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Der Heckenritter von Westeros

Der Heckenritter von Westeros

Titel: Der Heckenritter von Westeros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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»Der Graue Löwe! Er ist heute Lord von Casterlystein. «
    »So ist es«, sagte der große Mann freundlich, »und er nimmt morgen an den Kämpfen teil.« Er raschelte mit den Papieren in seiner Hand.
    »Wie kannst du dich an einen unbedeutenden Heckenritter erinnern, der zufällig vor sechzehn Jahren Damon Lennister vom Pferd gestoßen hat?«, fragte der Prinz mit dem silbernen Bart stirnrunzelnd.
    »Ich mache es mir zur Gewohnheit, alles über meine Gegner zu lernen, was ich kann.«
    »Warum solltest du dich dazu herablassen, dich mit einem Heckenritter zu messen?«
    »Es war neun Jahre später, in Sturmkap. Lord Baratheon hat Hastiludien abgehalten, um die Geburt eines Enkels zu feiern. Durch das Los wurde Ser Arlan mein Gegner im ersten Tjost. Wir brachen vier Lanzen, ehe ich ihn endlich vom Pferd stoßen konnte.«
    »Sieben«, beharrte Dunk, »und es war gegen den Prinzen von Drachenstein!« Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, wollte er sie zurücknehmen. Dunk der Dummkopf, blöd wie eine Burgmauer, konnte er den alten Mann schelten hören.
    »So ist es.« Der Prinz mit der gebrochenen Nase lächelte sanft. »Geschichten wachsen mit der Zeit, das weiß ich. Denkt nicht schlecht von Eurem alten Herrn, aber ich fürchte, es waren nur vier Lanzen.«
    Dunk war dankbar für das Halbdunkel in dem Saal; er wusste, dass seine Ohren rot waren. »Mylord.« Nein, das ist auch falsch. »Euer Gnaden.« Er ließ sich auf die Knie nieder und senkte den Kopf. »Wie Ihr sagt, vier, ich wollte nicht … niemals … Der alte Mann, Ser Arlan, pflegte zu sagen, dass ich blöd wie eine Burgmauer und langsam wie ein Auerochse sei.«
    »Und stark wie ein Auerochse, wie es aussieht«, sagte Baelor Speerbrecher. »Es ist nichts passiert, Ser. Steht auf!«
    Dunk erhob sich und überlegte, ob er den Kopf gesenkt halten sollte oder ob es ihm gestattet war, einem Prinzen ins Gesicht zu sehen . Ich spreche mit Baelor Targaryen, Prinz von Drachenstein, Hand des Königs und Anwärter auf den Thron von Aegon dem Eroberer. Was konnte ein Heckenritter zu jemandem wie ihm sagen? »Ich erinnere mich, I-ihr habt ihm Pferd und Rüstung zurückgegeben und kein Lösegeld dafür genommen«, stammelte er. »Der Alte – Ser Arlan, er sagte mir, dass Ihr die Seele der Ritterlichkeit wärt und dass die Sieben Königslande eines Tages in Euren Händen sicher sein würden.«
    »Ich hoffe, der Tag ist noch viele Jahre entfernt«, sagte Prinz Baelor.
    »Ja«, sagte Dunk entsetzt. Fast hätte er hinzugefügt: Ich habe nicht gemeint, dass der König sterben sollte, verkniff es sich aber gerade noch rechtzeitig. »Es tut mir leid, M’lord. Euer Gnaden, meine ich.«
    Zu spät entsann er sich, dass der vierschrötige Mann mit dem silbernen Bart Prinz Baelor als Bruder angesprochen hatte. Auch er ist vom Blut des Drachen, was bin ich doch für ein Narr. Er konnte nur Prinz Maekar sein, der jüngste der vier Söhne von König Daeron. Prinz Aerys war ein Bücherwurm und Prinz Rhaegel verrückt, krank und schwächlich. Es schien unwahrscheinlich, dass einer von ihnen das halbe Reich durchqueren würde, um einem Turnier beizuwohnen, aber Maekar sollte ein gefürchteter Krieger sein, auch wenn er stets im Schatten seines ältesten Bruders stand.
    »Ihr wünscht, am Turnier teilzunehmen – geht es darum?«, fragte Prinz Baelor. »Die Entscheidung liegt beim Turniermeister, aber ich sehe keinen Grund, es Euch zu verwehren.«
    Der Haushofmeister neigte den Kopf. »Wie Ihr meint, Mylord.«
    Dunk versuchte, ein Dankeschön zu stammeln, aber Prinz Maekar schnitt ihm das Wort ab. »Wohlan, Ser, Ihr seid dankbar. Und nun fort mit Euch.«
    »Ihr müsst meinem edlen Bruder verzeihen, Ser«, sagte Prinz Baelor. »Zwei seiner Söhne sind auf dem Weg hierher ausgerissen, und er macht sich Sorgen um sie.«
    »Durch den Frühlingsregen sind zahlreiche Bäche angeschwollen«, sagte Dunk. »Vielleicht haben sich die Prinzen nur verspätet.«
    »Ich bin nicht hergekommen, um mir den Rat eines Heckenritters anzuhören«, ließ Prinz Maekar seinen Bruder wissen.
    »Ihr dürft gehen, Ser«, sagte Prinz Baelor nicht unfreundlich zu Dunk.
    »Ja, Mylord.« Er verbeugte sich und ging.
    Aber ehe er außer Hörweite war, rief ihm der Prinz nach: »Ser. Eine Sache noch. Ihr seid nicht von Ser Arlans Blut?«
    »Ja, M’lord. Ich meine, nein. Das bin ich nicht.«
    Der Prinz wies mit dem Kopf auf den zerbeulten Schild, den Dunk bei sich trug, mit dem geflügelten Kelch darauf. »Laut Gesetz ist

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