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Der große Sprung

Der große Sprung

Titel: Der große Sprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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wenig besser, Comyn, wenn Sie wissen, was Dr. French festgestellt hat. Er sagte, die es von unseren Leuten erwischte, waren die, die sich nicht genug fürchteten, die Mut der Vorsicht vorzogen.«
    Comyn ging nicht darauf ein. »Stanley?« fragte er bloß.
    »Wir mußten ihn dort lassen.« Peters Stimme klang gepreßt. »Was hätten wir sonst tun können? Er hat die Strahlung voll abbekommen. Es wäre ihm bestimmt genauso ergangen wie Ballantyne, wenn wir ihn gezwungen hätten, mit uns zurückzukommen. Also ließen wir ihn lieber dort, wie er es wollte. Wir schafften es ohnehin nur gerade noch, Sie wegzubringen.«
    »Und Sie erwarten jetzt, daß ich mich für meine ›Rettung‹ bedanke?« sagte Comyn sich mühsam beherrschend. Ärger färbte Peters Gesicht, doch Comyn fuhr fort: »Sie langen hinein ins Paradies und reißen einen Menschen aus einem Leben der Seligkeit, wie er es sich nie erträumt hätte, und dann soll er Ihnen dafür vielleicht auch noch dankbar sein?«
    Er hatte sich aufgesetzt und redete schnell weiter, ehe Peter ihn unterbrechen konnte. »Und wissen Sie was? Sie hatten Angst, viel zuviel Angst, um aufzuhören, ein besch … Menschlein namens Peter Cochrane zu sein; zu viel Angst, das jämmerliche Leben aufzugeben, das Sie führen. Deshalb reden Sie sich jetzt ein, daß es Gift war, etwas Böses, von dem man die Finger lassen muß.«
    Peter antwortete nicht. Er blickte auf Comyn hinunter. Sein Gesicht war fahl und fast hager, er ließ die Schultern hängen.
    »Das Schlimme ist«, flüsterte er nach einer langen Weile, »ich glaube fast, daß Sie recht haben. Aber Comyn …«
    Peter hatte schwer mit sich gerungen, das erkannte Comyn jetzt. Es war mehr als nur Erschöpfung, daß er jetzt so eingefallen aussah.
    »… aber Comyn, soll ein Mensch mehr – oder weniger – sein als ein Mensch? Selbst wenn die Transuranae das strahlende Gute verkörpern, wie es den Anschein hatte, selbst wenn sie Menschen in Engel verwandeln können, halte ich es für falsch, daß der Mensch so plötzlich seinen ihm zugeteilten Platz in seiner Welt verläßt. Später einmal, im Lauf der Evolution, kann – und soll – er das werden, was die Transuranae ohne sein Zutun aus ihm machen können. Doch jetzt ist es dafür noch zu früh für uns.«
    »Durch den Sündenfall sind wir alle belastet, die Erbsünde wird uns immer anhaften«, sagte Comyn spöttisch. »Halten Sie sich ruhig daran. Unser Leben ist das Beste, weil wir kein anderes kennen! Die Menschen von Barnard 2 bauen keine Sternenschiffe und keine Schlösser auf dem Mond. Das macht uns besser als sie, oder?«
    Peter nickte schwer. »Als ich vor dem Problem stand, konnte ich nur zu einer Entscheidung kommen. Und ich glaube, Sie werden mir noch einmal beipflichten.« Er hielt inne, dann setzte er hinzu: »Ballantyne muß die gleichen Erwägungen getroffen haben. Entweder hatte sein Anzug einen Defekt, oder er hatte ihn ausgezogen, jedenfalls hatte er die erste volle Dosis abbekommen. Aber er brachte es nicht über sich, im Garten Eden zu bleiben – möglicherweise war es, näher betrachtet, gar nicht so paradiesisch.«
    »Vielleicht«, murmelte Comyn ohne Überzeugung. Er erinnerte sich an Stanleys Gesicht, wie er es zuletzt gesehen hatte. Es war das eines erbärmlichen kleinen Mannes gewesen, mit quälenden Leidenschaften, die er nicht befriedigen konnte; das Gesicht eines Versagers, den der Neid zerfraß. Und doch hatte er am Ende etwas Besseres gefunden als einen Anteil an Cochrane Transuran oder was er sich sonst ersehnt hatte. Er hatte ganz einfach aufgehört, Stanley zu sein. Und nun war er dort, und Comyn war hier – und Comyn haßte ihn auf seltsame neue Weise.
    Im Umdrehen sagte Peter: »French meint, es geht Ihnen gut genug, daß Sie aufstehen können. Also verkriechen Sie sich jetzt nicht schmollend in Ihrer Kabine. Das würde es nur schlimmer für Sie machen.«
    Comyn verfluchte ihn aus tiefster Seele. Da lächelte Peter ganz leicht. »Ich glaube nicht, daß Sie einen wirklich zufriedenstellenden Engel abgegeben hätten.« Schnell schloß er die Tür hinter sich.
    Comyn barg das Gesicht in den Händen. Vor seinem inneren Auge sah er wieder das Wabern der reinen weißen Flammen und das atemberaubende Strahlen der Sterne. Es schüttelte ihn, und er fühlte sich leer, so leer.
    Er wollte nicht aufstehen, wollte sein früheres Leben nicht wieder aufnehmen, und er wollte auch niemanden sehen. Aber er brauchte etwas zu trinken, brauchte es unbedingt, und in

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