Der heitere Polizeireport
Dorfstraße erkennbar.
Die Gemeinde Drehnow liegt westlich der Stadt Peitz und grenzt im Norden an größere Wälder. Im Süden befi n det sich ein Wiesengebiet mit eingelagerten großen Acke r flächen.
Diese Behaglichkeit macht Aufenthalte in der R e gion zur Naherholung pur. Pilze sammeln, auf dem Rad die Gegend erkunden und das abwechslungsreiche Dorfl e ben zieht Touristen aus nah und fern, aber auch Naturfreunde an. Wie nun festgestellt wurde, aber nicht nur diese.
Was ist geschehen?
Es wurde bekannt, dass eine Familie aus Drehnow eines Tages bemerkt hatte, dass ihr Motorrad vom Hof des Grundstücks gestohlen war. Zwei Tage, nach der Anzeigenerstattung bei der Polizei, war es jedoch wi e der da. Und nicht nur das Motorrad. An diesen waren zwei Theaterka r ten und ein Zettel angebracht, auf dem sich der Täter en t schuldigt und mitteilt, dass er das Motorrad nur kurz benötigt habe und als Entschädigung schenke er halt diese The a terkarten. Natürlich gab es in der Familie große Freude und sie erlebte einen angenehmen Kulturabend. Erholt und b e glückt trafen sie nach dem Theaterbesuch zu Hause ein und erlebten ein weiteres Theaterstück.
Beim Betreten des Grundstücks bemerkten sie, dass die Hintereingangstür des Hauses offen stand. Das stimmte sie jedoch nicht froh. Sie trauten ihren Augen nicht, denn sie nahmen an, dass jemand in ihrem Haus war. Oder hatten sie etwa selbst vergessen, die Tür des Hintereingangs zu schli e ßen. Im Haus waren sämtliche Schranktüren und Schubl a den geöffnet. Gegenstände und Bekleidungsstücke lagen verstreut auf dem Fußboden. »Das war bestimmt der M o torraddieb«, dachte sich die Familie.
Postwendend riefen sie die Polizeiwache an. Sehr schnell erschienen die Beamten und nahmen die E r mittlungen auf.
Während ein Beamter die Strafanzeige protokollie r te, suchten die Kriminaltechniker nach möglichen Sp u ren, und sie wurden fündig. Nur, ob alle Spuren vom Täter stammten, waren sich die Beamten nicht gleich sicher.
Auf dem Grundstück, in einem Gestrüpp nahe dem Moto r radschuppen, fanden sie einen kleinen braunen, weichmassigen Haufen. Kot, ganz frisch dort abg e setzt, welcher durch verschmierte Fetzen einer Zeitung abgedeckt war, sowie zwei frische Schuheindruckspuren im Erdreich. Das Ze i tungspapier stammte nach Angaben der Geschädigten aus ihrem Haus. Es hande l te sich dabei um die Tageszeitung, welche vor dem Verlassen des Hauses noch auf dem K ü chentisch lag.
Wunderbare Spuren dachten sich die Kriminaltec h niker. Damit könne man was anfangen. Plötzlich rief ein Bea m ter: »Seht mal her, was ich hier habe!« Dabei streckte er seinen Arm in die Höhe und hielt ganz fest einen Personalausweis in der Hand. »Das ist die beste Spur, die ich jemals gefunden habe«, sagte er und lachte laut los.
Ja, das stimmt. Das war di e wunderbare Spur eines Altbekannten mit Spitznahme Frosch .
Der Täter war also schnell dingsfest gemacht. Dieser b e stritt jedoch ein Motorrad gestohlen, und erst recht keinen Wohnhauseinbruch begangen, zu haben. Zu keiner Zeit will er auf diesem besagten Grundstück in Drehnow gewesen sein.
Dann konfrontierte ihn der vernehmende Beamte mit dem ersten Beweismittel, dem Personalausweis.
»Mein Personalausweis. Wo haben Sie den her? Schön, dass er wieder da ist. Den habe ich vor einigen Tagen irgendwo verloren oder man hat ihn mir gar gestohlen. Ich bin noch nicht dazugekommen, das zu melden. Da kann ich gleich eine Anzeige machen oder geht das jetzt nicht mehr « , lenkte Frosch ab.
»Das geht schon, wenn du dir sicher bist, dass er dir gestohlen wurde. Nur dann.«
»Ja, ja. Da bin ich mir jetzt ganz sicher, denn wie soll er sonst dorthin gekommen sein. Ich war ja nie dort.«
»Gut«, sagte der Beamte. Und warum benutzt du Zeitungspapier beim Kacken?«, fragte er plötzlich lautstark und sah Frosch dabei tief in die A u gen.
Dieser war sichtlich erschrocken und stammelte: »Ist billiger.«
»Aha«, schmunzelte der Beamte. Da war er, der Vernehmungserfolg.
Frosch hat gestanden. Dann legte er die Gipsabdr ü cke der Schuheindruckspuren als Beweismittel vor, und es scheint fast unglaubhaft, aber es war so, denn selbst zur Vernehmung erschien Frosch in den Sch u hen, die er am Tatort trug. Nun brauchte er sich keine Ausr e den mehr einfallen lassen und auch nichts mehr b e streiten. Schließlich gab er alle seine Handlu n gen und sogar noch einige mehr, von denen die Beamten bisher noch gar nichts wus s ten.
Auf
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