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Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika

Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika

Titel: Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Mann
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ganze Nacht hindurch. Der Bus fuhr unablässig im ersten oder zweiten Gang, während der Fahrer vorsichtig um endlose Haarnadelkurven na vigierte. Ich mühte mich vergeblich ab, um eine Position zu fin den, in der ich meinen Kopf anlehnen konnte, ohne dass meine Schläfe bei jedem Stoß von einer rostigen Blechspitze durchbohrt wurde, die aus dem Fensterrahmen hervorstand.
    Irgendwann nach Mitternacht hielten wir vor einem riesigen Open-Air-Restaurant. Das gemäßigte kühle Klima Quitos war verschwunden; die Luft war warm, feucht und tropisch, obwohl es mitten in der Nacht war. Auf der linken Seite plärrte ein gewaltiger Lautsprecher Criollo Pop und Salsa über einer Menge smart gekleideter Tänzer, die den Sand auf dem staubigen Parkplatz aufwir belten. Ich sah ihnen zu, während unser Fahrer seine Mahlzeit aß. Am folgenden Morgen erwachten wir bei schwüler Luft inmit ten von Bananenplantagen. Immerhin ist Ecuador Südamerikas ursprüngliche „Bananen-Republik“. Riesige Gebiete des küsten nahen Tieflands werden für die Produktion dieser Obstsorte ge nutzt, das vor allem für den Export produziert wird. Bis 1973, als sie vom Öl abgelöst wurde, war die Banane sogar die Haupt devisenquelle des Landes gewesen. Mit ihren mannsgroßen Blät tern, Stauden unreifer grüner Früchte und dramatischen violet ten Knospen engten diese Pflanzen die schmale Straße ein und streiften mit ihren Blättern an den Seiten des Busses entlang.
    ✷ ✷ ✷
Der Löffel
    Am mittleren Vormittag erreichten wir die kleine Grenzstadt Aguas Verdes. Wir fanden die ecuadorianische Passbehörde ver steckt in einer kleinen Gasse und holten uns unsere Stempel ab. „Werft jetzt das Dope weg“, sagte ich. Mark und Melissa sahen mich mit bedauernden Minen an. „OK, dann raucht es. Aber beeilt euch, die Grenze schließt zur Mittagszeit.“
    Wir zogen uns in eine Gasse zurück, wo ich sie zwang, einen Joint nach dem anderen zu rauchen, bis das Dope weg war. Ich rauchte nichts. Ich habe nun einmal ein Problem mit Drogen an Grenzen. Die Grenze verlief genau in der Mitte eines lauten, hektischen Marktes. Hier an der Küste trugen die Männer Jeans und T-Shirts und die Frauen leichte Sommerkleider. Jungs zogen hölzerne Karren, die mit Pullis und Jacken beladen waren. Frauen standen hinter Ständen mit Plastik-Spielzeug und Kassettenrecordern.
    Über dem Getümmel war ein großes Banner ausgespannt, auf dem stand: Bienvenidos a Peru. Welcome to Peru. Wir schoben uns durch die Menge. Als wir die Grenze passierten, belagerte uns ein Pulk Männer und Jungen mit Angeboten für Fahrten nach Tumbes, der ersten Stadt in Peru. Ein kleiner Junge bot uns sogar an, uns drei und unser Gepäck 30 Meilen auf seinem Fahrrad zu transportieren. Er schien es ernst zu meinen. Melissa und Mark grinsten dümm lich in dieses Chaos hinein.
    Die Autos waren Monster – amerikanische Giganten aus den 50ern und 60ern, mit Heckflossen und gewaltigen Motorhau ben. Peru hatte viele Jahre lang Importautos verboten. Die Au tos, die vorher schon dagewesen waren, waren genutzt worden, bis sie buchstäblich in ihre Einzelteile zerfielen. Wenn dieser Fall eintrat, fuhren ihre Besitzer einfach mit den Einzelteilen wei ter. Ein halbes Dutzend von diesen Dinosauriern fuhren neben uns her, ihre Fahrer drängten uns, einzusteigen. „ Tumbes, muy lejos , Tumbes very far“, beharrten sie. Fenster und ganze Türen fehlten, Windschutzscheiben waren herausgebrochen, Kotflügel eingedrückt, Lichter zerbrochen. Es waren fahrende Schrotthau fen, aber sie würden uns mit etwas höherer Wahrscheinlichkeit nach Tumbes bringen als der Junge auf seinem Fahrrad. Ich sah zu Mark und Melissa hinüber, damit sie mich bei der Entschei dung unterstützten, gab diese Idee aber wieder auf, als ich den glasigen Blick in ihren Augen sah. Ich entschied mich für eines der Schrottautos und handelte einen Fahrpreis von zwei Soles pro Person aus. Es hatte riesige Löcher im Boden, durch die wir die Schlaglöcher in der Straße inspizieren konnten, und keine Fen ster. Wenigstens würde es schneller sein als der Bus. „Sieht aus wie dieses Auto aus Dukes of Hazzard “, witzelte Mark. Wir hielten an der peruanischen Passbehörde, um wieder unse re Pässe stempeln zu lassen.
    Aus irgendeinem Grund lag die Passkontrolle 2 Kilometer von der Grenze entfernt. Da ich schon von peruanischen Taxis gehört hatte, die mit dem Gepäck davonfuhren, wartete ich im Auto, bis Mark und Melissa herauskamen. Ich betrachtete

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