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Der grosse eBook-Raetselkrimi

Der grosse eBook-Raetselkrimi

Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Ritter
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Tage. Manche machen das auch in Etappen und über mehrere Jahre verteilt. Manche Irren joggen das auch und brauchen halb so lang. Alles möglich heutzutag’. Die Welt steckt voller Wahnsinniger!« Der Wanderer schien davon eher begeistert als entsetzt. Schließlich war er ja auch einer, der zu Fuß auf Hannibals Spuren wandelte. Nur, dass der sich auf Elefanten über die Alpen tragen ließ.
    »Alles möglich«, murmelte Plank. Er sah Stephanie Gärtner in die Augen. Zum Wandersmann sagte er: »Danke für die Informationen. Und wenn dus genau wissen willst: Nein, keine Vater-und-Tochter-Tour. Wir feiern bald goldene Hochzeit.«
    »Hat sich wenigstens einer von euch gut gehalten!«, lachte der Mann und setzte sich wieder hinter seine Radlerhalbe an den Nebentisch.
    »Jetzt lass uns das Rätsel angehen.« Plank kramte in der Brusttasche seines Hemdes.
    »Och, Anselm, lass mich erst duschen. Erst dann bin ich wieder ein ganzer Mensch«, antwortete Stephanie Gärtner.
    Silberner Hansl, 1560 Meter, 20.30 Uhr
    Nach einem nachmittäglichen Bad in einer Gumpe, einer der Felsbadewannen, die der Gebirgsbach ausgewaschen hatte, war Spindler zu dem alten Silberbergwerk, dem Silbernen Hansl, weitergezogen. Näher ans Hallerangerhaus wollte er vorerst nicht heran. In einem der verlassenen Stollen, die einst die Fugger in den Berg getrieben haben sollen und die Namen trugen wie Zu unserer lieben Frauen Hilf, konnte man sich prima versteckt halten. Nach den zwei Stunden Schlaf fühlte er sich schon viel besser. Draußen vor dem Stolleneingang trocknete seine Wäsche im Abendwind. Als die Sonne hinter dem Bergkamm verschwand, ging er ein paar Schritte vor den Stollen, wo ihn ein Moospolster lockte. Es war warm und weich und angenehm. Für das, was er heute Nacht vorhatte, musste er ohnehin noch einige Stunden warten. Er zog seine Fleecejacke an und schlief wieder ein. Würde ihm im Schlaf die rettende Idee kommen, wie der Code der Nibelungen-Handschrift zu knacken war?
    Hallerangerhaus, 1768 Meter, 20.45 Uhr
    Zünftig ging es in der Stube des Hallerangerhauses zu. Gegen Abend waren immer mehr der Wanderer mit großen Rucksäcken eingetroffen. Das Hallerangerhaus war offenbar tatsächlich ein beliebter Treffpunkt der Weitwanderer, wie es ihr Tischnachbar erzählt hatte. An den Tischen tobte die Völkerverständigung.
    Mittlerweile hatte Plank einiges über die Trendsportart Alpenwandern in Erfahrung gebracht. Die Berghütte, in der sie sich befanden, lag nicht nur am so genannten »Traumpfad München–Venedig«, sondern zentral auf der »Via Alpina«, einem alpinen Wegenetz, das über insgesamt 5000 Kilometer und durch acht europäische Länder von Triest nach Monaco führte. Die Strecke, die mit einem Auto in einem guten halben Tag zu machen war, konnten Wandervögel in 341 Etappen aufgeteilt genießen. Dabei hatten sie 58-mal die Gelegenheit, eine Landesgrenze zu überqueren. »Warum einfach, wenns kompliziert auch geht«, meinte Plank, als er ein – wie er selbst zugeben musste – gut fotografiertes Buch dieses Weges in der kleinen Hüttenbibliothek fand. Er spielte sogar kurz mit dem Gedanken, diese Strecke in den nächsten Jahren einmal anzugehen. So langsam hatte er Blut geleckt. Wobei ihm davor grauste, in den kommenden Tagen – oder gar Wochen? – in Richtung Venedig ziehen zu müssen. Das Grausen wurde gemildert durch die Erwartung, diesen Fußmarsch zusammen mit Stephanie Gärtner absolvieren zu dürfen. Doch gerade in dieser Begleitung sah er das große Problem. Wie lange würde sie durchhalten? Die großen Höhen kämen erst noch. Und insgesamt waren es noch rund zweihundert Kilometer bis zum Markusplatz. Nein, das durfte doch nicht wahr sein, dass der Spindler dorthin zog. Und wenn es wahr war: Warum tat er das? Klar: Es steckte ein Geheimnis in diesem Buch. Hatte irgendwas mit Hitler persönlich zu tun. Aber Italien? Wieso nicht irgendwo in den Alpen? Also auf dem Weg nach Italien? Das war doch viel wahrscheinlicher. Er klammerte sich an die Hoffnung, nicht wochenlang mit Stephanie Gärtner über die Berge ziehen zu müssen. Schade wäre es ja schon, aber diese junge Frau … die wollte doch auch nichts von ihm. Sie hatte ja heute Abend ganz deutlich auf den Altersunterschied hingewiesen. Und es stimmte ja auch: Er war dreißig Jahre älter. Auf der anderen Seite: Gab es nicht einige Fälle, in denen ein solcher Altersunterschied nichts machte? Nun, wenn sie Kinder bekommen wollte, dann ginge das mit ihm natürlich

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