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Der Heckenritter von Westeros

Der Heckenritter von Westeros

Titel: Der Heckenritter von Westeros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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Ellbogen rot, der Stoff klebte an der Haut. »Oh.«
    Dunk konnte sich nicht daran erinnern, dass er umgekippt war, aber plötzlich lag er auf dem Boden. Regentropfen rannen über sein Gesicht. Er hörte Lord Alyn im Brunnen jammern, doch sein Strampeln hatte nachgelassen. »Wir müssen den Arm verbinden.« Ser Maynard schob seine Schulter unter Dunks Arm. »Hoch jetzt. Ich kann Euch nicht allein hochziehen. Drückt Euch mit den Füßen hoch.«
    Er stemmte sich nach oben. »Lord Alyn. Er ertrinkt.«
    »Niemand wird ihn vermissen. Am wenigsten der Fiedler.«
    »Er ist« – Dunk keuchte und wurde blass vor Schmerz – »kein Fiedler.«
    »Nein. Er ist Daemon aus dem Hause Schwarzfeuer, der Zweite Seines Namens. Oder so würde er sich nennen, wenn er je den Eisernen Thron bestiege. Es dürfte Euch überraschen, wie viele Lords gern einen tapferen, dummen König hätten. Daemon ist jung und schneidig, und er macht im Sattel eine gute Figur.«
    Die Geräusche aus dem Brunnen waren kaum noch zu hören. »Sollten wir Seiner Lordschaft nicht ein Seil hinunterwerfen?«
    »Ihn jetzt retten, nur um ihn später hinzurichten? Ich denke nicht. Soll er schlucken, was er Euch zugedacht hat. Kommt, stützt Euch auf mich.« Pflum führte ihn über den Hof. Aus dieser Nähe sah Ser Maynards Gesicht irgendwie eigenartig aus. Je länger Dunk hinsah, desto weniger schien er zu erkennen. »Ich habe Euch gedrängt zu fliehen, wie Ihr Euch sicherlich erinnert, aber Euch war Eure Ehre mehr wert als Euer Leben. Ein ehrenwerter Tod ist gut und schön, doch wenn es dabei nicht um Euer Leben geht, was ist dann? Würdet Ihr dann dieselbe Antwort geben, Ser?«
    »Wessen Leben?« Aus dem Brunnen war ein letztes Platschen zu hören. »Ei? Meint Ihr Ei?« Dunk klammerte sich an Pflums Arm. »Wo ist er?«
    »Bei den Göttern. Und Ihr wisst warum, denke ich.«
    Der Schmerz, der sich bei diesen Worten in Dunks Bauch ausbreitete, ließ ihn den Arm vergessen. Er stöhnte. »Er wollte den Stiefel benutzen.«
    »Davon gehe ich aus. Er hat Maester Lothar den Ring gezeigt, der den Jungen sofort Butterquell übergeben hat. Butterquell hat sich bei dem Anblick bestimmt in die Hose gemacht und sich gefragt, ob er die falsche Seite gewählt hat und wie viel Blutrabe über diese Verschwörung weiß. Die Antwort auf die letzte Frage wäre: ›Ziemlich viel‹.« Pflum kicherte.
    »Wer seid Ihr?«
    »Ein Freund«, sagte Maynard Pflum. »Einer, der Euch beobachtet hat und sich fragte, wie Ihr in diese Schlangengrube geraten seid. Und jetzt still, bis wir die Wunde versorgt haben.«
    Sie hielten sich im Schatten und gingen hinüber zu Dunks kleinem Zelt. Im Inneren zündete Ser Maynard ein Feuer an, füllte eine Schüssel mit Wein und stellte sie zum Kochen auf die Flammen. »Ein sauberer Schnitt, und wenigstens ist es nicht Euer Schwertarm«, sagte er und schlitzte den blutigen Ärmel auf. »Der Stich hat den Knochen wohl nicht getroffen. Trotzdem müssen wir die Wunde reinigen, sonst verliert Ihr am Ende noch den Arm.«
    »Das ist nicht so wichtig.« In Dunks Bauch herrschte Aufruhr, und er fühlte sich, als müsste er sich jeden Moment übergeben. »Wenn Ei tot ist …«
    »… tragt Ihr dafür die Schuld. Ihr hättet ihn nicht hierherbringen dürfen. Aber dass der Junge tot ist, habe ich nie gesagt. Ich sagte, er ist bei den Göttern. Habt Ihr sauberes Leinen? Seide?«
    »Mein Gewand. Das Gute, das ich aus Dorne habe. Was heißt das, er ist bei den Göttern?«
    »Alles zu seiner Zeit. Zuerst der Arm.«
    Der Wein begann rasch zu dampfen. Ser Maynard fand Dunks gutes Seidengewand, schnüffelte misstrauisch daran, zog dann den Dolch und zerschnitt es. Dunk verkniff sich seinen Protest.
    »Ambros Butterquell ist nicht der Mann, den man entscheidungsfreudig nennen würde«, sagte Ser Maynard, während er drei Streifen Seide in den Wein warf. »Er hatte von Anfang an Zweifel an dem Plan, Zweifel, die mit Sicherheit noch angefacht wurden, als er erfuhr, dass der Junge nicht das Schwert trug. Und heute Morgen ist sein Drachenei verschwunden, und damit die letzten Reste seines Mutes.«
    »Ser Glendon hat das Ei nicht gestohlen«, sagte Dunk. »Er war den ganzen Tag auf dem Platz und hat entweder tjostiert oder den anderen zugeschaut.«
    »Gipfel wird das Ei trotzdem in seinen Satteltaschen finden.« Der Wein kochte. Pflum zog einen Lederhandschuh an und sagte: »Versucht, nicht zu schreien.« Dann zog er einen Streifen Seide aus dem kochenden Wein und begann, den Stich

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