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Der Gral-Mutant

Der Gral-Mutant

Titel: Der Gral-Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. R. Munro
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sagen: „Das wollen wir doch lieber nicht tun, Rhet, und wenn Fi Lando sich diese Sache noch einmal genau überlegt, dann wird er mir recht geben müssen. Nicht wahr, Lando?“
    „Sie überschätzen Ihr Können, Commander Ghor Crengk“, kam es krächzend über Landos Lippen. Seine Stimme triefte vor Spott. „Wissen Sie, daß ich nach ärztlichem Befund schon lange nicht mehr leben dürfte, strahlverseucht sein müßte und als lebendiger Konverter eine Gefahr für alle darzustellen hätte? Trotzdem lebe ich noch und bin trotzdem kein Konverter und auch keine Gefahr mehr.
    Ihre grauen Strahlen schrecken mich nicht, wohl könnten sie mich töten, aber ich bin ja schon einmal gestorben, und wenn man das hinter sich hat, fehlt einem die Angst für das zweite Sterben.“
    „Fi, was redest du für sinnloses Zeug!“ schrie Rhet erregt.
    Er sah Landos ruhiges Kopfschütteln. „Ich rede keinen Unsinn! Ich habe noch nie so ernst gesprochen wie heute, obwohl mir seit langem die Lust zum Scherzen vergangen ist.
    Sie glauben mir nicht, Commander? Ich nehme es Ihnen nicht übel; ich habe ja selbst an dem gezweifelt, was ich entdeckt zu haben glaubte. Doch eins gab mir immer wieder Halt: Rhet Stylon ist mir ein Freund geworden!
    Als ich es entdeckte, beschäftigte ich mich intensiv mit einer bionetischen Berechnung. Ich konnte sie nicht zu Ende führen. Sie ging nicht auf. Rhet behauptete, das Leben ließe sich nicht in eine primitive Formel kleiden. Ich war anderer Ansicht; heute bin ich es nicht mehr. Aber diese Berechnungen lösten zweierlei in mir aus: Eine Entdeckung, daß Rhet die Bionetik restlos verstand und daß ich plötzlich wußte, warum sie zu falschen Resultaten führen mußte!“
    „Sie sagen wenig mit vielen Worten, Lando!“ warf Grengk bissig ein.
    Rhet Stylon hatte eine Zurechtweisung auf den Lippen, aber Fi mit seiner häßlich krächzenden Stimme kam ihm zuvor: „Sie wollen mich nur nicht verstehen, Commander; Sie weigern sich, den Sinn aus meinen Worten zu schöpfen. Wie habe ich denn gehandelt, als ich erkannte, daß die Bionetik eine falsche Lehre ist? Ich stellte mich gegen a’Ankow, meinen Bruder! Ich zerschlug sein Planen, wo ich immer nur eingreifen konnte. Daß Rhet und auch Sie zu opfern hatten, er und Sie ihre Stellungen verloren, war doch nur ein kleiner Preis.“
    „Lassen Sie das Aufwärmen alter, abgetaner Dinge, Lando!“ unterbrach Crengk ihn grob. „Sie haben Ihre schmutzige Mutantenhaut gerettet. Den Verrat liebt man, aber nicht den Verräter! Verschwinden Sie, bevor ich mich vergesse und …“
    „Ghor!“ Stylon schrie ihn an. Er war aufgesprungen und ging mit flammenden Augen auf Crengk zu, ohne sich um die grauen Strahlen zu kümmern, die immer noch wie eine Schranke im Zimmer standen.
    „Schalte die Strahlen ab, steck die Waffen weg und dann … bitte, geh nach draußen!“
    Crengk warf ihm einen prüfenden Blick zu, verzog seinen Mund, schaltete ab, aber blieb. Er rührte sich nicht vom Fleck.
    Er blieb, und in seinen Händen steckten die beiden Zylinder, und zwei Finger lagen auf den Kontakten, bereit um …
    Wortlos kehrte Rhet zum Schreibtisch zurück, setzte sich Fi Lando wieder gegenüber. „Warum hast du das alles getan, Fi? Beantworte mir nur diese eine Frage: Warum?“
    Die krächzende Stimme wurde wieder laut. „Du mußt fragen, warum konnte ich es tun, Rhet? Warum hättest du es nicht tun können? Weil deine Existenz meinem Bruder a’Ankow bekannt war und weil er nicht mehr wußte, einen Bruder – mich, zu haben!
    Verstehst du mich denn auch nicht, Rhet?“ Menschliche Töne klangen durch dieses Krächzen, ein Bitten lag darin, ein Betteln. Aber Stylon konnte die letzte Frage nicht beantworten. Er verstand Fi nicht.
    Da stand der andere hinter seinem Schreibtisch auf. Wie anklagend hielt er seine verkrüppelten Hände von sich gestreckt. „Da!“ schrie er. „Da! Das ist mein Preis, den ich zahlen mußte! Was bin ich denn? Ich bin doch nicht nur ein Krüppel, ich bin gemein, niederträchtig und falsch, mißgünstig und verderbt. Ich bin ein Verräter! Commander Crengk hat es mir deutlich genug gesagt. Alles, was an mir schlecht und minderwertig, verunstaltet und lachhaft ist, das wißt ihr, das kennt ihr, aber warum mein Bruder a’Ankow nichts mehr von meiner Existenz wissen kann, das wollt ihr nicht begreifen!
    Was habe ich denn erlebt? Woher kommen meine verkrüppelten Hände? So bin ich nicht geboren worden! Strahlen haben mich zu dem gemacht, zu dem Fi

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