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Der große Sprung

Der große Sprung

Titel: Der große Sprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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hätte nichts dagegen gehabt, hier zu warten, bis Peter der Familie Bericht erstattet hatte, aber Peter bat ihn:
    »Kommen Sie mit, Comyn. Ich werde Sie vielleicht brauchen. Sie waren dem Ganzen näher als wir, und es dürfte nicht leicht sein, Jonas zu überzeugen.«
    Widerstrebend stand Comyn also ein zweitesmal in dem vollgestopften altmodischen Zimmer mit dem Ausblick zum Mare Imbrium, und Jonas ruhte wie damals in seinem Liegesessel, noch greisenhafter, noch gebrechlicher, noch runzeliger.
    »Ihr habt es also, eh?« wandte er sich an Peter und lehnte sich begierig nach vorn. »Cochrane Transuran! Klingt gut, nicht wahr? Wieviel, Peter? Komm, sag schon wieviel?«
    »Wir bekamen es nicht, Großvater«, sagte Peter leise. »Die Welt ist – vergiftet. Ballantynes Leute und drei unserer eigenen Männer sind …« Er hielt inne und murmelte das Wort, das nicht stimmte. »Es wird keine Cochrane Transuran geben, weder jetzt noch später.«
    Eine lange Weile verhielt Jonas sich völlig still, während das Blut ihm in den Kopf stieg, bis es die Pergamenthaut zu sprengen drohte. Comyn empfand Mitleid mit ihm. Er war ein so alter Mann, und er hätte so gern vor seinem Tod noch einen Stern an sich gebracht.
    »Du hast es nur nicht richtig angepackt!« sagte der Greis schließlich. Und dann verwünschte er Peter, bis ihm die Luft ausging. Feigling war noch das mildeste Wort. »Na gut, dann suche ich mir eben einen Mann, der keine Angst hat. Ich schicke ein weiteres Schiff los …«
    »Nein«, sagte Peter hart. »Das wirst du bleiben lassen! Ich fliege zur Erde und spreche mit der Regierung. Es wird weitere Sternenflüge geben, aber zu anderen Sonnen. Wir müssen die Finger von Barnards Stern lassen. Die radioaktive Verseuchung dort ist von einer Art, gegen die nichts und niemand ankommt.«
    Jonas’ vertrocknete Lippen bewegten sich immer noch, doch kein Laut drang mehr über sie. Sein Körper zuckte in unbeherrschbarer Wut. Müde fügte Peter noch hinzu:
    »Es tut mir leid, aber so ist es.«
    »Dir tut es leid!« krächzte Jonas. »Wenn ich nochmal jung wäre – nein, es genügte, wenn ich aufstehen, auf meinen Beinen bleiben könnte, dann würde ich einen Weg finden …«
    »Das würden Sie nicht!« sagte Comyn scharf. Eine plötzliche Erregung packte ihn. Zu deutlich erinnerte er sich an alles. Er beugte sich über Jonas und sagte heftig: »Es gibt Dinge, gegen die selbst all die Macht und all das Geld der Cochranes nicht ankommt. Sie würden es nicht verstehen, auch wenn ich es erklärte, aber diese Welt schützt sich selbst, sie ist sicher vor jedem Zugriff. Und Peter hat recht.«
    Er drehte sich um und verließ das Zimmer. Peter folgte ihm. Unwillkürlich schüttelte Comyn sich. »Brechen wir auf!«
    Als sie sich endlich durch die begeisterte Menge auf dem New Yorker Raumhafen gekämpft hatten, sagte Comyn zu Peter:
    »Sie müssen allein zur Regierung. Ich habe Angenehmeres vor.«
    »Aber wenn man Sie ebenfalls braucht …«
    »Finden Sie mich im Raketenklub.«
    In der Bar wandte Comyn dem Bildschirm den Rücken zu, aber er konnte die Ohren nicht gegen die aufgeregte Stimme verschließen, die den atemlos lauschenden Zuschauern das Allerneueste berichtete:
    … auch wenn diese wagemutige zweite Expedition nur eine radioaktiv verseuchte Welt vorfand, die der Menschheit nichts zu bieten hat und deren Betreten lebensgefährlich ist, so war es doch eine gewaltige Leistung, die beweist, daß dem Menschen der Weg zu den Sternen offensteht. Bald werden andere Schiffe mit anderer Besatzung aufbrechen, um andere Sterne zu erforschen …
    Ja, dachte Comyn, das werden sie, aus selbstsüchtigen Motiven. Aber sie werden feststellen, daß die Welten ferner Sonnen nicht wie ihre eigenen vertrauten Planeten sind, und daß sie mit ihrer menschlichen Beschränktheit dort nicht weiterkommen.
    Er drehte sich nicht um, als eine aufregend kehlige Stimme ihn aus seinen Gedanken riß.
    »Spendierst du mir einen Drink, Comyn?« Eine Hand legte sich auf seinen Arm.
    Da wandte er sich langsam um. Sydna sah atemberaubend aus wie immer. Auch heute trug sie ein weißes ärmelloses Kleid, das das tiefe Sonnenbraun ihrer kräftigen Schultern betonte, ihr unwahrscheinlich helles Haar fiel in krausen Locken über den Rücken, und ihr Lächeln wirkte kühl und aufreizend.
    »Aber gern«, versicherte er ihr. »Setz dich.«
    Sie tat es und zündete sich eine Zigarette an. Durch den aufsteigenden Rauch blickte sie ihn an.
    »Du siehst nicht sehr gut aus,

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