Der heitere Polizeireport
Personen und der Sicherstellung des Au f f indegutes unterstützt hat.
Der erste Täter
Ein nächtlicher Anruf unterbrach die Stille der Nacht in der Polizeiwache Werder (Havel) . Die Beamten w a ren gerade dabei ihre Unterlagen, den ganzen aufg elaufenen Schrei b wulst zu sortieren und zu protokollieren . Diesen Anruf eines besorgten älteren Mannes na h men die Beamten sofort ernst. Handelte es sich doch um einen gegenwärtigen Einbruch in eine Kindertage s stä t te. Das heißt, der Täter ist möglicherweise noch im Objekt. Im Polizeideutsch: vor Ort. Da gerade Einbr ü che in Kitas sehr häufig anlagen, begab sich die gesa m te Mannschaft sofort zu ihren Fahrzeugen . Jeder wollte ihn/sie kriegen – den/die Täter.
POM’ in G ensch ow musste in dieser Nacht, den plöt z lich erkrankten Wachdienstführer vertreten und war beson ders erregt, denn was wäre das für ein Erfolg, wenn sie nun als jun ger Polizeiführer , drei Jahre erst von der Polizeischule weg, mit seiner Mannschaft einen solchen wichtigen Täter einfangen könnte. Da steigt schon mal der Adrenalinspiegel zunehmend an.
Am Einsatzort eingetroff en erwartete der Haus mei s ter die Polizisten , und schilderte kurz seine Wahrne h mungen .
Nach einer kurzen Beurteilung der Lage ging es los – auf Tätersuche . Diese lief ab, wie in einem Krimina l film, in dem ein Sondereinsatzkommando zu gange war. »Raum sauber ! « , hallte es mehrmals hintereinander durch die Gänge , wobei die Beamten so laut durchs Objekt trampelten , dass sie jedem Eindringling ein Zeichen zum Verschwinden gaben und es nicht mal b e merken würden, wenn er tatsächlich wegliefe.
POM’ in G ensch ow überlegte: Also, der Täter, welcher jetzt noch im Gebäude ist, dem sei nicht zu he l fe n. Wer diese Chance nicht nutzt und keine Flucht vor einer so lautstark herantrampelnden Horde Bu l len ergreif t , ist selbst schuld.
Sie zwinkerte dem Hausmeister kopfnickend zu: » Ja, d as wird Folgen haben , Leute . «
Schnell waren alle Räume durchsucht und die Ko l legen tummelten sich vor dem Objekt. Sie losten aus, wer den Schreibkram machen soll.
Als POM’ in G ensch ow mit dem Hausmeister das G e bäude ver lassen wollte , legte d ieser plötzlich besorgt seine Hand auf die rechte Schulter der Polizistin und sagte: »Wissen S ie, was ich nicht verstehe und was mich wundert? Die Klotür ist verschlossen.«
»Ist sie es sonst nicht?«, fragte POM’ in G ensch ow .
»Nein, sonst nicht, aber ich habe einen Schlüsse l«, ent ge g nete der Haus meister.
»Na dann holen Sie den doch mal.«
Als der Hausmeister die Klotür geöffnet hatte, fühlte sich die Polizistin ganz plötzlich handlungsunfähig.
Wie versteinert, mit weit aufgerissenem Mund nahm sie e ine männ liche, unge pflegte Person war, welche lange, fett i ge Haare hatt e und mit einem grauen T-Shirt, welches eventuell mal weiß, sowie einer zerlum p ten Jeans be kleidet war.
Die Person saß einf ach nur da und starrte die Ei n dringlinge an.
POM’ in G ensch ow überlegte: Das ist ja nicht zu fa s sen. Da hat man seinen ersten Täter und denkt, der T rieb zum Fliehen muss doch bei dem Täter eigentlich äußerst stark sein, und dann sitzt er da und schaut mich einfach nur an.
Sie schloss, aus welche m Grund auch immer, die Tür wi e der ab, öffnete sie aber auch ebenso schnell wieder .
Und der Kerl saß imm er noch unverändert an der glei chen Stelle, in gleicher Körperhaltung und mit dem gleichen starre n Blick.
»Warum flüchtet der nicht?«
Nun, der Erfolg war also eingetreten. POM’ in G e n sch ow hat te ihren ersten Täter gestellt.
Warum er nicht geflüchtet war, konnte nicht aufg e klärt werden. Auch die Frage, ob der Täter erst auf der Toilette oder beim Hören des Getrampels der Einsatzkrä f te und der Rufe: »Raum sauber!« schon auf dem Gang oder in einem der sauberen Räume n seine Notdurft dort oder vielleicht sogar in seine Hose ve r richtet hatte, stellten sich die Kollegen noch oft. Pen e trant roch er ja. Wahrscheinlich hatte er sich ja tatsächlich vor Angst ei n geschi… und da lässt es sich ja doch schlecht laufen.
Der törichte Dieb von Drehnow
Die zum Amt Peitz gehörende Gemeinde Drehnow liegt im Landkreis Spree-Neiße des Landes Brande n burg. Sie wurde 1635 erstmals urkundlich erwähnt. Als typisches Angerdorf ist der Ort großzügig angelegt. Die ortsprägende Bebauung landwirtschaftlichen U r sprungs mit Dreiseitenhöfen ist noch heute beiderseitig entlang der
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