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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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nach, ob Flussdrachen auf uns warteten. Dem war nicht so, also bot ich Marinae die Hand. Sie nahm sie, und ich hob sie ans Ufer. Nacheinander sprangen auch die anderen an Land.
    »Legt ab – und denkt an den Dämon«, rief ich dem Leutnant zu, und er verbeugte sich tief.
    »Ja, Esseri.«
    Wir sahen zu, wie das Schiff mit langen Stangen vom Ufer weggestoßen wurde, wieder die Flussmitte erreichte und dann langsam unseren Blicken entschwand.
    »Ein Dämon, Havald?«, fragte Leandra mit hochgezogener Augenbraue.
    »Ich wollte Zeit gewinnen. Vermeiden, dass der Leutnant sich ein Herz fasst und uns zu überraschen sucht.«
    »Das wird er jetzt gewiss nicht mehr tun wollen«, sagte Natalyia und lachte laut auf.
    Marinae blickte uns nacheinander an. »Sehe ich das richtig?«, fragte sie mit diesem feinen Lächeln auf den Lippen. »Ihr vier überfallt ein Schiff des Turms, das fünfundzwanzig Mann Besatzung hat und von über vierzig Soldaten des Turms geschützt wird?«
    Die vierzig Soldaten hatte Sarak freundlicherweise vergessen zu erwähnen. Leandra sah zu mir hinüber und lächelte etwas bissig. Ihr Blick machte deutlich, dass ihr dieser kleine Fehler auch nicht entgangen war. Sie bleckte die Zähne. »Wir hatten einen guten Plan.«
    Marinae sah von ihr zu mir. Wenigstens war sie diesmal nicht mit dem Dolch auf mich losgegangen. »Es muss ein sehr guter Plan gewesen sein.«
    »O ja«, meinte Serafine, auch sie sah mich vorwurfsvoll an.
    »Ein wirklich perfekter Plan, in der Tat«, stimmte Natalyia zu.
    Als ob ich etwas dafür könnte! Woher hätte ich denn von den Soldaten wissen sollen?
    »Und jetzt?«, fragte Marinae und unterbrach damit die vorwurfsvollen Blicke. »Warten wir hier, bis ein Schiff kommt?«
    »Nein«, sagte ich und sah an ihr vorbei. Lautlos waren hinter ihr die fünf Elfen aufgetaucht. »Ich dachte daran, Euch die Gastfreundschaft unseres Lagers, gute Gesellschaft, neue Kleider und eine kleine Stärkung anzubieten. Aber zuerst darf ich Euch Imra, den Prinz der Elfen, und sein Gefolge vorstellen. Sie erklärten sich freundlicherweise bereit, uns mit ihren Greifen zurück nach Gasalabad zu fliegen.«
    Marinae wirbelte herum und sah die fünf Elfen dastehen.
    »Oh«, sagte sie.
    Imra lächelte. Ein ganz klein wenig.
    Sie sah mich empört an. »Hättet ihr mit der Vorstellung nicht warten können, bis ich neu eingekleidet bin?«
    Ich verbeugte mich tief. »Das nächste Mal werde ich daran denken.«
    Die Greifen, so hatte mir Reat erklärt, brauchten noch etwas, bis sie bereit für den Flug zurück waren. Diesmal würde ich bei Conar mitfliegen, dessen Greif auf dem Hinflug keinen zweiten Reiter gehabt hatte. Selbst für Stahlklaue wäre es eine Anstrengung gewesen, mich wieder zurückzufliegen. Wir rasteten also noch etwas. Es gab kein Feuer, wir wollten niemanden auf uns aufmerksam machen. Das hier war schließlich Janas. Zwischen den Bäumen und Sträuchern war es sehr dunkel, aber von den Monden kam etwas Licht, und meine Augen hatten sich an die Dunkelheit angepasst.
    Serafine hatte Marinae hinter einen Busch begleitet, wo sich die Prinzessin umzog. Wir hatten für sie die gleichen dunklen Gewänder mitgebracht, die auch wir trugen. Jetzt unterhielt sie sich mit Imra, als wäre nichts weiter geschehen, als hätte es diese brutale Gefangenschaft niemals gegeben. Eines wusste sie noch nicht, denn niemand hatte bisher ihren Vater erwähnt.
    »Marinae erinnert mich an Falah«, sagte ich leise zu Leandra. »Sie hat den gleichen unbeugsamen Stolz.«
    »Magst du sie?«, fragte Leandra.
    »Ja.« Ich runzelte die Stirn. »Ich denke schon. Warum?«
    »Nur so«, sagte Leandra.
    Ich zog sie an mich. »Was ist?«, fragte ich leise und strich ihr über das weiche Haar.
    »Faril fragte mich, ob wir drei dein Harem seien«, gestand mir Leandra leise. »Als ich das verneinte, war er der Meinung, Natalyia und Serafine wären Konkubinen.« Sie schmiegte sich an mich. »Vielleicht hat er recht und es sollte so sein. Natalyia ist bereit, für dich zu sterben. Sie hat es schon einmal beinahe getan. Ich weiß auch, warum. Zokora sagte ihr, dass du es warst, der sie umgestimmt habe. Zokora sprach davon, dass du ihr gesagt hättest, Natalyia sei auch nur ein Hund. Sie nennt sich ja selbst Balthasars Hund, aber das hat sie tief getroffen. Dennoch liebt sie den Grund, auf dem du wandelst. Serafine … Serafine …« Leandra seufzte. »Serafine sieht in dir Jerbil Konai. Für sie warst du schon immer ihr Versprochener,

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