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Der Herr der Habichts - Insel

Der Herr der Habichts - Insel

Titel: Der Herr der Habichts - Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Mirana schlug hart zu, traf jedoch nur seine Arme. Pah, sie wollte ihn töten und hatte ihm nicht einmal einen Bluterguß zugefügt!
    Er rannte sie einfach um und riß sie zurück. Wild strampelnd schlug sie nach ihm. Er verdrehte ihre Handgelenke und schlug ihr die Keule aus der Hand. Seine Faust landete an ihrem Unterkiefer, sein Knie krachte in ihre Rippen. Im nächsten Augenblick ließ er von ihr ab, sprang auf und wirbelte herum, um sich Rorik zu stellen.
    Mirana schüttelte den Kopf, um die Dunkelheit zu vertreiben. Sie spürte keinen Schmerz, nur brennenden Zorn, der durch ihren Geist und ihren Körper loderte. Einar stand da und schwang die Keule gegen Rorik. Sein Blick flog blitzschnell zum Wald, um die Fluchtmöglichkeiten abzuwägen.
    Rorik rannte auf Einar los, sprang plötzlich in die Luft, und seine Beine schnellten waagrecht nach vorn und trafen Einar mit voller Wucht gegen den Brustkorb. Noch nie hatte Mirana so schnelle Bewegungen gesehen. Rorik landete auf dem Rücken, überschlug sich und war schon wieder auf den Beinen. Einar dagegen lag flach auf dem Rücken, sein Gesicht lief blau an, denn er bekam keine
    Luft mehr. Trotzdem kam er wieder auf die Beine und rannte auf den Wald zu.
    Vielleicht würde er es schaffen. Noch nie hatte er so verzweifelt gekämpft. Ja, er würde es schaffen.
    Das durfte sie nicht zulassen. Mirana setzte sich in Bewegung und lief mit einer ungeheuren Energie, die sie plötzlich erfaßte, immer schneller. Sie würde ihn einholen, ja sie mußte ihn einholen und dem Grauen ein Ende setzen. Sie hörte Roriks keuchende Atemstöße und seine stampfenden Schritte hinter sich.
    Er hatte sie schon beinahe eingeholt, da schlug sie einen Haken. Er würde sie aufhalten, statt Einar zu fangen, da er Angst um sie hatte; ihr Leben war ihm kostbarer als seine Rache an Einar. Sie schaute zurück.
    Plötzlich schloß sich Einars Arm wie eine Eisenstange um ihren Hals, riß sie um und umklammerte sie, bis ihr die Luft wegblieb. Dann wirbelte er sie zu sich herum.
    »Ich habe dich, Mirana. Endlich hab ich dich.«
    Sie bekam panische Angst. Doch sie war nicht bereit, sich von ihrer Angst besiegen zu lassen. Tränen der Wut brannten in ihren Augen. Einar war im Vorteil.
    Rorik war wie angewurzelt stehengeblieben, das nackte Grauen war in sein Gesicht geschrieben. Er machte keine Bewegung.
    »Ich habe deine Hure, Rorik Haraldsson«, schrie Einar. Seine Stimme überschlug sich in gellendem Triumph. Mirana rieselten Kälteschauer über den Rücken. Sie hielt
    ganz still. Tränen liefen ihr übers Gesicht. Sie hoffte, Einar würde sie bemerken und glauben, sie weine vor Angst. Einars Brustkasten hob und senkte sich schwer gegen ihren Rücken.
    »Ha, Rorik Haraldsson«, schrie Einar siegessicher. »Sie glaubte, sie sei mir überlegen, aber ich kenne sie besser als du. Und ich sage dir noch etwas. Ich habe sie gehabt, bevor ich sie dem alten König und seinen sabbernden Liebkosungen überließ. Ich habe meine Finger in sie hineingesteckt, weil sie behauptete, keine Jungfrau mehr zu sein. Aber ich habe ihr nicht geglaubt. Ich mußte mich vergewissern, und es hat ihr gefallen. Ja, Wikinger, es hat ihr so gut gefallen, daß sie stöhnte und sich mir entgegenhob. Sie bettelte mich an, sie zu nehmen, Wikinger, deine schamlose, geile Hure.
    Du wunderst dich, warum sie mich umbringen will, Rorik Haraldsson? Weil sie nicht will, daß ich dir sage, daß ich sie gehabt habe und daß sie mich angebettelt hat, bis ich meinen Schwanz in sie rammte und sie wie eine Irre schrie.«
    Sein Arm lockerte sich ein wenig. Sie war bereit. Mirana schloß die Augen und sammelte all ihre Kraft. Da festigte sich sein Griff wieder, und abermals spie er Rorik seine Schmähungen entgegen, der immer noch reglos dastand. »Komm bloß nicht näher, Wikinger, sonst dreh ich ihr den Hals um. Bleib, wo du bist, und sie geht mit mir. Wenn ich ihres mageren Körpers überdrüssig bin, kannst du sie wiederhaben. Ich werde überleben, Rorik Haraldsson. Ich habe es immer geschafft, und ich schaffe es auch diesmal. Hab ich dir gesagt, daß mir die Sache mit deinem Weib auch wieder eingefallen ist? Sie schrie wie ein Fischweib und schlug wie eine Besessene um sich, als meine Männer sie festhielten. Und dann bestieg ich sie, und sie war wie die da, bettelte mich an und schluchzte, bis ich sie noch einmal bestieg und noch einmal, bis sie still war, ganz still. Meine Männer hatten auch ihren Spaß mit ihr. Und ich habe sie mit Vergnügen

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