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Der grosse eBook-Raetselkrimi

Der grosse eBook-Raetselkrimi

Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Ritter
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Anstieg zum Hallerangerhaus, der nächsten Schutzhütte, warteten auf ihn. Würde Plank es heute noch dorthin schaffen? Und wo waren die anderen? Wie gern hätte er jetzt ein Bad in der jungen Isar genommen, die unweit der Kastenalm entsprang. Du musst weiter, die anderen warten nicht! Nur ein paar Minuten in einem der Matratzenlager wollte er seinen schweren Beinen noch gönnen. Er schlich sich ungesehen nach oben, legte sich auf eines der Lager, schob sich zwei der ausliegenden Wolldecken zur Entlastung unter die Kniekehlen und schloss kurz die Augen. Er erwachte, als vier Autotüren fast gleichzeitig zugeschlagen wurden. »Ist man denn nicht mal mehr hier heroben vor Autoverkehr sicher!«, dachte er sich im Halbschlaf. Schweren Herzens erhob er sich, er musste los. Wie gerne wäre er noch liegen geblieben. Aus dem offenen Fenster sah er den Geländewagen der Bundesforste und zwei Männer, die gerade wieder aus dem Haus kamen. Eine Frau lehnte an dem Jeep und beobachtete per Feldstecher den Weg zum Birkkarsattel hinauf. Sie bestiegen den Wagen wieder und fuhren weiter Richtung Hallerangerhaus.
    Hallerangerhaus, 1768 Meter, 17.45 Uhr
    »Wenn das mit dem Hüttenessen so weitergeht, kannst du mich bald die Wanderwege entlangrollen. Mann, ist das lecker.« Stephanie Gärtner leckte den Teller ab, um sich auch noch die Reste des Apfelmuses einzuverleiben, das von der Portion Kaiserschmarrn übrig geblieben war.
    »Lieber den Magen verrenkt, als dem Wirt was gschenkt!«, kommentierte Plank.
    »Na ja, das waren heute auch zehneinhalb Stunden reine Gehzeit! Außerdem: Wer weiß, wann es wieder etwas gibt? Ich bestell mir gleich noch so eine Portion!«
    »Bis jetzt wissen wir ja nicht mal, in welche Richtung es weitergeht.« Plank deutete mit dem Arm über die Terrasse und auf die im Süden liegenden Berge. »Oder, ob überhaupt. Vielleicht war das alles ein Spaß vom Spindler, und wir erwischen ihn unten im Inntal. Oder auch nie mehr. Da unten gibts eine veritable Autobahn, Züge, Städte. Und den kürzesten Weg nach Italien. Über den Brenner. Wenn er da mal drüber ist, dann sehe ich schwarz.«
    »Ich brauch jetzt eh mal eine Pause. Der Tag war hart. Dass mein Fuß gehalten hat, ist ein Wunder. Hättest du mir schon sagen können, dass es hier wieder 500 Höhenmeter raufgeht. Der spinnt ja, dein Spindler. Mannomann, wenn ich das gewusst hätte!«
    »Hast dich sehr tapfer gehalten. Für eine Flachlandtirolerin.«
    »Jetzt mach hier nicht auf dicke Hose, Anselm. Du warst auch am Limit. Wundere mich eh, wie du das schaffst. In deinem Alter.«
    »Na, vielen Dank für die Blumen.« Plank schmollte. Das musste er erst einmal mit dem Mundvoll Bier hinabspülen, das in seinem Glas dümpelte.
    »War nicht so gemeint.« Sie hielt ihm ihr Glas Spezi zum Prosten hin. Als er mit ihr anstieß, setzte sie ihren dackeligsten Unschuldsblick auf. »Tut mir echt leid. Du bist ja nur doppelt so alt wie ich.« Sie feixte. Plank grumpfte.
    Der Wanderer vom Nebentisch hatte offenbar ein paar Wortfetzen ihrer Unterhaltung mitbekommen und mischte sich ein.
    »Über den Brenner wollts ihr? Das ist aber nicht der klassische Weg. Außer mit dem Auto. Aber wir gehen doch alle zu Fuß! Ehrensache, oder? Jeden Meter!«
    »Wie klassischer Weg? Wohin?«, fragte Gärtner.
    »Ja mei, Madl, da wo alle hingehen mit den großen Rucksäcken. Nach Venedig! Oder wo wollts ihr zwei hin? Vater-und-Tochter-Tour, oder?« Zu allem Überfluss setzte sich der Mann, der offenbar alleine unterwegs war und Anschluss suchte, zu ihnen an den Tisch. »Ich darf doch, oder?«
    Plank hatte den Ausführungen aufmerksam gelauscht. Er fragte nach. »Nein, wir gehen nicht nach Venedig. Eigentlich … Aber, die ganzen Leute hier …?« Er schaute sich um.
    »Ja, freilich! Das ist doch mittlerweile ein Volkssport, das Fernwandern. Und die Alpenüberquerung von München nach Venedig ist der Klassiker. Marienplatz–Markusplatz, verstehst? Das muss doch jeder mal gemacht haben! Da bist unterwegs nie allein!«, lachte der Mann.
    Plank starrte ihn an. Ihm schwante Übles. »Du meinst, dass die alle hier entlang …«
    »Ja, logisch! Ist die Hauptroute. Klar, gibts andere. Aber das ist hier sozusagen der Königsweg der Alpenüberquerer. Marienplatz, Isartal, Karwendel, Inntal, Tuxer, Dolomiten, Belluno und dann rein in die Lagune und ein Glaserl Prosecco auf dem Markusplatz!«
    »Aber wie lange braucht man da, das hört sich ja irre weit an?«, fragte Gärtner.
    »Normal getaktet 30

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