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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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als ich zuletzt in diesem Land war.«
    »Und auch jetzt nicht, ich kann’s beschwören«, sagte Boromir. »Das ist eine Lüge, wie sie der Feind ausstreut. Ich kenne die Menschen von Rohan, unsere treuen und tapferen Bundesgenossen, die noch immer in den Landen wohnen, die wir ihnen vor langen Zeiten abgetreten haben.«
    »Mordors Schatten greift bis in ferne Länder«, sagte Aragorn. »Auf Saruman ist er schon gefallen; auch Rohan wird bedrängt. Wer weiß, was dich erwartet, wenn du wieder dort hinkommst.«
    »Wenigstens das nicht«, sagte Boromir, »dass sie ihr Leben mit Pferden erkaufen. Sie lieben ihre Pferde fast wie ihr eigenes Fleisch und Blut. Und das nicht ohne Grund, denn die Pferde der Riddermark stammen von den Feldern des Nordens, wo der Schatten nie hinreichte, und ihre Rasse, wie die ihrer Herren, stammt aus den alten Tagen der Freiheit.«
    »Wohl wahr!«, sagte Gandalf. »Und ein Hengst ist unter ihnen, der hätte in den Morgenstunden der Welt geworfen sein können. Mit ihm können es die Pferde der Neun nicht aufnehmen. Unermüdlich ist er und schnell wie der Wind. Schattenfell heißt er. Bei Tag schimmert er wie Silber, und durch die Nacht gleitet er wie ein Schatten, ungesehen. Seine Hufe streicheln den Boden. Noch nie hatte ein Mensch ihn bestiegen; aber ich nahm und zähmte ihn, und dann trug er mich so schnell voran, dass ich das Auenland schon erreichte, als Frodo auf den Hügelgräberhöhen war, obwohl ich aus Rohan erst losgeritten war, als er von Hobbingen aufbrach.
    Aber das Herz wurde mir unterwegs nicht leichter. Je weiter ich nach Norden kam, desto öfter hörte ich von den Reitern, und obwohl ich jeden Tag Boden gutmachte, waren sie doch immer noch vor mir. Sie hatten sich verteilt, wie ich erfuhr: Einige blieben an den Ostgrenzen unweit des Grünwegs, während andere von Süden ins Auenland eindrangen. Ich kam nach Hobbingen, und Frodo war fort, aber ich redete mit dem alten Gamdschie. Viele Worte, bei denen wenig herauskam! Besonders viel wusste er über die Untugenden der neuen Besitzer von Beutelsend zu sagen.
    ›Änderungen kann ich nicht vertragen‹, hat er gesagt, ›nicht in meinem Alter! Und dann muss es auch noch zum Schlimmsten kommen! Zum Schlimmsten‹, hat er noch ein paar Mal wiederholt.
    ›Das Schlimmste ist ein starkes Wort‹, hab ich gesagt, ›und ich hoffe nicht, dass Sie das noch erleben.‹ Aber aus all dem Gerede entnahm ich immerhin, dass Frodo erst seit knapp einer Woche fort war und dass am gleichen Abend noch ein schwarz gekleideter Reiter den Bühl heraufgekommen war. Nicht eben beruhigt ritt ich weiter. Ich kam nach Bockland und fand alles in heller Aufregung, wie ein Ameisenhaufen, wenn man ihn mit dem Stock umrührt. Das Haus in Krickloch war aufgebrochen und leer, aber auf der Schwelle lag ein Mantel, der Frodo gehört hatte. Da schwand mir fürs Erste alle Hoffnung, und ich nahm mir nicht die Zeit, Erkundigungen einzuholen, die mich vielleicht getröstet hätten, sondern setzte gleich den Reitern nach. Es war schwer, ihren Spuren zu folgen, denn sie liefen in viele Richtungen auseinander und ließen mich ratlos. Aber dann schien mir, dass einige von ihnen nach Bree geritten waren, und die Richtung schlug auch ich ein, schon weil ich mit dem Gastwirt ein ernstes Wort zu reden gedachte.
    ›Butterblüm heißt er‹, dachte ich mir. ›Dem werd ich die Butter wegschmelzen, bis er bloß noch Blüm heißt! Wenn er an dieser Verzögerung schuld ist, dann röst ich ihn auf kleiner Flamme, den alten Schussel!‹ Er hatte auch nichts anderes von mir erwartet, und als er mein Gesicht sah, warf er sich gleich platt zu Boden und begann zu schmelzen.«
    »Was hast du mit ihm gemacht?«, rief Frodo besorgt. »Er war sehr freundlich und hat für uns getan, was er konnte.«
    Gandalf lachte. »Keine Angst, ich hab ihn nicht gebissen, ich habe nur ganz leise gebellt. Umarmt hab ich den alten Knaben, so heilfroh war ich über die Nachricht, die ich aus ihm herausbekam, als er endlich aufhörte zu zittern. Wie es im Einzelnen zugegangen ist, konnte ich mir da nicht denken, aber ich erfuhr, dass ihr die Nacht zuvor in Bree gewesen und am nächsten Morgen mit Streicher weitergegangen wart.
    ›Streicher!‹ hab ich gebrüllt vor Freude.
    ›Ja, tut mir leid, Herr‹, sagte Butterblüm, der mich missverstand. ›Er hat sich an sie rangemacht, und ich konnte nichts dagegen tun, denn sie haben sich mit ihm eingelassen. Überhaupt haben sie sich die ganze Zeit hier sehr

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