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Der gruene Stein

Der gruene Stein

Titel: Der gruene Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Geld.«
    »Wie?«
    »Sie will eine neue Wette bei Moxalan abschließen.«
    Gute Idee. Mit den jüngsten drei Toten bin ich bereits bei dreißig angelangt, und der Fall wird enden, wenn ich Lisutaris das Medaillon zurückgegeben habe. Wir sollten schnellstens Geld auftreiben. Plötzlich sieht das ganze Leben wieder viel strahlender aus. Ich kann Lisutaris retten, meinen Fall zu einem zufrieden stellenden Ende bringen und Moxalan einen satten Gewinn aus den Rippen leiern. Falls die Stadt nicht in einer Flut von Einhörnern und Zentauren untergeht, könnte es ein sehr erfreulicher Sommer werden. Ich gehe nach oben und suche Makri.
    Ich finde sie in meinem Büro direkt neben meinem Schreibtisch. Sie hat das Medaillon in der einen und ihr schwarzes Orgk-Schwert in der anderen Hand. Ihr Augen sind glasig.
    »Ich bin Makri, die Befehlshaberin der Armeen«, sagt sie.
    »Leg das Medaillon weg, Makri.«
    »Bereite dich auf deinen Tod vor«, knurrt Makri und hebt ihr Schwert.

16. KAPITEL
    Vor etwa zwanzig Jahren habe ich den bedeutenden Schwertkampfwettbewerb im weit entfernten Samserika gewonnen. Jedes Jahr lockt dieser Wettkampf die besten Kämpfer und Gladiatoren aus aller Welt an. Ich musste einen Haufen guter Leute besiegen. Die Wildheit dieser Kämpfe war legendär, aber ich habe es mit den Besten aufgenommen und sie geschlagen. Natürlich war ich damals noch viel jünger, viel dünner und viel hungriger. Trotzdem bin ich in den darauf folgenden Jahren kaum einmal einer Person begegnet, die mir in einem Nahkampf das Wasser reichen konnte. Makri jedoch dürfte das schaffen. Ich habe sie zu oft kämpfen sehen, um mir da etwas vorzumachen.
    Allerdings steht sie unter dem Einfluss des Juwels. Vielleicht verlangsamt das ihre Reflexe. Wenn ja, kann ich sie möglicherweise besiegen, aber eine tote Makri ist nicht gerade ein erstrebenswertes Ergebnis. Ich könnte zwar versuchen, aus dem Zimmer zu flüchten, aber wahrscheinlich würde Makri mir ein Messer in den Rücken werfen, bevor ich durch die Tür käme. Also hebe ich einfach nur mein Schwert, um mich zu verteidigen, verfluche die Launen des Himmels und hoffe inständig, dass sich die Wirkung des Medaillons wenigstens rasch verflüchtigt.
    Mit dem Schwert in der rechten und einem Messer in der linken Hand bin ich besser bewaffnet als Makri. Sie hat nur ein Schwert, zu meinem Glück. Denn ihre selbst entwickelte Zweihandtechnik ist eine Mischung zwischen einem Wirbelsturm und einer Sensenmaschine. Und trotz ihrer unterlegenen Bewaffnung treibt sie mich mit dem Rücken zur Wand.
    »Hör auf zu kämpfen!«, schreie ich verzweifelt. »Es ist nur das Juwel!« Aber Makri setzt ihre erbarmungslosen Angriffe fort. Der ausdruckslose Blick ihrer Augen und eine gewisse Fremdheit ihrer Bewegungen überzeugen mich, dass sie weit unter ihren normalen Fähigkeiten kämpft, aber auch so habe ich alle Hände voll zu tun, sie mir vom Leib zu halten. Einen Moment lang sehe ich eine Öffnung in ihrer Deckung, aber ich schrecke vor einem tödlichen Hieb zurück. Danach setzt sie mir immer härter zu. Makri streicht mit ihrer Klinge an meiner entlang. Ihr schwarzes Schwert ist so scharf, dass es den Fingerschutz meines Schwertes einfach abtrennt. Blut läuft mir über die Hand. Ich schreie Makri an, endlich wieder zu Verstand zu kommen, aber es dringt einfach nichts zu ihr durch. Verdammtes Weibsstück! Ich wusste schon immer, dass sie mich irgendwann einmal unter die Erde bringen würde.
    Die Verzweiflung vertreibt meine letzten Skrupel, und ich kämpfe jetzt mit aller Macht. Eine tote Makri ist immer noch besser als ein toter Thraxas. Trotzdem treibt sie mich immer weiter zurück, bis ich schließlich gegen meinen Schreibtisch stoße. Jetzt sitze ich in der Falle. Ich unternehme einen verzweifelten Versuch, meinen Dolch in ihren ungeschützten Oberkörper zu rammen. Mit einer Parade, die ich nicht einmal sehe, wehrt Makri mit der Schwertspitze meinen Dolchstoß ab und lässt die Waffe durch den Raum kreiseln. Im nächsten Moment lässt sie ihr Schwert hinuntersausen. Ich versuche ihren Hieb abzublocken. Mein Schwert zerspringt in tausend Stücke.
    Sie hebt ihre Waffe.
    »Es wird allerhöchste Zeit für deine Prüfung!«, keuche ich.
    Makri hält verwirrt inne. »Was?«
    »Deine Prüfung. Du musst aufstehen und vor der ganzen Klasse sprechen. Jetzt sofort. Es ist sehr wichtig.«
    Makris Schwertarm sinkt ein paar Zentimeter.
    »Ich will nicht vor der ganzen Klasse stehen«, erwidert sie. »Das

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