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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Magier Namens Balthasar.
    Ich verbeugte mich leicht. »Das war damals.«
    »Aber sie ist heute. Ihr wisst gar nicht, wer sie ist. Ihre Legende ist so groß… Und wenn ich sie nicht selbst erlebt hätte, wäre ich nicht geneigt, die Legenden zu glauben.« Sie sah mich aus ernsten Augen an. »Ich fühle mich neben ihr gering. Sie kennt keine Angst, keine Zweifel, keine Furcht. Sie weiß Dinge, die längst vergessen sind, auf ihre Bitte hin kommt ein Prinz der Elfen, der mich zurückweist, ihr aber einen Gefallen tut.«
    »Er hat Euch nicht zurückgewiesen. Er hat klug entschieden. Denn er hat recht, es darf nicht der Krieg der Elfen sein.«
    »Wenn Ihr es sagt.« Ich vergaß manchmal, wie jung sie war. Sie biss sich auf die Unterlippe. »Havald, was ist, wenn sie nach meinem Thron greift? Oder dem des Kalifen? Wenn die Menschen wissen, wer sie ist, öffnen sich ihr alle Tore der Stadt, selbst mein loyalster Soldat wird Mühe haben, zu entscheiden, wem er folgen will. Jerbil Konai ist die Säule der Ehre, noch heute steht sein Denkmal auf dem Platz der Ferne, und der Adler, den er fliegen lässt – das ist sie. Serafine, die Tochter des Wassers.« Sie schluckte. »Seht, Havald, wenn sie vor mich treten und mich bitten würde, für sie Platz zu machen … Sie hat mir das Leben gerettet, kaum dass sie von den Toten zurückkam, rettete die ganze Stadt, vielleicht rettet sie nun auch meine Schwester. Armin liebt sie, denn sie ist die wiedergeborene Helis. Meine Mutter verehrte sie schon immer, und auch ich tue das. Wenn sie nach dem Thron fragen würde … Sie wäre die Einzige, für die ich ihn freigeben würde, ohne darum zu kämpfen. Denn die Krone ist mir eine Last, und sie könnte sie besser tragen als ich.«
    »Faihlyd«, sagte ich und vergaß für den Moment, mit wem ich sprach. »Sie ist eine Legende, das ist wahr. Aber eine Legende aus einer anderen Zeit. Es ist siebenhundert Jahre her, dass sie ihre Heldentaten vollbrachte. Sie weiß nichts aus unserer Zeit, wie soll sie besser herrschen können als Ihr?«
    »Es geht nicht um vergangene Taten! Fünf Tage, Havald«, antwortete Faihlyd. »Vor fünf Tagen hat sie mir Eiswehr zugeworfen, und die Perlen! Es war ihr erster Atemzug in einem neuen Leben, und sie hat uns alle gerettet.«
    » Ihr habt uns alle gerettet«, sagte ich und war versucht, sie in den Arm zu nehmen. Ich wollte weiterleben, also ließ ich es bleiben. »Ihr habt die falsche Marinae besiegt.«
    »Weil die Tochter des Wassers mir die Mittel dazu gab. Habt Ihr nicht gesehen, was sie alles kann und weiß? Sie ist in diesem Boden so fest verankert wie das Land selbst, und noch immer sind sie und Jerbil in den Herzen der Menschen.«
    »Wenn sie und Jerbil zurückgekehrt wären aus jenem Krieg, hätten sie vielleicht den Thron gewonnen. Er wäre Kalif geworden, sie wäre an seiner Seite gewesen. Sie hätten Kinder bekommen, vielleicht ein neues Haus begründet. Sie wären gute Herrscher gewesen. Es gab sicherlich auch Kalifen, die geachtet wurden, nicht wahr? Die auch Legenden sind. In ihrer Zeit. Die Legende vom Löwen und vom Adler ist nur so gewaltig, weil niemand weiß, was geschehen wäre. Ihr beide, Armin und du, ihr führt ihr Vermächtnis fort. Ihr, Faihlyd, seid die Emira von Gasalabad, die Löwin der Goldenen Stadt, man sieht zu Euch auf, und die Götter hören Gebete in Eurem Namen. Ihr habt recht, es naht die Stunde einer neuen Legende vom Löwen und vom Adler. Doch diesmal seid Ihr es, Ihr und Armin. Wartet zwanzig Jahre, Hoheit, und messt dann Eure Legende gegen die ihre. Ihr werdet überrascht sein.« Ich sah ihr in die Augen. »Das Erste, was ich über Euch hörte, war, dass Ihr die Hoffnung von Gasalabad seid. Und das seid Ihr auch. Was Serafine … Helis mit ihrem neuen Leben zu tun wünscht, weiß ich nicht. Aber ich glaube nicht, dass sie nach einem Thron trachtet.«
    »Glaubt Ihr, dass sie unser Freund ist, Havald?«, fragte sie leise.
    »Nein, das glaube ich nicht«, sagte ich, und sie zog scharf die Luft ein. »Ich weiß es.«
    Sie entspannte sich wieder.
    »Es ist Helis, die zurückgekehrt ist. Sie ist die Schwester Armins, der dem Haus des Adlers vorsteht. Es ist Armins Bestreben, das Haus des Adlers wiederzuerwecken, nicht wahr?«
    Sie nickte, dann weiteten sich ihre Augen.
    »Warum sollte sie Euch, als Schwester des Adlers, der an Eurer Seite auf dem Thron von Bessarein sitzen wird, nicht unterstützen? Wem sollte sie sonst dienen wollen?« Zu spät verstand ich, dass Faihlyd an

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