteten.
    Rhet Stylon drückte den Kontakt seines Pi-Gers.
    Er hatte nicht nur das Recht dazu, sondern die Pflicht trieb ihn. Ein Gesetz zwang ihn von allen Vernichtungsmitteln Gebrauch zu machen, zwang jeden Menschen, der einem deportierten Mutanten gegenüberstand. Dieses Wesen, das wie ein Mensch aussah, war transparent, trotz der Kleidung, die es auf dem Körper trug. Er sah durch den Stoff, er konnte den Wandschrank sehen, der durch den breiten Rücken des Mutanten eigentlich verdeckt werden mußte.
    Als Stylon den Kontakt drückte, sprang aus dem Pi-Ger kein Strahl und auch kein Zischen wurde laut, nicht ein neues Geräusch trat hinzu, keine unerklärliche Erscheinung.
    Doch was ein Mutant gesagt hatte, traf ein.
    Das Wesen, im vollen Kraftbereich des Pi-Gers stehend, erlitt keinen Schaden. Doch der Wandschrank, fünf Schritt hinter ihm, brannte in einem Sekundenbruchteil aus.
    Eine beinahe kindliche Neugierde lag in den Augen des Mutanten. Er musterte Rhet Stylon. „Wollen Sie Ihren Pi-Ger nicht abschalten, Stylon? Wollen Sie in Ihrem Büro noch mehr zerschmelzen? Warum haben Sie mir nicht geglaubt? Ich widerstehe auch der Gewalt eines Konverters.
    Ich heiße nicht umsonst der Gral-Mutant!“
    Der im Pi-Ger eingebaute I-Messer begann warnend zu summen. Er befahl Stylon den Finger vom Kontakt zu nehmen. Die Srahlungsintensität näherte sich dem zulässigen Höchstwert. Rhets Finger rutschte vom Kontakt ab.
    „Wollen Sie den Meldungen nicht den Lichtstempel geben?“ wurde Rhet gefragt.
    Gegen die eigene Erkenntnis ging Stylon auf den Mutanten zu. Als Trennung stand der Schreibtisch zwischen ihnen.
    „Darf ich mich auch setzen?“ fragte der Besucher.
    Vollständig verwirrt nickte Stylon. Hilfesuchend glitt sein Blick über den Schreibtisch. In seinem Zimmer gab es keine Alarmknöpfe. Hilfe konnte er höchstens durch das Fono herbeirufen. Aber ein Etwas, das der vernichtenden Gewalt eines Pi-Gers widerstand, womit war es überhaupt anzugreifen?
    Da schien der andere Stylons Gedanken gelesen zu haben.
    „Ich glaube“, so begann er, „daß Sie von ganz falschen Voraussetzungen ausgehen.
    Ich komme nicht von Scheat. Ich bin noch nie auf Scheat gewesen. Aber ich habe mir gedacht, als mein Freund im Wega-System diese zweite Meldung losschickte, daß die ZNK sie festhalten könnte. Darum bin ich ihr nachgereist. Ich wäre wohl zur gleichen Zeit eingetroffen wie die Nachricht, doch weil ich nicht mit der Stabilität der Schutzfelder um das Gebäude gerechnet habe, wurde ich etwas aufgehalten. Ich habe Ihnen damit gesagt, wo ich herkomme … aus dem Wega-System.“
    „Eine aufschlußreiche Mitteilung! “ machte Stylon darauf seinen ironischen Einwurf.
    Er hatte ihn in jener Sprache gesprochen, mit der man sich im Wega-System verständlich machen konnte.
    Der Mutant stutzte, ließ dann ein Lachen hören. Auch er hatte die Sprache gewechselt, als er nun antwortete: „Sie glauben mir nicht, weil ich gesagt habe, daß ich mich direkt nach Absenden der Nachricht auf den Weg gemacht hätte. Aber eine Distanz von mehr als vierzig Lichtjahren zu überspringen ist

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