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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Erkenntnis, dass sie jetzt und fürderhin unbestrittene Herrin von Lacey Court war und ihr dies niemand nehmen konnte.
    Die Hochzeitstafel mit ihren zahlreichen Gängen zog sich über den ganzen Nachmittag hin. Arabella hatte Franklin und Mrs Elliot zwar erklärt, dass kein besonderer Aufwand nötig wäre, Franklin aber hatte seine eigenen Ansichten darüber, was Gastlichkeit bei den Laceys bedeutete, auch wenn die Hochzeit eine überstürzte Affäre war und einem Todesfall in der Familie praktisch auf dem Fuße folgte. Hatte man es bedauerlicherweise unterlassen, den dahingegangenen Earl gebührend zu betrauern, gab es nun wenigstens eine würdige Hochzeitsfeier für seine Schwester, Grund für den Butler, den besten Burgunder zu servieren, den Lady Ara- bellas Vater eingelagert hatte. Der alte Earl hätte darauf bestanden, wenn aus seiner Tochter eine Herzogin wurde.
    Als der Nachmittag sich dem Ende zuneigte, stand Lady Barratt auf und ging um den Tisch herum. Sie bedachte den Bräutigam mit einem vagen Lächeln und beugte sich dannzur Braut, um ihr zuzuflüstern: »Arabella, meine Liebe, du gestattest, dass ich die Rolle deiner Mutter übernehme. Es ist nur recht und billig, dass dich jemand auf die Hochzeitsnacht vorbereitet.«
    Erschrocken blickte Arbella in das gütige Gesicht auf. »Das ist lieb, aber wirklich nicht nötig. Ich bin ja keine naive Debütantin.«
    »Das mag ja sein, aber deine Mutter würde es von mir erwarten.«
    Arabella hoffte verzweifelt, Lady Barratt würde sich nicht in eine Erläuterung der Abläufe im Ehebett stürzen. Ein hysterischer Lachanfall war das Allerletzte, was sie brauchte. So sagte sie nur: »Ich danke, Madam, Sie sind überaus gütig.« Sie sah zu Jack hin, der neben ihr saß und sich sehr glaubhaft taub stellte.
    Nur wusste er natürlich genau, was vorging. Er legte ihr unter dem Tisch eine Hand aufs Knie. Die unerwartete Berührung ließ sie zusammenzucken. Sie spürte die Wärme seiner Hand durch den dünnen Musselin ihres Kleides. Bei Tisch hatte er nichts gesagt und getan, was man als Anspielung auf Intimitäten hätte auffassen können, und sie war dankbar für diesen Takt. Die Gesellschaft war zu klein, als dass die kleinste Vertraulichkeit unbemerkt geblieben wäre, und was sie unter Fremden in Verlegenheit gebracht hätte, wäre ihr unter Freunden noch viel peinlicher gewesen.
    Einen Augenblick erhöhte er den Druck auf ihr Knie, dann lehnte er sich zu ihr und küsste sie aufs Ohr. Ihre Nackenhaare sträubten sich. »Ich werde die Herren zu einem frühen Aufbruch ermutigen. Sie werden ihre Damen mitnehmen.«
    »Es sieht aus, als würden sie sich Zeit lassen«, murmelte sie zweifelnd.
    Er schüttelte mit trockenem Lächeln den Kopf. »KeineAngst, meine Liebe, einen Bräutigam darf man vor seiner Hochzeitsnacht nicht über Gebühr aufhalten.«
    Die Knoten in ihrem Magen lösten sich, ihre Kopfhaut prickelte. Das klang nach Drohung und Verheißung zugleich.
    Lady Barratt blickte lächelnd in die Runde. »Gentlemen, Sie entschuldigen uns.«
    »Ja, natürlich, meine Teuerste.« Sir Mark erhob sich. »Arabella, meine Liebe, du weißt, dass du mir immer teuer wie eine Tochter warst, und ich spreche im Namen aller, wenn ich dir alles Gute und viel Glück wünsche.« Er hob sein Glas, und David und Peter Bailey, die ebenfalls aufgestanden waren, folgten seinem Beispiel und tranken ihr zu.
    Jack hob sein Glas und sagte leise: »Ich übernehme die Verantwortung, Gentlemen.« Er spürte David Kyles Augen eindringlich auf sich, als wollten sie in sein Herz sehen, ein Herz, das der Geistliche für kohlschwarz hielt. Darüber gab Jack sich keinen Illusionen hin. Er hielt seinem Blick stand, bis David wegsah, dann erst trank er. Dann bemerkte er, dass Meg Barratt ihn über den Tisch hinweg anschaute, und er glaubte, in ihren hellen grünen Augen Warnung und Herausforderung zu lesen. Auch sie gab ihm zu verstehen, er solle nicht wagen, ihre Freundin zu kränken. Er hielt ihrem Blick stand, aber anders als jener des Geistlichen, schwankte ihrer nicht, und Jack löste den Kontakt erst, als er sich wieder setzte.
    Arabella tauschte Küsse mit den Gästen und ließ sich von Lady Barratt aus dem Speisezimmer geleiten. Erst als Ihre Ladyschaft automatisch den Ostflügel ansteuerte, fiel ihr ein, dass sie keine gemeinsame Suite eingerichtet hatte. Ihre Mutter hatte das Schlafgemach neben dem ihres Vaters innegehabt. Der Herzog bewohnte jetzt die Suite des Earl, doch der Raum daneben war

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