Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
Vom Netzwerk:
dieser Woche haben mein Gedächtnis aufgefrischt, wie man so sagt; und nicht zu spät, hoffe ich. Ich war nämlich gebeten worden, nach Hobbits aus dem Auenland Ausschau zu halten, und besonders nach einem mit Namen Beutlin.«
    »Und was hat das mit mir zu tun?«, fragte Frodo.
    »Ach, das werdet Ihr wohl am besten wissen«, meinte der Wirt vielsagend. »Ich werde Euch nicht verraten; aber mir wurde gesagt, dass dieser Beutlin unter dem Namen Unterberg reist, und mir wurde eine Beschreibung gegeben, die genau auf Euch passt, wenn ich so sagen darf.«
    »Ach, wirklich? Dann gebt sie mal zum Besten«, unterbrach ihn Frodo unbedacht.
    »Ein dicker kleiner Kerl mit roten Wangen«, sagte Herr Butterblume feierlich. Pippin lachte leise, aber Sam sah entrüstet aus. »Das wird nicht viel nützen, denn es trifft auf die meisten Hobbits zu, Gerstenmann, sagt er zu mir«, fuhr Herr Butterblume mit einem Seitenblick auf Pippin fort. »Aber dieser eine ist größer als manche und hat hellere Haare als die meisten, und er hat eine Kerbe im Kinn: ein kecker Bursche mit klugen Augen. Ich bitte um Entschuldigung, aber er hat das gesagt, nicht ich.«
    » Er hat das gesagt? Und wer war das?«, fragte Frodo gespannt.
    »Ach, das war Gandalf, wenn Ihr wisst, wen ich meine. Ein Zauberer soll er sein, aber er ist ein guter Freund von mir, wie dem auch sei. Aber ich weiß jetzt nicht, was er mir antun wird, wenn ich ihn wiedersehe: all mein Bier sauer werden lassen oder mich in einen Holzklotz verwandeln, es würde mich nicht wundern. Er ist ein wenig ungestüm. Immerhin, was geschehen ist, lässt sich nicht ungeschehen machen.«
    »Aber was ist denn geschehen?«, fragte Frodo, der allmählich ungeduldig wurde bei der langsamen Entwirrung von Butterblumes Gedanken.
    »Wo war ich?«, sagte der Wirt, hielt inne und schnalzte mit den Fingern. »Ach ja, beim alten Gandalf. Vor drei Monaten kam er schlankweg in mein Zimmer, ohne anzuklopfen. Gerstenmann, sagt er, in der Früh muss ich weg. Willst du etwas für mich tun? Du brauchst es bloß zu nennen, sage ich. Ich bin in Eile, sagt er, und ich habe selbst keine Zeit, aber ich möchte, dass eine Botschaft ins Auenland gebracht wird. Hast du jemanden, den du schicken kannst und auf den Verlass ist, dass er geht? Ich kann einen finden, sage ich, morgen vielleicht oder übermorgen. Mach es morgen, sagt er, und dann gab er mir einen Brief.
    Er ist deutlich genug adressiert«, sagte Herr Butterblume, zog einen Brief aus der Tasche und las die Adresse langsam und stolz vor (denn er legte Wert auf seinen Ruf als gebildeter Mann):
    HERRN FRODO BEUTLIN, BEUTELSEND, HOBBINGEN IM AUENLAND.
    »Ein Brief für mich von Gandalf!«, rief Frodo.
    »Aha!«, sagte Herr Butterblume. »Dann ist Euer richtiger Name also Beutlin?«
    »Ja«, antwortete Frodo, »und Ihr gebt mir den Brief besser sofort und erklärt mir, warum Ihr ihn nicht geschickt habt. Um mir das zu sagen, seid Ihr wohl hergekommen, obwohl Ihr lange gebraucht habt, um zur Sache zu kommen.«
    Der arme Herr Butterblume sah bekümmert aus. »Ihr habt recht, Herr«, sagte er, »und ich bitte um Entschuldigung. Und ich habe fürchterliche Angst, was Gandalf sagen wird, wenn ein Unheil daraus entsteht. Aber ich habe den Brief nicht absichtlich zurückgehalten. Ich habe ihn sicher aufgehoben. Dann konnte ich keinen finden, der bereit war, am nächsten oder übernächsten Tag ins Auenland zu gehen, und von meinen Leuten konnte ich keinen entbehren; und dann verdrängte eine Sache nach der anderen den Brief aus meinem Gedächtnis. Ich bin ein vielbeschäftigter Mann. Ich will mein Möglichstes tun, um die Sache in Ordnung zu bringen, und wenn ich irgendwie behilflich sein kann, braucht Ihr es nur zu sagen. Ganz abgesehen von dem Brief, hatte ich das auch Gandalf versprochen. Gerstenmann, sagte er zu mir, dieser Freund von mir aus dem Auenland mag vielleicht bald hier vorbeikommen, er und ein anderer. Er wird sich Unterberg nennen. Denke daran! Aber du brauchst keine Fragen zu stellen. Und wenn ich nicht bei ihm bin, wird er vielleicht in Schwierigkeiten sein und Hilfe brauchen. Tu für ihn, was immer du kannst, und ich werde dir dankbar sein. Und nun seid Ihr hier und die Schwierigkeiten sind offenbar nicht fern.«
    »Was meint Ihr damit?«, fragte Frodo.
    »Diese schwarzen Männer«, sagte der Wirt und senkte die Stimme. »Sie suchen Beutlin , und wenn sie was Gutes im Schilde führen, dann bin ich ein Hobbit. Es war am Montag, und alle Hunde jaulten und

Weitere Kostenlose Bücher