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Der gruene Stein

Der gruene Stein

Titel: Der gruene Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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eine Antwort darauf lieber schuldig. »Ghurd, du weißt doch, dass ich so nützlich bin wie ein einbeiniger Gladiator, wenn es um Beziehungen geht.«
    Bedauerlicherweise will Ghurd mich nicht ungeschoren davonkommen lassen. Er will wissen, was ich denke. Vermutlich schulde ich ihm eine vernünftige Antwort.
    »Ja, heirate sie. Immerhin zahlst du ja schon Steuern. Da ist eine Ehe wahrscheinlich der nächste logische Schritt.«
    Ghurd schenkt sich ebenfalls ein Glas Kleeh ein. Vermutlich flößt ihm die Aussicht auf eine Ehe mehr Angst ein als ein Kampf gegen Feinde, die uns in zwanzigfacher Übermacht gegenüberstehen. Was wir schon erlebt haben. Und zwar mehr als einmal.
    Ghurd fällt ein, dass er Makri die gut besuchte Kaschemme überlassen hat, und er verschwindet, um ihr zu helfen. Aber Makri kommt mit der Situation ausgezeichnet zurecht.
    Dandelion unterstützt sie dabei. Sie steht gerade hinter einem Zapfhahn und überlegt, wie das Ding wohl funktioniert. Einige neu angekommene Gäste sind allerdings ziemlich verwirrt, als sie sehen, dass der Tresen der Rächenden Axt jetzt von dem merkwürdigen Pärchen Makri und Dandelion geführt wird. Die Rächende Axt ist schließlich ein seriöses Trinkerfachgeschäft, und da ist man wenig erbaut über irgendwelche neuen Attraktionen.
    »Hat das etwas damit zu tun, dass es draußen Frösche regnet?«, erkundigt sich ein Hafenarbeiter. Er ist ein Stammkunde und bisher nicht wegen übermäßiger Trunkenheit aufgefallen.
    »Es regnet Frösche?«
    Wir marschieren geschlossen nach draußen. Es regnet Frösche. Sie platschen auf die staubige Straße und springen dann schnellstens davon. Nach einer Minute hört es auf, und die Frösche verschwinden auf einen Schlag.
    »So etwas habe ich noch nie gesehen«, meint ein Hafenarbeiter.
    »Gestern habe ich ein Einhorn gesehen«, meint sein Gefährte. »Aber ich wollte es niemandem erzählen.«
    Niemand kann den Froschschauer erklären. Aber man ist sich rasch einig, dass es ein schlechtes Zeichen und die Stadt dem Untergang geweiht ist. Bei diesem Gedanken stürmen die Leute schnellstens wieder an den Tresen und überschlagen sich mit ihren Bestellungen von Bier und Kleeh. Ich schüttele den Kopf. Einhörner, Zentauren und Frösche. Soll sich jemand anders einen Reim darauf machen. Ich bin immer noch empört wegen der Anschuldigung der Feigheit und mehr als bereit, jemanden für die Demütigung leiden zu lassen, die mir das zugefügt hat. Niemand kann erwarten, einen Mann wie Thraxas zu beschuldigen, vom Schlachtfeld zu desertieren, und dafür keine Konsequenzen in Kauf nehmen zu müssen. Der Nächste, der mich auch nur unfreundlich ansieht, wird sich als Empfänger einer saftigen Tracht Prügel wiederfinden. Vielleicht auch von etwas Schlimmerem.
    Bedauerlicherweise ist die nächste Person, der ich begegne, Harm der Mörderische. Und das ist kein Mann, dem man so einfach eine Tracht Prügel verabreichen kann. Im Gegenteil. Harm ist einer der niederträchtigsten und mächtigsten Zauberer der Welt, ein völlig übergeschnappter Halb-Orgk aus den Ödlanden, der vor einem Jahr beinah unsere ganze Stadt vernichtet hätte. Er ist sehr stark, er ist sehr böse, er hasst Turai, und er hasst mich. Von daher ist es eine gelinde Überraschung, dass er gemütlich in meinem Büro hockt.
    »Macht es Euch gemütlich, bitte sehr«, knurre ich ihn an. Mächtiger Zauberer hin oder her, ich hätte große Lust, ihm mein Schwert zwischen die Rippen zu jagen, bevor er auch nur eine Silbe eines Zauberspruchs über die Lippen bringt. Ich will von ihm wissen, was er hier will.
    Harm der Mörderische ist ein ausgesprochen faszinierend aussehender Zauberer. Er trägt immer nur Schwarz, hat leichenblasse Haut, langes dunkles Haar, ausgeprägte Wangenknochen, flicht Adlerfedern in sein Haar, und jeden seiner Finger schmücken Silberringe. Die meisten zeigen irgendwelche Schädelformen. Sein langer schwarzer Umhang hängt über dem Stuhl wie ein Paar Fledermausflügel.
    »Seid Ihr immer so unhöflich zu Euren Gästen?«, fragt er und lacht. Sein Lachen klingt, als käme es direkt von der anderen Seite des Grabes. Als ich es das letzte Mal gehört habe, ritt er auf einem Kriegsdrachen über der Stadt. Er hatte gerade einen Zauber intoniert, der die ganze Bevölkerung in den Wahnsinn stürzte. Turai hätte sich beinah in einer blutigen Orgie aus Feuer und Gewalt selbst vernichtet, wenn nicht Lisutaris, die Herrin des Himmels, es im letzten Moment geschafft hätte,

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