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Der Greif

Der Greif

Titel: Der Greif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Jennings
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Worte. Natürlich machte ich mich bei meiner Arbeit als Küchenjunge mit Ruß, Dreck und Asche schmutzig, aber da ich mich oft an einem nahegelegenen Wasserfall vergnügte und dabei als einziger Bewohner des ganzen Tales alle Kleider zugleich ablegte, war ich im allgemeinen viel sauberer als Petrus oder die anderen
    Brüder, mit Ausnahme vielleicht des Abtes.
    »Der Teil von dir auf jeden Fall ist sauber«, sagte Petrus, und er tätschelte mir noch einmal den nackten Hintern.
    »Komm, ich zeig dir was. Mein letzter Junge Terentius hat viel von mir gelernt. Hier, Bürschchen, schau dir das an.«
    Ich drehte mich um und sah, daß er seine Kutte aus
    grobem Sackleinen vorne hochgehoben hatte. Was er mir
    zeigte, war mir nicht neu. Sechs Monate alter menschlicher Urin ist der beste Dünger für Weinstöcke und Obstbäume, deshalb gehörte zu meinen Pflichten das Leeren der Latrine hinter dem Schlafsaal zweimal im Jahr, und dabei hatte ich gesehen, wie andere Brüder Wasser ließen. Noch nie hatte ich freilich das Glied eines Mannes so groß und steif
    abstehen sehen wie jetzt bei Petrus.
    Petrus langte in den irdenen Topf mit Gänsefett, der in der Küche aufbewahrt wird, und murmelte: »Zuerst das geweihte Salböl.« Er schmierte sich damit ein, bis das steife Ding glänzend rot war. Eingeschüchtert und durcheinander ließ ich zu, daß Petrus mich zu dem schweren Eichenblock zog, der dem Küchenmeister als Hackklotz diente, und mich
    vornüber beugte, bis ich mit dem Bauch auf dem Block lag.
    »Was tut Ihr da, Bruder?« fragte ich, als er mir die Kutte über den Kopf zog.
    »Still, Junge. Ich zeige dir eine neue Art zu beten. Stell dir vor, du kniest auf dem Betstuhl.«
    Seine Hände glitten eilig hierhin und dorthin, und eine drang tiefer zwischen meine Beine ein. Offensichtlich
    erschrak Petrus über das, was er dort vorfand.
    »Wie? Verdammt soll ich sein!«
    Sein Wunsch hat sich sicher erfüllt. Er ist jetzt schon lange tot, und wenn der Gott, dem zu dienen er vorgab, gerecht ist, schmort er seither in der Hölle.
    »Du durchtriebener kleiner Schwindler«, sagte er mit dem Mund an meinem Ohr. Dann lachte er grob. »Aber was für eine schöne Überraschung! So brauche ich nicht die Sünde der Sodomie zu begehen.« Er lachte noch einmal. »Ist es denn möglich, daß kein anderer Bruder je herausgefunden hat, daß wir eine kleine Schwester unter uns haben? Bin ich der erste? Ja, tatsächlich! Mein Gott, das Häutchen ist noch intakt! Noch keiner hat von der Frucht genascht!«
    Obwohl das Gänsefett sein Eindringen erleichterte, fühlte ich einen stechenden Schmerz, und ich tat einen schrillen Schrei.
    »Pst... pst...«, keuchte er. Er lag jetzt auf mir und stieß mit dem Unterkörper immer wieder an die Rückseite meiner
    Schenkel. »Du lernst jetzt... eine neue Art der... heiligen Kommunion...«
    Ich überlegte, daß ich die alte Art bei weitem bevorzugte.
    »Hoc est enim corpus meum...«, deklamierte Petrus
    zwischen keuchenden Stößen. »Caro corpore Christi...
    aaah! Nimm hin!« Ein Zittern durchlief ihn. Ich fühlte etwas Warmes in mir und glaubte zuerst, er habe in mir Wasser gelassen. Doch kein Wasser kam heraus, als er sich
    zurückzog. Erst als ich mich aufrichtete, fühlte ich etwas Nasses die Innenseite meiner Schenkel entlanglaufen. Als ich mich mit einem Lappen säuberte, sah ich, daß es sich -
    von einigen Tropfen Blut abgesehen, die von mir stammten -
    um eine dickflüssige, perlweiße Substanz handelte, als ob Bruder Petrus tatsächlich eine Hostie in mir zurückgelassen hätte, die sich aufgelöst hatte. Ich hatte also keinen Grund, an der Wahrheit seiner Worte zu zweifeln. Ich war nur etwas erstaunt, als er sagte, ich dürfe darüber zu niemandem sprechen.
    »Paß auf«, sagte er streng, als er wieder ruhiger atmete und seine Kutte geordnet hatte. »Also, Bürschchen - ich werde dich weiterhin Bürschchen nennen -, du hast es durch betrügerische Mittel irgendwie verstanden, dir hier unter den Brüdern von St. Damian ein gemütliches Nest zu schaffen.
    Jetzt willst du natürlich, daß alles so bleibt - daß du nicht entdeckt und hinausgeworfen wirst.«
    Er machte eine Pause, und ich nickte.
    »Also gut. Ich sage niemandem etwas von deinem
    Geheimnis, du Betrüger. Aber!« Warnend hob er einen
    Finger. »Du darfst niemandem von unseren privaten
    Andachtsübungen erzählen. Wir machen damit weiter, aber außerhalb dieser Küche kein Wort davon! Einverstanden, Thorn? Mein Schweigen gegen dein

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