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Der große Ölkrieg

Der große Ölkrieg

Titel: Der große Ölkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Land dort, und ich habe mich auch beeilt, es wieder zu verlassen. Doch gerade, als ich diesen Beschluß faßte, sank ich zu Boden und fiel in einen tiefen Schlaf. Als ich aufwachte – an einem ganz anderen Ort! –, war mein Lebensstein verschwunden. Bis heute weiß ich nicht, was damals geschehen ist. Ich setzte meine Wanderung fort, suchte einen neuen Lebensstein. Aber sie sind selten geworden. Ich wurde schwächer und schwächer, konnte schließlich kaum noch weiter. Da hörte ich von einem Stamm, der hier in der Nähe leben und viele Lebenssteine haben soll. Ich wollte ihn aufsuchen, aber ich war bereits so geschwächt, daß ich in die Freßfalle geraten bin, aus der du mich schließlich gerettet hast.“ Und damit stopfte er sich eine weitere Thila in seinen unentwegt kauenden Mund.
    Dreiauge nickte. Am Rand der kleinen Lichtung, auf der sie hockten und die Wärme von Großlicht genossen, knackte etwas, dann trottete Muruim auf seinen Herrn zu. Vielarm hielt mit dem Kauen inne.
    „Keine Angst“, beruhigte ihn Dreiauge. „Das ist ein Metazahn. Mein Begleiter .“ Und er war mächtig stolz, dies sagen zu können. Vielarm war beeindruckt. Aber auch noch immer hungrig. Dreiauge erzählte ihm schließlich seine Geschichte.
    „Das ist sehr traurig“, sagte Vielarm daraufhin ernst. „Wahrscheinlich war dein Stamm jener Stamm, von dem ich hörte. Es spricht für deinen Mut und deine Ehre, daß du dich auf die Suche nach dem Dämonen gemacht hast. Ich wünsche dir viel Glück. Und möge deine Rache bald über deine Feinde kommen!“
    Dreiauge nickte nur. Er dachte über die Erzählung Vielarms nach. Noch niemals zuvor hatte er etwas von den Gleichen gehört.
    Es konnten keine Tiere sein, wenn sie in der Lage waren, Brüder und Schwestern aus seinem Volk zu unterwerfen. Sie kannten offenbar auch die Sprache des Geistes. Mit beiden Händen umklammerte Dreiauge seinen Lebensstein und vertiefte sich noch einmal in die Bilder, die noch immer in Vielarms Geist waren. Er sah die tödlichen Nebel, die Gleichen – wie seltsam sie waren! –, Wesen, die so waren wie er und Vielarm, auch wenn sie natürlich nicht so wie sie beide aussahen. Er sah die Begleiter .
    Und er sah die Spuren, die sie auf dem Erdboden hinterließen.
    Dreiauge schrie auf und sprang in die Höhe. Muruim knurrte böse und wußte nicht so recht, wem er seinen Unmut zuwenden sollte. Einige Ranken und Langblüten wandten ihre Blütenkelche in seine Richtung.
    „Der Dämon, den ich suche“, brachte Dreiauge hervor. „Er hinterließ die gleichen Spuren in den Erdlöchern wie auch die Begleiter der Gleichen!“
    „Du mußt dich irren, mein junger Freund“, sagte Vielarm sanft. „In diesen Gebieten bin ich noch nie auf Gleiche gestoßen. Und bis zu den Bereichen des Todnebels ist es ein sehr weiter Weg, glaub’ mir.“ Vielarm schüttelte sich und verlor seinen Appetit.
    „So weit der Weg auch ist“, entgegnete Dreiauge bestimmt, „ich werde ihn zurücklegen. Komm, Muruim, wir brechen auf.“
    Vielarm erhob sich ebenfalls.
    „Ich wünsche dir Glück.“
    „Du kommst nicht mit mir?“
    „Ich war einmal dort. Und das reicht. Du kennst die Gefahren nicht, denen du dich aussetzen willst.“
    „Aber du hast keinen Lebensstein. Und ich kann meinen nicht entzweibrechen! Allein bist du verloren.“
    Vielarm winkte mit vier seiner Krüppelarme. „Da hast du recht …“
    „Ich kenne einen Ort“, sagte Dreiauge, „an dem wir Lebenssteine finden können. Wenn du mich begleitest, führe ich dich dorthin. Und außerdem vergiß nicht, daß du in meiner Schuld stehst!“
    „Du bist recht hartnäckig für dein junges Alter“, sagte Vielarm und lächelte. „Nun gut. Mein Leben hast du mir zurückgegeben. Mein Leben für deine Rache. So sei es.“
    Und damit brachen sie auf.
    Rache, dachte Dreiauge. Rache für die Auslöschung meines Stamms? Vielleicht. Nein, ganz sicher sogar. Aber das allein ist es nicht. Vielleicht auch ein bißchen Neugier? Nein, Neugier ist nicht ganz das richtige Wort. Furcht. Ja, Furcht.
    Vor nicht vielen Tagen noch war Dreiauges Welt überschaubar gewesen. Er hatte einen Stamm gehabt, zu dem er zurückkehren konnte. Eine Frau, die er wählen mußte. Lebenssteine, die Kraft und Wohlempfinden spendeten, das Leben zu einer Einheit machten.
    Die Welt verändert sich, dachte Dreiauge. Sie verändert sich schnell.
    Als sie zwei Wochen unterwegs waren, bebte die Erde. Es war kein großes Beben, auch nicht sonderlich gefährlich, dennoch

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