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Der Herodes-Killer

Der Herodes-Killer

Titel: Der Herodes-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Roberts
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herausfährt …»
    «Ich weiß schon, wir fahren alle schneller, als die Sicherheit es erlaubt.» Er stockte. «Unsere Sicherheit.» Aber nicht die von Sarah, nicht ihre und nicht die unseres Kindes.
    Er drehte den Kopf zur Seite und machte ein Geräusch im Rachen, ein kurzes Rasseln, ein verzweifelter Laut.
    Rosen stellte sich ein weißes Zelt in der Mitte der Vauxhall Bridge Road vor, vor dem ein Absperrband im abscheulichen Wind flatterte. In seiner Vorstellung überstieg er das Absperrband und rief sich in Erinnerung: Das hier ist die Stelle, an der der Buchstabe A seinen Querbalken erhält, A für Alessio, A für Alpha, der Anfang, als Rosen seine Frau im ersten Stock des Nordflügels des St Thomas’s Hospitals allein gelassen hatte. Er hatte Verspätung wie immer, er kam zu spät, um sie davor zu bewahren, die Sechste zu werden.
    Rosens Handy erwachte unvermittelt zum Leben. Er zuckte bei dem plötzlichen Klingeln zusammen.
    «David, hier ist Feldman.» Bei aller Eile wirkte Feldman erfreut.
    «Was ist?»
    Rosen schaltete den Lautsprecher ein und fühlte das Gewicht seiner Pistole in der anderen Hand.
    «Williams and Waters, Immobilienmakler in Eastbourne. Sie haben vor sechs Jahren den Verkauf der Caxton Farm an einen Paul White abgewickelt.»
    «White?»
    «Unter dem Namen ist er damals aufgetreten. Sie führen ein Archiv über alle Immobilien, die sie verkaufen, und haben uns eine detaillierte Beschreibung vom Inneren der Caxton Farm gegeben.»
    «Machen Sie weiter.»
    «Das Farmhaus ist groß und hat einen geräumigen Keller. Im Erdgeschoss gibt es eine Küche, ein Wohnzimmer, ein Esszimmer und eine große Diele; oben liegen vier Zimmer und ein Bad. Bill Williams, der Makler, der die Immobilie verkauft hat, erinnert sich gut an Paul. ‹Eigenartig›, so nannte er ihn. Er schien sich mehr für den Keller als für den Rest des Hauses zu interessieren, das war also das entscheidende Verkaufsargument für unseren Mann. Der Keller besteht aus drei miteinander verbundenen Räumen. Den Eingang zum Keller bildet eine Luke im Boden der Speisekammer, die neben der Küche hinten im Haus liegt. Man steigt eine Holztreppe hinunter. Diese führt in den mittleren Raum.»
    «Gibt es noch irgendwelche anderen Zugänge zum Keller?», fragte Rosen.
    «Noch einen.»
    «Wo?»
    «In der Wand des kleinsten Raums befindet sich eine Tür. Diese führt in einen schräg aufwärts verlaufenden Gang, von dem aus es durch eine Falltür nach draußen in den Hof geht. Es handelt sich um eine alte Getreiderutsche. Als das Gebäude noch eine Farm war, wurde sie dazu benutzt, Getreidesäcke zur Lagerung in den Keller zu schaffen.»
    «Sonst noch etwas?»
    «Nein, einfach nur zwei Zugänge zum Keller, der eine durch die Küche und eine Treppe hinunter, der zweite von außen durch einen schräg nach unten verlaufenden Gang.»
    «Gut gemacht, gute Arbeit.»
    «Es war Ihre Idee, Chef. Sie haben mir aufgetragen, bei den Immobilienmaklern anzurufen.»
    Er erinnerte sich daran, die Anweisung erteilt zu haben, aber es kam ihm so vor, als hätte er das in einem Traum getan, den er einmal in einer früheren Existenz geträumt hatte. Seine Gesichtsmuskeln zuckten. Die Sirenen gellten. Seine Kehle war staubtrocken.
    Sein Handy klingelte sofort wieder, als er das Gespräch mit Feldman beendet hatte.
    «DCI Rosen?» Eine Stimme, die er nicht kannte.
    «Ja?»
    «DCI Rick Murphy, Sussex Police. Wir haben alle Straßen in der Nähe von Berwick abgesperrt, aber für den Weg zur Caxton Farm muss man sich auskennen. Ich führe Sie eine Abkürzung», sagte Murphy.
    «Treffpunkt am Rand der abgesperrten Zone», erwiderte Rosen.
    «Die beste Stelle ist ein wenig nördlich eines Dorfs namens Alciston. Etwa eine halbe Meile von der Caxton Farm entfernt führt dort eine sehr schmale Straße vom Cuckmere Reservoir her. Wir erwarten Sie dort. Wo sind Sie gerade?»
    «Wir fahren die A22 in südliche Richtung. Wir sind nur noch Minuten entfernt.»
    Rosen legte auf und starrte vor sich auf die Straße.

[zur Inhaltsübersicht]
    66
    Er entzündete eine Wachskerze, hielt inne, um die Flamme zu betrachten, und verschwand dann zum Sockel des Altars, aus ihrem Blickfeld heraus. Was immer er anzündete, befand sich auf dem Boden, wo sie es nicht sehen konnte.
    Sie streckte die Hand nach dem Lifter aus, auf dem die Fahrradspeiche und die Injektionsspritze lagen, aber beides befand sich einen Fingerbreit außerhalb ihrer Reichweite. Aus dem Augenwinkel sah sie seinen Umriss,

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