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Der Herodes-Killer

Der Herodes-Killer

Titel: Der Herodes-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Roberts
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einmal nirgends zu entdeckender Schädeldecke zusammengebrochen. Er musste der Erste gewesen sein, der, in Erwartung der Kommunion vor der Schranke kniend, angegriffen worden war. Nach seiner Rückkehr ins Kloster hatte Flint offensichtlich eine ganz besondere Messe zelebriert.
    Aidan, der Flint zufolge wusste, wo sich Sarah befand, lag starr und reglos da; auf dem iPhone in Rosens Hand war sein Gesicht eine Totenmaske.
    «Ist das der Mann, den Sie suchen?», fragte Wilson.
    «Ja, er ist es», antwortete Rosen, seine Stimme kaum mehr als ein Atemhauch.
    «Was ist denn das?» Die Stimme eines weiteren Beamten, der nicht zu sehen war, übertönte Wilson.
    «Oh Gott!» Das Bild auf dem Display schwenkte unvermittelt um, und das Smartphone, das das Massaker in der Kapelle aufzeichnete, war jetzt auf den zweiten Sprecher gerichtet. Der hockte einige Meter von Aidans Leiche entfernt. «Schauen Sie sich das einmal an, Tom! Es sieht aus wie ein Körperteil.»
    Der obere, abgetrennte Teil von Aidans Schädel lag dort auf dem Boden, eine schwammige, blutige Gehirnmasse. Zwischen dem Schädelknochen und dem Gewebe steckte ein Blatt Papier. Der Strahl einer Taschenlampe beleuchtete Worte, die ordentlich gedruckt in der Mitte der Seite standen.
    Es war ein Gedicht. «Können Sie das lesen?», fragte Wilson.
    «Nein», antwortete Rosen.
    «Es ist ein Gedicht. ‹Die kranke Rose›. Soll ich es Ihnen vorlesen?»
    Der Text des Gedichts trat deutlicher auf dem Display hervor, und die Schrift wurde lesbar.
    «Nein. Was steht da noch auf dem Rand der Seite, diese handschriftliche Notiz?», fragte Rosen.
    «Es ist eine Adresse», antwortete Wilson.
    «Lesen Sie sie vor!»
    «Caxton Farm, bei Uckfield, East Sussex, TN22 6RP.»
    Rosen wiederholte die Adresse und notierte sie. Bellwood gab sie in Google Maps ein und rief: «Ich hab sie!»
    Rosen reichte Corrigan das iPhone zurück.
    «Bleiben Sie dran, Mike. Hier ist jetzt DC Corrigan am Apparat. Beschreiben Sie ihm die Szenerie, während Sie weiter übertragen.» Rosen wandte sich Bellwood zu.
    «Es ist sehr abgelegen», sagte sie.
    Rosen betrachtete die Karte auf dem Bildschirm.
    «Die A22 südwärts nach East Sussex …» Rosen spürte, wie sein Puls seitlich am Hals hämmerte. Uckfield, klein und bedeutungslos, war plötzlich der Mittelpunkt seines Universums. Er blickte sich im Raum um und fragte: «Wie viele Beamte sind hier zum Gebrauch von Schusswaffen berechtigt?» Bellwood und Gold hoben die Hände.
    Rosen wählte die Nummer der CO19, des bewaffneten Sonderkommandos der Polizei, und rief allen im Raum zu: «Ich möchte, dass alle verfügbaren Streifenwagen in Londons Zentrum ausschwärmen, um die Straßen bis zur Auffahrt auf die A22 so frei wie möglich zu halten.»
    Plötzlich empfand Rosen eine Klarheit, als wäre ein helles Licht in ihm angegangen. In der Ermittlungszentrale wurden seine Anweisungen mit höchster Dringlichkeit weitergegeben.
    Am anderen Ende der Leitung, auf dem Leman Street Polizeirevier in Whitechapel, wurde Rosen mit Chief Superintendent Doug Price verbunden, dem ranghöchsten Beamten der CO19, der derzeit im Dienst war.
    «DCI Rosen, was ist los?»
    «Ich brauche Hilfe, Doug. Der Herodes-Killer hat wieder eine Frau entführt. Wir wissen, wo er sich jetzt aufhält. Ich brauche sofort bewaffnete Unterstützung.»
    «Was genau?»
    «Drei halbautomatische 9 mm Glock 17 Pistolen für mein Team. Wir fahren zur Caxton Farm in der Nähe eines kleinen Ortes namens Uckfield in East Sussex. Wir treffen uns an der Auffahrt zur A22 und fahren dann im Konvoi. Wie viele Beamte stehen Ihnen derzeit zur Verfügung?»
    «Sechs auf der Stelle, aber wir können noch einmal die gleiche Anzahl innerhalb einer Stunde zusammenrufen. Es sind alles ausgezeichnete Schützen. Geht es um eine Belagerung?»
    «Wenn alle Informationen stimmen, hat er eine Frau bei sich, die er im Farmhaus gefangen hält.»
    «David, überlassen Sie die Sache mir. Bis bald. Wir sind in wenigen Minuten einsatzbereit.»
    Rosen legte auf.
    «David …» Es war Bellwood. «Das könnte völliger Unsinn sein, diese Adresse, noch so eine Showeinlage.»
    «Möglich», erwiderte Rosen. «Aber mehr habe ich nicht.»
    Baxter trat zu ihm. «David, ich halte es nicht für richtig, dass Sie selbst diese Adresse in East Sussex aufsuchen.»
    «Wie wollen Sie mich daran hindern, Baxter? Ich leite die Mordermittlungen.»
    «Ich werde Sie nicht daran hindern, dorthin zu fahren. Sie müssen die Operation koordinieren. Aber

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