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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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hinfliegen?«
    Mist. Ich sah auf den Weinkrug, den ich zu gut zwei Dritteln geleert hatte, und fluchte leise. »Wenn das möglich ist, dann haben wir keine Zeit zu verlieren«, sagte ich. »Serafine, du weißt doch, wie man den Kafje hier braut?«
    Sie nickte, wusste aber offensichtlich nicht, warum ich sie dies fragte. »Braue ihn mir so. Aber nicht in einem kleinen Becher, sondern einem ordentlich großen.« Ich wandte mich zum Gehen.
    »Wo willst du hin?«, fragte Leandra.
    »Wohin wohl?« Ich sah die drei Schönheiten an. »Den Wein loswerden. Ich bin noch nie geflogen, aber ich bin sicher, dass es keine gute Idee ist, es betrunken zu versuchen.«
    Ich hasste es, so etwas zu tun. Vor allem freiwillig. Die andere Art war nicht eben angenehmer, aber sie fiel einem leichter. Diesmal dankte ich den Göttern, dem unbekannten Baumeister und Armin dafür, dass wir ein Bad besaßen. Jetzt in der Nacht war das Wasser nicht mehr warm, aber es war mir egal. Wenigstens konnte ich mich waschen und den Geschmack loswerden. Als ich wieder in die Küche kam, spürte ich den Wein noch immer, es war nicht so, dass ich wankte, aber in einen Kampf wollte ich mich in meinem Zustand auch nicht stürzen. Leandra und Natalyia hatten sich bereits angekleidet und gerüstet.
    Was Serafine vor mir auf den Tisch stellte, war allerdings nicht der Kafje, sondern eine große Schale mit etwas darin, das nicht gerade appetitlich aussah.
    »Was ist das?«
    »Ein Geheimrezept der Familie.« Sie lächelte verdächtig.
    »Wird es mich umbringen?«, fragte ich.
    Ihr Lächeln wuchs. »Vielleicht.«
    Ich trank es in vier großen Schlucken. Danach war mir schlecht.
    »Das muss so sein«, sagte sie.

10. Eine nahe Hoffnung
     
    Kurz vor Sonnenaufgang standen wir vor den verschlossenen Toren des Palasts. Es war nicht die beste Zeit für einen Besuch. Niemand hatte uns erwartet, und der Leutnant am Tor sagte, er kenne uns nicht.
    »Seht in den Büchern mit den Zeichnungen nach«, sagte ich.
    »Ich erkenne eure Gesichter«, antwortete der Offizier ungerührt.
    »Also kennt Ihr uns doch?«, fragte Leandra.
    »Ich weiß, dass ihr Zugang zum Palast erhalten habt. Aber es steht nichts davon im Buch, dass man euch die Tore öffnen muss, wenn sie geschlossen sein sollten.«
    »Hauptmann Khemal?«, fragte ich.
    »Er hat keinen Dienst.«
    »Ihr könntet ihn wecken«, schlug Natalyia vor.
    Der Hauptmann schaute sie an. Es gefiel ihm, was er sah. Wir trugen alle die dunklen Gewänder von Leibwächtern, denn das war eine weitere Art, sich unauffällig durch die Stadt zu bewegen. Leibwächter waren überall zu sehen, sie waren gesichtslos und zeigten sich meist ungehalten, wenn man ihnen zu nahe kam. Außerdem … Wenn wir nach Janas fliegen wollten, hatte es wenig Sinn, uns dort glanzvoll zu präsentieren. Natalyias Figur war jedoch weiblich genug, um auch in diesen weiten Gewändern Eindruck zu machen.
    »Auch für Euch, Blume der Nacht, werde ich mich nicht häuten lassen«, sagte der Soldat. »Was unausweichlich ist, wenn ich den Hauptmann wecke.«
    »Aber wenn Ihr unsere Gesichter aus den Büchern kennt, wisst Ihr doch, dass wir Zugang haben«, warf ich ein.
    »Das ist der Grund, warum ich hier stehe und mit euch rede«, gab der Leutnant stoisch zurück. »Sonst würde ich euch mit Knüppeln vom Tor vertreiben lassen.«
    »Die Emira gab Anweisung, dass wir jederzeit vorzulassen sind«, versuchte Leandra es erneut.
    Der Leutnant verbeugte sich. »Das ist eine große Ehre. Ich glaube Euch, Essera. Aber ich weiß nichts von einer solchen Anweisung.«
    »Ist der Hüter des Protokolls zu sprechen?«, fragte ich.
    »Er ist sicherlich schon auf und folgt seinen mannigfaltigen Verpflichtungen. Aber ich werde den Hüter des Protokolls und der Türen sicherlich nicht stören, denn zu bellen, wenn ein geringer Leutnant der Palastwache pfeift, gehört nicht zu seinen Verpflichtungen. Und ich bin sicher, er würde mir das ausführlich erläutern.«
    »Die Essera Falah?«, versuchte ich es.
    Er sah mich verwundert an. »Ihr greift nach den Sternen, Esseri. Genauso gut könntet Ihr mich bitten, die Emira selbst wecken zu lassen.«
    »Wie ist Euer Name, Leutnant?«, fragte nun Serafine.
    »Hakul, Essera«, antwortete der Soldat mit einer leichten Verbeugung.
    »Wenn ich Euch nun sage, Hakul, dass es wirklich der Wunsch der Emira, lang möge ihre Herrschaft währen, ist, dass wir jederzeit vorgelassen werden? Dass sie ungehalten sein wird, wenn sie nicht geweckt wurde? Dass es sich

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