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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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bewaffnet gewesen war.
    Ich trat den Kopf des Nekromanten durch ein Loch in der Reling, und wir hörten es platschen.
    »Ja«, gab ich Antwort. »Ich denke schon.« Mein Herz raste wie verrückt, doch ich war dankbar dafür.
    Es war noch immer eine verfluchte Klinge, aber Seelenreißer und ich verstanden uns langsam etwas besser.
    Einer der Soldaten des Turms war ein Leutnant, wenn ich das farbige Band an seiner Schulter richtig deutete. Ich trat vor. »Darf ich um Euren Namen bitten?«
    »Janda«, antwortete er und schluckte. »Leutnant Janda.«
    »Leutnant Janda also«, sagte ich höflich. »Ihr habt eine Gefangene an Bord, nicht wahr?«
    Er nickte.
    »Lebt sie?«
    Er nickte erneut.
    »Habt Ihr etwas dagegen, das Schiff ans Ufer lenken zu lassen und uns die Gefangene unbeschadet zu übergeben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, Esseri. Es wird so geschehen«, sagte er hastig und verbeugte sich tief. Seine schreckgeweiteten Augen sahen immer wieder an mir vorbei auf den kopflosen Leichnam in Schwarz und Silber.
    »Dann lasst sie nach oben bringen«, sagte ich freundlich. »Aber achtet darauf, ihr nicht zu schaden, es wäre dreifach Euer Schaden.«
    Er verbeugte sich erneut und gab zwei anderen Soldaten den Befehl.
    Nur wenige Augenblicke später erschien Marinae im Treppenaufgang, begleitet von den beiden Soldaten, die sofort Abstand von ihr nahmen. Faihlyds Schwester sah sich langsam um, während sie sich die Handgelenke rieb. Sie waren deutlich gerötet. Sie sah nicht gut aus, ihr Gesicht war von Schlägen gezeichnet, das einfache Leinenhemd, das sie trug, blutig, und ich bemerkte Dutzende kleinerer Wunden; sie war oft und hart geschlagen worden. Dennoch stand sie da wie eine Königin. Sie betrachtete die Leichen – ich zählte neun –, dann den Körper in Schwarz und Silber, die Blutlachen überall, in einer davon stand sie mit ihren nackten Füßen. Ich sah genauer hin. An ihrem linken Knöchel konnte ich neben Dreck und Blutspritzern feine Narben ausmachen. Die Prinzessin bückte sich und zog einem toten Matrosen den Dolch aus der Brust. Sie sah mich und meine Gefährtinnen lange an, dann lächelte sie. »Du bist es wieder«, sagte sie. »Willst du mich erneut an einen sicheren Ort geleiten?«
    »Ja, Prinzessin«, sagte ich und verbeugte mich. »Ich dachte an den Palast Eures Vaters. Er sollte sicher genug sein.«
    Hinter mir hörte ich Holz auf Holz knirschen, als ein ängstlicher Matrose das Ruder herumwarf. Ich schaute nicht hin, Natalyia hatte ihn mit einem Basiliskenblick fixiert, das reichte.
    »Sicherer als der letzte Ort, das ist gewiss. Ich dachte oft und lange darüber nach, ob Ihr mich verraten habt, aber das ergab keinen Sinn. Wahrscheinlicher war, dass auch Ihr verraten wurdet.« Sie sah neugierig zu, wie das Schiff langsam von der Flussmitte aus in Richtung Ufer fuhr. »Wie geht es meiner Tochter?«
    »Ihr geht es gut, sie ist wohlauf.«
    »Den Göttern sei Dank dafür«, sagte sie erleichtert. Sie musterte Serafine eindringlich, dann weiteten sich ihre Augen, aber nur einen kurzem Moment lang.
    »Eure Amme hat eine erstaunliche Verwandlung hinter sich.«
    »Ja, Hoheit«, bestätigte ich.
    Sie musterte die Soldaten des Turms, die uns alle angstvoll anstarrten, danach die Toten. Es gab nur Mondlicht, vielleicht dauerte es deshalb so lange, bis sie den fand, den sie suchte. Bevor jemand eingreifen konnte, machte sie zwei Schritte, fast so schnell wie eine Klapperschlange, und rammte einem der Matrosen, einem muskulösen Kerl mit einer großen Zahnlücke, den Dolch von unten zwischen die Beine. Ich zog scharf die Luft ein, die anderen Matrosen und Soldaten zuckten zusammen, sahen angstvoll zu uns, aber weiter geschah nichts, außer dass der Mann stöhnend vornüber sackte.
    »Ich habe ihm eine Belohnung für sein Handeln versprochen«, teilte Marinae uns mit und bedachte den Leutnant mit einem harten Blick.
    Der wusste sich nicht besser zu helfen, als sich hilflos zu verbeugen.
    Der Kiel knirschte auf Sand. Ich stieß Seelenreißer in die Deckplanken und ritzte ein kompliziertes Muster in die Planken.
    »Seht Ihr diesen Bannkreis?«, fragte ich den Leutnant.
    Er nickte angstvoll.
    »Wenn dieses Schiff noch einmal anhält, bevor es Janas erreicht, oder ein Mann von Bord geht, wird hier ein Dämon erscheinen, der euch alle frisst und das Schiff verbrennt. Hast du das verstanden, Leutnant?«
    »Ja, Esseri«, stammelte er und sah kreidebleich den Kreis an.
    Wir waren nahe genug am Ufer, und ich sah

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