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Der Herr der Habichts - Insel

Der Herr der Habichts - Insel

Titel: Der Herr der Habichts - Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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wurde.
    Er sprach ehrfürchtig von Allvater Odin, der, erfreut über das Verschwinden des Zauberers Hormuze, den König und die Königin mit seinem Segen beschützte und alle Söhne segnete, die durch die magische Vereinigung geboren wurden.
    Nachdem Tamak seine Geschichte beendet hatte, herrschte tiefes Schweigen. Die Fackeln an den Wänden waren heruntergebrannt und warfen unruhige Schatten gegen die Wände des Langhauses. Schließlich erhob sich Rorik, der Herr der Habichtsinsel, dankte Tamak und lud ihn ein, so lange zu bleiben, wie es ihm gefiel. Zum Dank für seine wundersame Geschichte überreichte er dem Skalden einen kostbaren Armreif aus getriebenem Silber, den Herrn Roriks Vater vor vielen Jahren auf einem Raubzug in der Nähe von Kiew erbeutet hatte. In Herrn Roriks erstaunlich blauen Augen lag ein strahlendes Lächeln, und ein noch strahlenderes Lächeln lag um seinen Mund. Er wandte sich seiner Gemahlin zu, küßte ihre Fingerspitzen und wünschte seinen Leuten eine gute Nacht. Ein riesiger schwarzer Hund folgte den Herrschaften ins Schlafgemach.
    Tamak trank noch einen Krug Met, um seine ausgetrocknete Kehle zu befeuchten.
    Bevor er vom leisen Malmen der Ziegen, die für seinen Geschmack seinem Ärmel etwas zu nahe kamen, in den Schlaf gesungen wurde, dachte er an die Worte von König Sitric: »Nachdem du dem Herrn der Habichtsinsel und seiner Gemahlin von diesem Wunder erzählt hast, wirst du zurückkehren und mir genau berichten, wie sie die Kunde aufgenommen und was sie gesagt haben.«
    Sie hatten nichts gesagt, dachte Tamak. Sie hatten ihm nur gedankt, mehr nicht. Und da war dieses Lächeln auf den Lippen des Herrn. Die Herrin hielt die Lider gesenkt. Hatte er Belustigung im Blick des Herrn gesehen? Hatte die Herrin gar gekichert? Unsinn. Aus welchem Grund hätte sie kichern sollen? Er würde wohl nie erfahren, was sie über die wundersame Gesichte dachten, denn der Herr der Habichtsinsel wirkte nicht wie jemand, der das Herz auf der Zunge trug.
    Tamak sank in die wohltuenden Arme des Schlafs und träumte vom herrlichen Silberhaar der wunderschönen Königin und von dem bezaubernden Lächeln der Frau Entti, die ihm den Met gereicht hatte.

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