Der Heckenritter von Westeros
Apfel der Fossoweys aufgemalt, aber der des jüngeren Mannes war bald in Stücke gehackt. »Da haben wir einen Apfel, der noch nicht reif ist«, sagte der ältere, während er dem anderen gegen den Helm schlug. Der jüngere Fossowey war blutig und zerschunden, als er endlich aufgab, sein Widersacher dagegen kaum außer Atem. Er hob das Visier, schaute sich um, erblickte Dunk und sagte: »Ihr da. Ja, Ihr, der Große. Ritter des geflügelten Kelchs. Tragt Ihr da ein Langschwert?«
»Es gehört rechtmäßig mir«, sagte Dunk abwehrend. »Ich bin Ser Duncan der Große. «
»Und ich Ser Steffon Fossowey. Würdet Ihr gegen mich antreten, Ser Duncan der Große? Es wäre gut, jemand Neues zu haben, mit dem ich die Schwerter kreuzen kann. Mein Vetter ist noch nicht reif, wie Ihr gesehen habt.«
»Nehmt an, Ser Duncan«, drängte der besiegte Fossowey, während er den Helm abnahm. »Ich mag noch nicht reif sein, aber mein guter Vetter hier ist bis ins Innere verrottet. Schlagt die Kerne aus ihm heraus.«
Dunk schüttelte den Kopf. Warum zogen ihn diese jungen Lords in ihren Zwist hinein? Er wollte nichts damit zu tun haben. »Ich danke Euch, Ser, aber ich habe noch etwas zu erledigen.« Er fühlte sich nicht wohl mit so viel Münzen. Je eher er den Stählernen Pat bezahlte und seine Rüstung bekam, desto glücklicher würde er sein.
Ser Steffon sah ihn geringschätzig an. »Der Heckenritter hat zu tun.« Er schaute sich um und fand einen anderen potentiellen Gegner in der Nähe. »Ser Granz, seid gegrüßt. Tretet gegen mich an. Ich kenne jeden kläglichen Trick, den mein Vetter Raymun draufhat, und es scheint, als müsste Ser Duncan zu seinen Hecken zurückkehren. Kommt, kommt.«
Dunk stakste mit rotem Gesicht davon. Er selbst kannte nicht viele Tricks, klägliche oder andere, und er wollte nicht, dass ihn vor dem Turnier irgendjemand kämpfen sah. Der alte Mann hatte immer gesagt, je besser man seinen Gegner kannte, umso leichter konnte man ihn besiegen. Ritter wie Ser Steffon besaßen ein gutes Auge und sahen die Schwächen eines Mannes auf den ersten Blick. Dunk war stark und schnell, sein Gewicht und seine Reichweite wirkten sich zu seinen Gunsten aus, aber er gab sich nicht einen Augenblick der Illusion hin, dass er es an Geschick mit diesen anderen aufnehmen konnte. Ser Arlan hatte ihn unterrichtet, so gut er konnte, aber der alte Mann war nicht einmal in seiner Jugend einer der größten Ritter gewesen. Große Ritter verbrachten ihr Leben nicht unter den Hecken oder starben am Rand einer verschlammten Straße. Das wird mir nicht passieren, schwor sich Dunk. Ich werde ihnen zeigen, dass ich mehr sein kann als ein Heckenritter.
»Ser Duncan.« Der jüngere Fossowey sputete sich, ihn einzuholen. »Ich hätte euch nicht drängen sollen, gegen meinen Vetter anzutreten. Ich war wütend über seine Arroganz, und Ihr seid so groß, da dachte ich … nun, es war falsch von mir. Ihr tragt keine Rüstung. Er hätte Euch die Hand gebrochen, wenn er die Gelegenheit gehabt hätte, oder ein Knie. Er schlägt Männer gern auf dem Übungsgelände zusammen, so dass sie verletzt und damit verwundbar sind, sollte er beim Turnier auf sie treffen.«
»Euch hat er nichts gebrochen.«
»Nein, aber ich bin sein eigen Fleisch und Blut, auch wenn er am älteren Ast des Apfelbaums hängt, wie er mir zu versichern nie müde wird. Ich bin Raymun Fossowey.«
»Seid gegrüßt. Werdet Ihr und Euer Vetter am Turnier teilnehmen?«
»Er ganz bestimmt. Was mich betrifft, ich wünschte, ich könnte. Bis jetzt bin ich nur ein Knappe. Mein Vetter hat versprochen, mich zum Ritter zu schlagen, besteht aber darauf, dass ich noch nicht reif bin.« Raymun hatte ein kantiges Gesicht, eine Stupsnase und kurzes wolliges Haar, aber sein Lächeln war einnehmend. »Mir scheint, Ihr habt das Aussehen eines Herausforderers. Wessen Schild wollt Ihr schlagen?«
»Das ist mir gleich«, sagte Dunk. Das war die Antwort, die erwartet wurde, aber natürlich war es ganz und gar nicht gleich. »Ich werde erst am dritten Tag in das Turnier einsteigen.«
»Und bis dahin werden einige der Recken ausgeschieden sein, ja«, sagte Raymun. »Nun, möge Euch der Krieger ein Lächeln schenken, Ser.«
»Und Euch.« Wenn er nur ein Knappe ist, was habe ich dann ein Ritter zu sein? Einer von uns ist ein Narr. Das Silber in Dunks Beutel klirrte bei jedem Schritt, aber er wusste, er konnte alles im Handumdrehen verlieren. Selbst die Regeln dieses Turniers waren gegen ihn und
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