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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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bestätigte er. »Mutter sagt, wir verstanden uns nicht sonderlich gut mit ihnen. Nur wenige Stämme schlossen sich dem Pakt an, die anderen verachteten den Frieden und zogen davon. Niemand sah sie je wieder.«
    »Pakt?«, fragte Leandra neugierig.
    »Das war lange vor der Zeit der Menschen«, erklärte Imra. »Es gab einen Krieg zwischen uns. Einen Bruderkrieg. Denn einst waren wir Brüder und Schwestern. Wir trennten uns, sie gingen in die tiefen Höhlen, wir suchten die Höhe der Berge. Sie wurden dunkel und klein, wir heller und größer. Der Pakt besiegelte einen Frieden, der nötig war, denn wir hatten uns gegenseitig dezimiert, und dann kamen die Menschen in unser Land. Mehr und mehr von ihnen, eine nicht enden wollende Flut. Damit begann die Zeit der Menschen. Wir wurden weniger, die dunklen Brüder und Schwestern auch. Wir konnten uns keinen Krieg mehr leisten. Erst recht nicht mit den Menschen. Es gab später noch eine Handvoll von den Dunklen, die sich ebenfalls Askannon anschlossen. Er beeindruckte sie und gab ihnen eine Heimat und eine Aufgabe. Das schätzten sie. Ich kannte den einen oder die andere. Sie waren misstrauisch, aber höflich.«
    »Was geschah mit ihnen?«, fragte ich.
    »Du weißt es nicht? Nachdem Askannon verschwand, gewann der feige Gott Macht über einen Teil von ihnen, obwohl er es war, den sie bekämpften. Sie ermordeten ihre Brüder und Schwestern, die dem Namenlosen nicht folgen wollten. Sie sind die Falken der Nacht, die Hohepriester des feigen Gottes. Wir können alle froh sein, dass es nicht mehr viele von ihnen gibt.« Er schien amüsiert. »Sie können eine rechte Plage sein, aber sie lieferten schon immer einen guten Kampf.«
    »Meine Schwester, Taride, zieht es vor, in Askir zu leben«, sagte Lasra. »Sie ist eine Bardin und mag die Menschen. Sie ist es auch, die andere Stämme sucht, Legenden studiert, Hinweise sammelt, die auf den Verbleib dieser anderen schließen lassen könnten. Sie hatte kürzlich … vor etwa fünfzig Jahren eine Begegnung mit einem dieser verfluchten Brüder. Sie sagt, er hätte sie beinahe besiegt. Sie lernen dazu, haben neue Fähigkeiten erworben.«
    »Unsere dunklen Geschwister sind in der Magie nicht so mächtig wie wir«, erklärte Faril. »Deshalb ist das von Belang.« Die anderen Elfen nickten.
    »Seid ihr alle darin ausgebildet?«, fragte Leandra gespannt.
    »Ja«, antwortete Imra. »Das sind wir.«
    Ich hätte jetzt erwartet, dass Leandra sie fragte, ob jemand bereit wäre, ihr etwas beizubringen, aber sie tat es nicht. Sie sah auf das schimmernde Band des Gazar hinab. Langsam schwand das Licht, als die Abendröte verging und sich der Himmel über uns verdunkelte.
    »Wir sollten uns vorbereiten. Havald wird nicht allein an Bord gehen.«
    »Irgendwie dachte ich mir das schon«, meinte Imra.
    Diese andere Art, mit einem Greifen zu reisen, sagte mir noch weniger zu. Stahlklaue stand auf drei Krallen über mir, ich lag auf dem Boden, und die mächtige Kralle hielt mich jetzt schon fest. Leandra, Natalyia und Serafine ging es nicht anders. Das Schiff war schon in Sichtweite, wir warteten nur noch auf den richtigen Moment.
    Ich wollte gerade etwas fragen, als Stahlklaue in die Luft sprang und mir dabei fast den Rücken brach. Nur mit meinem Gewicht beladen, sprang er höher und sackte nicht weit durch. Schnell schraubte er sich höher und höher, viel höher, als ich es erwartet hatte, bis das Schiff unter uns nur ein Punkt auf dem Wasser war, dann faltete er die Flügel und wir stießen einem Adler gleich hinab, der Wind war wie eine Mauer und ließ meine Wangen flattern, ich sah nichts … Ein mächtiger Flügelschlag riss mich fast entzwei, als der Greif seine Schwingen ausbreitete, den Sturz abfing und mich, geradezu sanft, auf das Achterdeck der Dhau fallen ließ.
    Ganz so hatte ich es nicht geplant. Ich hatte mir vorgestellt, elegant auf beiden Beinen dort zu landen und herrschaftlich den Kapitän in die Knie zu zwingen. So aber rang ich erst mal selbst auf Knien nach Luft.
    Der Steuermann und ein weiterer Matrose sahen mich nur fassungslos an, schauten hoch zu Stahlklaue, der im Nachthimmel verschwand, so verblüfft waren sie, dass es mir tatsächlich gelang, mich aufzurichten und mich zu orientieren, bevor sie handeln konnten. Den anderen erging es ähnlich, und die Mannschaft stellte mit noch größerem Erstaunen fest, dass der Himmel ihnen außer meiner Person auch drei Frauen gebracht hatte.
    Es war wohl besser, Zeit zu

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