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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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schnell sein wie ein Pferd in vollem Galopp –, aber die Strecke nach Janas war weit. Es klang schnell, dass wir Janas in einem halben Tag erreichen sollten, doch in diesen Stunden verlor ich das Gefühl in meinen Beinen, obwohl die Lederriemen, die mich hielten, besonders breit waren … und ich verlor auch das Gefühl in meinem Hintern. Der ständige Wind ließ die Augen brennen. Ich lernte später, dass die Elfen oft mit geschlossenen Augen flogen oder gar im Sattel schliefen. Dadurch, dass ich mich beständig festhalten musste, taten mir auch die Finger weh, und unsere Gewänder flatterten im Wind und peitschten um uns. Nach ein paar Stunden war ich so weit, dafür zu beten, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
    Noch später, die Sonne stand schon deutlich tiefer am Horizont, rief Imra etwas und deutete nach unten. Ich sah ein Schiff, größer und wuchtiger und damit auch langsamer als unsere eigene Dhau. Die Mannschaft starrte zu uns hoch, einer winkte uns sogar zu. Von unserer Höhe aus war es schwer, die Flagge zu lesen, aber die Farben kannte ich. Es war die Flagge des Turms. Eine Frage an den Hafenmeister in Gasalabad und wir hatten herausgefunden, dass nur ein Schiff des Turms in der letzten Zeit von Gasalabad aus in Richtung Janas aufgebrochen war. Es musste also dieses Schiff sein. Ich sah keine Frau an Bord. Wenn sie auf dem Schiff war, dann befand sie sich in der brütenden Hitze unter Deck.
    Ich nickte Imra zu, und wir flogen weiter.
    Imra löste die letzte Schnalle von meinen Beinen, und ich rutschte hilflos vom breiten Rücken des Greifen. Wir waren gut drei Wegstunden vor Janas gelandet und rechneten damit, dass das Schiff, sollte es nicht über Nacht Halt machen, in etwa zwei Stunden hier eintreffen würde. Meine Beine trugen mich nicht, ich schlug schwer auf dem Boden auf. Den Frauen erging es nicht so übel, Leandra konnte sogar gehen.
    Imra half mir, mich in eine sitzende Position aufzurichten. Leandra trat zu mir, während ich versuchte, wieder Leben in meine Beine zu massieren.
    »Ich verstehe nicht, warum du diese Schwierigkeiten nicht hast«, sagte ich fast schon vorwurfsvoll. Meine Beine fingen an zu kribbeln und zu brennen.
    »Ich kann es dir sagen.« Imra lachte. »Du wiegst doppelt so viel wie sie, und wir mussten dich fester zurren. Das ist schon alles. Frauen sind die besseren Greifenreiter.«
    »Hast du auch mal schlechte Laune?«, fragte ich den Elfenprinzen mürrisch. Imra war dabei, dem Greifen den Sattel vom Rücken zu lösen, und pfiff eine fröhliche Weise vor sich hin.
    Er hielt inne. »Viel zu oft habe ich gar keine Laune. Neidest du mir das Gefühl, leben zu können, auch wenn es immer nur kurz währt?«
    »Beachtet ihn nicht, Imra«, meinte Leandra und setzte sich neben mich. »Er ist nur brummig, weil sich nicht alles nach seinem Willen fügt. Wenn er könnte, würde er die Sterne neu ordnen.«
    »Würde ich nicht«, protestierte ich. »Sie sind gut so, wie sie sind.« Ich sah zu Imra hoch. »Ich glaube eher, ich neide dir den Sattel.«
    »Damit würde es dir nicht viel besser ergehen.« Der Elf grinste. »Aber mein erster Flug war wie der deine, ich erinnere mich gut daran.«
    Serafine und Natalyia kamen zu uns, auch sie hatten beide Mühe mit ihren Beinen. »Es ist anstrengend«, stellte Natalyia fest. »Und auf Dauer sehr unbequem.«
    Leandra und Serafine nickten zustimmend. »Damit sagst du nichts als die Wahrheit«, fügte Serafine hinzu und ließ sich im Sitzen rückwärts mit ausgebreiteten Armen ins Gras fallen. Wir hatten uns einen bewaldeten Hügel ausgesucht, um auf das Schiff zu warten. Hier, näher an der Küste, war das Land deutlich grüner und auch die Luft kühler, also wuchs hier auch Gras, und es war nicht überall nur Sand.
    »Was habt ihr für einen Plan?«, fragte Lasra neugierig. Wir sahen uns gegenseitig an. Man hätte meinen können, wir hätten schon vorher so weit gedacht.
    »Oh, der Plan«, antwortete ich ihr nachlässig. »Ich schwimme an Bord und erkläre dem Kapitän, dass ich Marinae mitnehmen will. Dann legt er an und Marinae und ich gehen von Bord. Das ist der Plan.«
    »Das ist der Plan?«, fragte sie erstaunt.
    »So in etwa.«
    Imra sah in Richtung des Gazar. »Es gibt eine Menge Flussdrachen dort. Ich sehe von hier aus schon drei, es werden mehr sein. Willst du wirklich schwimmen?«
    »Nein.« Ich seufzte. »Es wäre ein netter Plan ohne diese Flussdrachen. Aber ich kann sowieso nicht schwimmen. Ich habe es nie

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