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Der große Ölkrieg

Der große Ölkrieg

Titel: Der große Ölkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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grau-schwarze Steinwesen, die in die Höhe wuchsen und dabei der Umgebung Wärme entzogen. Das Erdreich um sie herum war dunkler als an anderen Stellen, und Pflanzenkeimlinge hatten hier keine Chance.
    Dreiauge und der Metazahn machten einen großen Bogen um die vier Singenden Steine. Nur zu leicht konnte es geschehen, daß ein Unvorsichtiger vor Kälte erstarrte, wenn er zu nahe herankam. Und wenn er sich nicht mehr bewegen konnte, dann saugten die Singenden Steine, die zum Glück nicht laufen konnten, alle Wärme aus dem Körper, der dann dem Tod anheimfiel.
    Als sie die wachsenden Steine weit hinter sich gelassen hatten, legte Dreiauge den Kopf in den Nacken. „Wir werden uns bald einen Silbertau suchen müssen“, summte er. „Die Nacht ist nicht mehr fern, und die Dunkelheit trübt den Blick und verbirgt die Gefahren.“
    Die Zunge des Metazahns tastete hin und her. Die Nacht war sein Zuhause, und er brannte darauf, auf die Jagd zu gehen, wenn sein Herr sicher in einem Silbertau schlummerte.
    Ganz in ihrer Nähe ertönte ein Schrei. Muruim duckte sich sofort dicht an den Boden, und Dreiauge packte seinen Kurzspeer. Er horchte in sich hinein, doch die Ausstrahlungen, die er empfing, verrieten ihm nichts. Hier hatte nie die Einheit des Lebens existiert. Hier gab es keine Lebenssteine.
    „Das war kein Tier“, murmelte Dreiauge und bewegte sich vorsichtig vorwärts. Muruim schlich an seiner Seite, und seine Augenpaare durchmusterten die Umgebung. Wieder ertönte der Schrei, näher und qualvoller diesmal.
    „Wir sollten uns beeilen, Muruim.“ Das Jagdfieber erwachte in ihm.
    Stille.
    Der Dschungel schwieg, und auch der Schrei ertönte nicht mehr. Insekten, Tiere und Mobilpflanzen verharrten, verhielten sich still.
    „Aufpassen, Muruim. Das gefällt mir nicht.“ Sein Begleiter grunzte nur. Um einen Metazahn außer Gefecht zu setzen, bedurfte es mindestens eines Fließers oder Glitschers. Die aber hätten sich durch ihre charakteristischen Geräusche längst verraten.
    Es war ein Goldhauch.
    Das schleierähnliche Gebilde, das sich in dem Blätter- und Astgeflecht einige Meter über dem Boden verborgen hatte, hing jetzt dicht über dem Erdboden, mit zwei weißen Strängen mit dem eigentlichen Körper verbunden, der irgendwo über ihnen im Weltdach verborgen war. Das golden glitzernde Netz hatte sich blitzschnell aufsein Opfer hinabgesenkt, es umhüllt und war nun sicher dabei, es zu zersetzen und zu verdauen. Der Überfall konnte noch nicht lange her sein, wie die Schreie bewiesen.
    Es wäre besser – und klüger – gewesen, dem Goldhauch aus dem Weg zu gehen, aber der Schrei hatte vertraut geklungen. „Muruim, du nimmst die Verbindungsstränge.“ Der Metazahn hatte nur auf eine Anweisung gewartet. Er katapultierte sich mit seinen Sprungbeinen davon und schlug seine Zähne dicht oberhalb des Goldhauchnetzes in das weiße, zähe Material. Dreiauge riß das Messer aus dem Gürtel und stieß es in den goldenen Schimmer hinein. Es handelte sich um ein merkwürdiges Werkzeug, das er während seiner langen Wanderschaft gefunden hatte und bestand aus einem Material, das härter als der härteste Stein war. Und die scharfe Kante der silbernen Klinge blieb immer scharf, ganz gleich, was sie schnitt.
    In das Blätterdach über ihnen kam Bewegung. Der Zentralkörper des Goldhauchs war von dem Angriff alarmiert.
    „Wir müssen uns beeilen!“ rief Dreiauge. Nachdrücklich, aber vorsichtig führte er die Klinge durch den Schleier hindurch. Zähe Flüssigkeit tropfte auf den Boden, und dort, wo sie auftraf, kochte und dampfte es. Säure. Dreiauge war vorsichtig genug, den Tropfen auszuweichen und nicht in die sich ansammelnden Lachen zu treten. Schließlich hatte er die äußersten Schichten des Goldhauchmagens durchtrennt. Ins Innere war noch kein Verdauungssekret eingedrungen. Sie waren also gerade noch rechtzeitig gekommen. Aus dem entstandenen Loch fiel eine Hand, der ein schlaffer, bewegungsloser Arm folgte. Dreiauge steckte das Messer weg, zerrte an dem Arm und riß den Inhalt des Magens ans Tageslicht. Rasch schleppte er den Bewußtlosen fort. Dort, wo die zähe Flüssigkeit zwischen den Rändern des Magens auf die Haut des Leblosen getroffen war, bildeten sich Verätzungen. Rasch holte Dreiauge seinen Beutel hervor, nahm den Lebensstein heraus und legte ihn auf die Brust des Mannes, die sich nur langsam hob und senkte. Aber das Leben war noch nicht aus ihm gewichen.
    In dem Blätterdach rumorte es. Der Metazahn

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