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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Worten den Elfen unser Anliegen vortrug. Die Besucher gaben sich dem Anlass entsprechend und trugen ihr offizielles, unbeteiligtes Gesicht. Imra hatte recht, sie konnten es gut. Jetzt im Moment war es kaum vorstellbar, dass Leandra und Lasra miteinander gerauft hatten oder dass Imra wusste, wie man lächelte.
    »Um meine Schwester zu retten, ist es nötig, innerhalb eines Tages Janas zu erreichen«, schloss Faihlyd ihre Rede. »Wir bitten euch also, jemanden von uns dorthin zu fliegen, sodass wir einen Befreiungsversuch unternehmen können.«
    Imra tauschte einen kurzen Blick mit den anderen. »Wir werden das tun. Familie ist uns heilig. Doch sagt uns, Faihlyd, warum habt Ihr dafür das Signal des Krieges gesetzt? Jedermann bei uns befindet sich jetzt in heller Aufregung.«
    Serafine sah Faihlyd fragend an, und diese nickte.
    »Es war meine Idee«, gestand Serafine, aber sie wirkte nicht verlegen dabei. »Zum einen, weil ich wusste, dass ihr dann kommen würdet, zum anderen, weil es tatsächlich einen Krieg gibt. Einen Krieg, der auch euch berühren wird. Es gibt ein Reich tief unten im Süden, das sich langsam Königreich um Königreich einverleibt. Schon jetzt sind die Agenten dieses Reichs hier am Werk, säen Zwietracht und Uneinigkeit zwischen uns. Beherrscht wird dieses Reich von einem Mann, der sowohl Nekromant als auch Maestro ist. Der Herrscher von Thalak. Erst seit Kurzem kennen wir seinen Namen.«
    »Kolaron heißt er«, sagte Faril. Er wirkte gelangweilt. »Wir wissen von ihm.«
    Ich versuchte, seine Mimik nicht zu beachten und in seinen Augen zu lesen. Imra ersparte mir die Mühe.
    »Er ist unser Feind. Er war es schon immer und wird es immer bleiben, bis er von dieser Weltenkugel getilgt ist. Eure Priester sagen, Elfen hätten keine Seele, doch dieser Unheilige hält das von meinen Brüdern und Schwestern gefangen, was wir unsere Seele nennen. Er ist ein Frevel in den Augen unserer Götter.«
    »Dann war das Signal richtig«, sagte Serafine, und Imra nickte ernst.
    »Ich werde es meiner Mutter berichten, wenn wir nach Hause zurückkehren.«
    Einen Moment lang herrschte Stille. Niemand sagte mehr etwas.
    »Kennt ihr die Länder weit unten im Süden?«, brach ich das Schweigen.
    »Ja«, antwortete Imra. »Es gibt noch nicht viele Menschen dort.«
    »Eine alte Reichsfeste hoch auf einem Bergkamm?« Ich erinnerte mich, dass dort noch immer ein Greif im Eis gefangen lag.
    Er nickte. »Die Nordfeste. Es sollte eine weitere geben, aber sie wurde nie errichtet.«
    »Ist das jetzt wichtig, Havald?«, fragte Faihlyd leise und etwas ungeduldig.
    Ich sah kurz zu ihr. »Ja, ist es. Aber nicht im Moment.«
    »Gut«, sagte Imra. »Wen sollen wir zu dieser Stadt fliegen? Ich warne euch, es braucht einen guten Magen, so wie unsere Greifen fliegen. Es können auch nicht mehr als vier sein, wir brauchen einen freien Platz für den Rückflug, falls die Rettung gelingt.«
    Das mit dem Magen hatte ich befürchtet.
    »Werdet ihr euch auch an der Rettung selbst beteiligen?«, fragte Faihlyd gespannt.
    Imra sah nachdenklich aus. »Nein«, gab er nach kurzem Überlegen Antwort. »Es gibt keine Allianz mehr, oder, wenn man so will, nur eine mit dem Imperium, dem, was ihr das Alte Reich nennt. Und das existiert nicht mehr. Wir mischen uns nicht in die Geschicke der Menschen ein oder ziehen an eurer Seite gegen ein anderes Reich oder ein Emirat in den Krieg. Wir befinden uns bereits in einem Krieg. Mit einem Feind, der auch der eure ist. Wir fliegen euch hin und zurück, dies ist das Maß eurer Frage, und das ist das Maß unserer Antwort. Es ist ein persönlicher Gefallen.«
    »So soll es sein«, sagte Faihlyd und neigte den Kopf.
    »So wird es sein«, antwortete Imra.
    Wir waren auf dem Weg zurück zu den Greifenställen, als Faihlyd mich zur Seite zog. »Havald«, sagte sie leise. »Was wisst Ihr über das Ausmaß der Bestrebungen von Helis, die einst Tochter des Wassers war?«
    Ich war verwundert. »Verzeiht, Hoheit, ich weiß nichts von irgendwelchen Bestrebungen. Sie ist erst seit wenigen Tagen in dieses Leben zurückgekehrt. Was befürchtet Ihr?«
    »Habt Ihr nicht gesehen, wie leicht es ihr fällt, die Geschicke anderer zu lenken? Sogar meine Soldaten haben nicht lange gefragt, als sie ihnen erklärte, was zu tun sei. Wenn sie sich offenbaren würde, läge ihr das ganze Reich zu Füßen. Sie wäre an der Seite von Jerbil Konai, der Säule der Ehre, Kalifa geworden, hätte das Schicksal es nicht anders gewollt.« Oder ein

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