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Der Heckenritter von Westeros

Der Heckenritter von Westeros

Titel: Der Heckenritter von Westeros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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machten es höchst unwahrscheinlich, dass er einen Grünschnabel oder einen schwachen Gegner bekommen würde.
    Es gab ein Dutzend verschiedener Formen, die ein Turnier ganz nach den Vorlieben des Lords annehmen konnte, der es veranstaltete. Manche waren Schaukämpfe zwischen Gruppen von Rittern, andere wilde Handgemenge, bei denen der Ruhm dem letzten Kämpfer zufiel, der noch aufrecht stand. Wo Zweikämpfe die Regel waren, wurden die Kämpfer manchmal durch das Los ermittelt und manchmal vom Turniermeister bestimmt.
    Lord Aschfurt richtete dieses Turnier aus, um den dreizehnten Namenstag seiner Tochter zu feiern. Die Schöne Maid würde als die amtierende Königin der Liebe und Schönheit an der Seite ihres Vaters sitzen. Fünf Recken, die ihr Band trugen, würden sie verteidigen. Alle anderen mussten demzufolge Herausforderer sein, aber jeder Mann, der einen Recken besiegen konnte, würde seine Stelle einnehmen und selbst zum Recken werden, bis ein anderer Herausforderer ihn aus dem Sattel warf. Am Ende des dreitägigen Turniers mussten die fünf Verbliebenen entscheiden, ob die Schöne Maid die Krone der Liebe und Schönheit behalten oder ob eine andere sie an ihrer Stelle tragen sollte.
    Dunk betrachtete den Rasen zwischen den Turnierschranken und die leeren Stühle auf der Zuschauertribüne und dachte über seine Chancen nach. Mehr als einen Sieg brauchte er nicht; dann konnte er sich als Recke der Aue von Aschfort bezeichnen, wenn auch nur eine Stunde lang. Der alte Mann hatte an die sechzig Jahre gelebt und war nicht einmal Recke gewesen. Es ist nicht unmöglich, wenn die Götter mir gewogen sind. Er dachte an all die Lieder zurück, die er gehört hatte, Lieder über den blinden Simeon Sternaugen und den edlen Serwyn vom Spiegelschild, über Prinz Aemon den Drachenritter und Florian den Narren. Sie alle hatten Siege gegen weit schrecklichere Widersacher errungen als die, denen er sich stellen würde. Aber sie waren große Helden, tapfere Männer von edler Geburt, außer Florian. Und was bin ich? Dunk aus Flohloch? Oder Ser Duncan der Große?
    Er ging davon aus, dass er die Wahrheit bald genug erfahren würde. Er schulterte den Sack mit der Rüstung, lenkte seine Schritte zu den Ständen der Kaufleute und suchte nach dem Stählernen Pat.
    Ei hatte mannhaft an der Lagerstätte gearbeitet. Dunk war erfreut; er hatte halb befürchtet, sein Knappe könnte wieder fortgelaufen sein. »Habt Ihr einen guten Preis für Eure Stute bekommen?«, fragte der Junge.
    »Woher weißt du, dass ich sie verkauft habe?«
    »Ihr seid weggeritten und zu Fuß zurückgekommen, und wenn sie Euch gestohlen worden wäre, wärt Ihr wütender, als Ihr seid.«
    »Ich habe genug dafür bekommen.« Dunk holte seine neue Rüstung heraus und zeigte sie dem Jungen. »Wenn du jemals ein Ritter werden willst, musst du guten Stahl von schlechtem unterscheiden können. Schau her, das ist gute Arbeit. Dies ist ein doppeltes Kettenhemd, jedes Glied mit zwei anderen verbunden, siehst du? Das bietet besseren Schutz als eine einfache Kette. Und der Helm, bei dem Pat die Oberseite gerundet hat, siehst du die Krümmung? Ein Schwert oder eine Axt rutscht daran ab, wogegen sie in einen flachen Helm eine Kerbe schlagen würden.« Dunk setzte sich den Großhelm auf den Kopf. »Wie sehe ich aus?«
    »Er hat kein Visier«, stellte Ei fest.
    »Er hat Luftlöcher. Visiere sind ein Schwachpunkt.« Das hatte der Stählerne Pat gesagt. »Wenn du wüsstest, wie viele Ritter einen Pfeil ins Auge bekommen haben, als sie das Visier gehoben haben, um frische Luft zu schnappen, würdest du keines mehr wollen«, hatte er zu Dunk gesagt.
    »Er hat auch keinen Kamm«, sagte Ei. »Er ist ganz schmucklos. «
    Dunk nahm den Helm ab. »Schmucklos ist gut für jemanden wie mich. Siehst du, wie der Stahl glänzt? Deine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass das so bleibt. Weißt du, wie man Kettenhemden reinigt?«
    »In einem Fass voll Sand«, sagte der Junge. »Aber Ihr habt kein Fass. Habt Ihr auch ein Zelt gekauft, Ser?«
    »So einen guten Preis habe ich nicht bekommen.« Der Junge ist kühner, als gut für ihn ist. Das sollte ich aus ihm herausprügeln. Aber er wusste, dass er das nicht tun würde. Er mochte die Kühnheit. Auch er musste kühner werden. Mein Knappe ist tapferer, als ich es bin, und schlauer. »Du hast hier gute Arbeit geleistet, Ei«, sagte Dunk zu ihm. »Morgen wirst du mit mir kommen. Dir das Turniergelände ansehen. Wir kaufen Hafer für die Pferde und

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