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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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geschlossen und unverändert seit dem Tod ihrer Mutter.
    Alle ihre Habseligkeiten, Kleider, Nachthemden, alles,was sie benötigte, war in ihrem eigenen Schlafgemach, und Lady Barratt, deren Vertrautheit mit den Räumlichkeiten auf Lacey Court in die Zeit zurückreichte, als sie und Ara- bellas Mutter eng befreundet waren, ging entschlossen in die falsche Richtung.
    »Lady Barratt ... Madam ... ich werde heute mein eigenes Zimmer benutzen«, sagte sie.
    Lady Barratt drehte sich mit großen Augen um. »Meine Liebe, das ist absurd.«
    »Für die nötigen Änderungen war keine Zeit«, sagte Ara- bella hastig. »Der Herzog zeigt volles Verständnis. Er weiß, dass ich in meinem Zimmer bin.« Dabei war sie alles andere als sicher, ob er es wusste. Es hatte keine Diskussion darüber gegeben, doch er würde mit Recht annehmen, dass sie das Personal angewiesen hatte, die nötigen Vorbereitungen zu treffen.
    »Deinem Gemahl ist nicht zuzumuten, dass er auf der Suche nach seiner Frau durch die Korridore irrt«, erklärte Lady Barratt. »Das Schlafgemach einer Frau muss jederzeit leicht zugänglich sein.«
    Arabella sagte begütigend: »Morgen werde ich alles in die Wege leiten. Es war wirklich keine Zeit.« Damit machte sie kehrt und begab sich in den Westflügel.
    Beim Betreten ihres Schlafzimmers stutzte sie auf der Schwelle und blickte verwirrt um sich. »Was ist passiert? Wo sind meine Sachen?« Der Schrank war offen und leer, ebenso die Wäschekommode. Ihre Bürsten und Kämme waren vom Frisiertisch verschwunden, und Becky war emsig damit beschäftigt, das Bett von seinen Draperien zu befreien und die Bettwäsche abzuziehen.
    Becky fuhr schuldbewusst zusammen. »Seine Gnaden ... Euer Gnaden ... Seine Gnaden sagte, wir sollten alles in den Raum neben seinem schaffen«, sprudelte sie hervor. »Dassagte er heute Morgen, ehe er in die Kirche ging, Mylady ... Euer Gnaden, meine ich. Seine Gnaden sagte es zu Mr Franklin, als Mr Franklin sagte, Euer Gnaden hätte keine Anweisungen erteilt.«
    Dieser Titel war ausgesprochen lästig, dachte Arabella bei sich. Sie blickte sich in dem kahlen Raum missbilligend um. Was einseitige Anordnungen betraf, schien der Herzog seine Position als Herr des Hauses sehr ernst zu nehmen. Sie wäre gern befragt worden, ehe man ihre gesamten Habseligkeiten fortschaffte. Warum hatte Franklin nichts gesagt?
    »Hm, mir scheint, dein Mann denkt an alles, meine Liebe«, gab Lady Barratt im Ton höchster Befriedigung von sich. »Sehr ungewöhnlich, dass ein Mann im Haushalt Anordnungen trifft.«
    »Der Herzog trifft überall Anordnungen«, sagte Arabella mit mehr als nur einem Anflug von Schärfe.
    »Ich glaube, das neue Gemach wird Ihnen gefallen, Euer Gnaden«, sagte Becky zaghaft. »Alle Vorhänge und Draperien sind frisch, Ben und ich haben den ganzen Tag gearbeitet, damit alles fertig wird. Ihre Sachen sind schon drüben, es gibt neue Kerzen und ein Feuer im Kamin, damit es gemütlich ist. Es war ein elender Tag. Eben brachte ich heißes Wasser hinauf.«
    »Danke, Becky«, sagte Arabella mit warmem Lächeln, das ihre wahren Gefühle vor dem Mädchen verbarg. »Sicher hast du wahre Wunder vollbracht.« Sie drehte sich um, und die beiden folgten ihr.
    Das neue Schlafgemach war tatsächlich behaglich und warm. Arabella fragte sich, wo die neuen Vorhänge aufbewahrt worden waren. Sie hatte sie noch nie zuvor gesehen. Der schwere, bestickte, cremefarbige Damast um das Bett und vor den hohen Fenstern wirkte viel prächtiger als die schlichten Taftvorhänge ihres alten Zimmers. Die sattenFarben des Aubusson-Teppichs schimmerten im Kerzenschein. Es war das Gemach einer erwachsenen verheirateten Frau ohne die Erinnerungen an die Mädchenjahre in dem Zimmer, das sie bewohnt hatte, seit sie der Kinderstube entwachsen war. Plötzlich kam sie sich beraubt vor.
    »So, und jetzt helfe ich dir, dich fertig zu machen«, sagte Lady Barratt. »Der Herzog wird bald kommen und soll dich entsprechend vorbereitet antreffen.«
    Wie ein Lamm für die Schlachtbank, dachte Arabella mit einem Lächeln, das aufgesetzt wirkte.
    Lady Barratt hob das elfenbeinfarbige Seidennachthemd hoch, das Becky auf dem Bett ausgebreitet hatte. »Ja, sehr passend«, sagte sie. »Sehr hübsch. Und jetzt ein paar Tropfen Rosenwasser aufs Kissen ... «
    Arabella ließ sich auskleiden und in ihr Nachthemd helfen. Zum Glück schien die Ältere keine Antworten auf ihren Redefluss zu erwarten. »So, und jetzt musst du deinen Mann im Bett erwarten, meine

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