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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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jemandem aus dem Haus der Schlange, das ebenfalls ein Erbfeind des Adlers war. Aber die größte Aufgabe, die Sarak je erhalten hatte, war die Entführung von Marinae, und das gleich zweimal, einmal bei dem Überfall auf die Karawane des Baums, später dann heimlich in der Nacht, aus ihrem Zimmer in der Bäckerei, wo die falsche Marinae zurückblieb, um uns dann am nächsten Tag zu foppen. Nur Faraisa hatte sich nicht täuschen lassen.
    Sarak konnte uns auch mehr über das Schicksal von Faihlyds Schwester berichten. Der Prinz des Turms wusste, dass niemand jemals Marinae wieder sehen durfte. Sowohl falls der Plan gelang und eine vermeintliche Marinae auf dem Thron Gasalabads saß, als auch wenn der Plan misslang und Marinae als tot galt. Nebenbei erfuhr ich von Sarak, was für ein Zauber auf der Frau lag, die uns vorgegaukelt hatte, Marinae zu sein. Alle die, die sie sahen, sollten nicht zweifeln, dass sie es war. Also war es mein Ring gewesen, der die Illusion durchbrochen hatte.
    Die Nekromantin selbst hatte die gestohlene Gabe besessen, ihr Aussehen zu verändern. Dies war der Grund, weshalb man sie als Emira einsetzen wollte. Doch es hatte noch einen anderen Plan gegeben, der ungleich gefährlicher gewesen wäre. Dieser Fremde, der dem Haus des Turms seine Dienste angeboten hatte, besaß die Gabe, einen Menschen zu beherrschen. Sein Name war Sarak nicht bekannt, sehr wohl aber der Beiname, den der Turm dem Fremden gegeben hatte: Herr der Puppen. Er wäre imstande gewesen, die echte Marinae zu lenken, allerdings mit dem Nachteil, dass er nichts anderes hätte tun können, denn auch dieser Verfluchte hatte Schwierigkeiten, mit seinem Geist mehr als einen Körper zu führen.
    Vielleicht konnte er auch Tiere beherrschen, in ihren Geist schlüpfen. Ich dachte an eine Gelegenheit zurück, als Varosch mit seiner Armbrust einen Vogel abschoss, der sich seltsam benahm. Der Schrei aus der Kehle des Vogels klang allzu menschlich. Vielleicht hatte Varosch unserem Puppenspieler eine ungewöhnliche Erfahrung bereitet. Ich hoffte es.
    Hierin offenbarte sich ein anderer Teil des Plans. Dieser Herr der Puppen brauchte für eine dauerhafte Beherrschung irgendetwas, das in stetiger Verbindung mit dem Körper seines Opfers stand, etwas, das er selbst vorbereitet hatte.
    Seine Macht war nicht so groß, wie wir fürchteten, denn auch er brauchte eine Möglichkeit, sein Opfer zu berühren. Im Fall des Emirs war es ein Ring, den die falsche Marinae ausgetauscht hatte. Bei Faihlyd selbst oder bei ihrer falschen Schwester war es die Kopie des Auges von Gasalabad. Solange Faihlyd das falsche Auge getragen hätte, wäre sie verletzlich gegenüber diesem Ungeheuer gewesen.
    Es gab nur eine Hoffnung: Sarak erinnerte sich daran, dass der Puppenspieler einmal erwähnte, dass ein starker Geist sich seiner Macht entziehen könne. Wenn der Puppenspieler sich aber die Seele seines Opfers nahm, dann hinterließ er es so wie Helis, und ein solches Opfer leistete im Nachhinein natürlich keinen Widerstand mehr.
    »Hält dieser Nekromant sich im Palast des Turms auf?«, fragte Serafine.
    »Nein, er ist dort nur Gast. Wo er seinen Unterschlupf hat, weiß niemand. Wahrscheinlich im Tempel des Namenlosen hier in Gasalabad. Wir fragten Sarak auch nach dem Aussehen des Manns, aber seine Beschreibung war nicht viel besser als die von Reka. Nur eines ist mir nicht klar«, sagte ich dann zum Abschluss. »Wir wissen, dass Jefar in die Intrige verwickelt ist, umso erstaunlicher ist es, dass Sarak von dem Händler nichts wusste. Vielleicht offenbart sich mehr, wenn wir Jefar befragen.«
    »Dann sollten wir warten, bis Zokora wieder da ist«, sagte Natalyia leise. »Sie braucht nie lange, um zu erfahren, was sie will.«
    Ich sagte dazu nichts. Ich wollte Zokora nicht als Foltermeisterin sehen.
    »Wo ist Marinae jetzt?«, fragte Leandra nach.
    »Das ist der Grund für Faihlyds Tränen. Ihre Schwester befindet sich in einem Haus in Janas, dem noch keine Frau entronnen ist. Nun, noch ist sie nicht dort, aber auf dem Weg dahin. Es ist ein Haus der Lüste, in dem Männer wie Sarak für ihre Dienste belohnt werden. Es ist die Rache des Prinzen des Turms an Faihlyds Schwester, weil sie sich ihm nicht unterworfen hat und er sich immer von anderen nehmen musste, was sie ihm nicht geben wollte.« Ich sah in die Runde. »Die Reise nach Janas dauert selbst mit einem schnellen Pferd gut eine Woche. Sie wurde mit einem Schiff weggebracht, die Reise wird in etwa gleich lange

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