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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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ist für mich alles zu ermüdend heute Abend. Wir haben in unseren Beuteln zu essen. Gebt uns nur einen Raum, wo wir uns hinlegen können. Er wird besser sein als manche Orte, die ich gesehen habe.«
    Den Hobbits am Tor war offenbar immer noch nicht wohl in ihrer Haut, offensichtlich wurde gegen die eine oder andere Vorschrift verstoßen; aber vier so gebieterischen Reisenden, alle bewaffnet und zwei von ihnen ungewöhnlich groß und kräftig aussehend, konnten sie sich nicht widersetzen. Frodo befahl, die Tore wieder zu schließen. Es war jedenfalls vernünftig, eine Wache aufzustellen, solange sich noch Strolche herumtrieben. Dann gingen die vier Gefährten in das Hobbit-Wachhaus und machten es sich so gemütlich, wie sie konnten. Es war ein kahler und hässlicher Raum mit einer kümmerlichen, kleinen Feuerstelle, die man nicht ordentlich heizen konnte. In den oberen Zimmern waren schmale Reihen harter Betten, und an jeder Wand war ein Anschlag und eine Liste der Vorschriften. Pippin riss sie ab. Es gab kein Bier und sehr wenig zu essen, aber mit dem, was die Reisenden mitgebracht hatten und nun verteilten, hatten sie alle eine recht ordentliche Mahlzeit; und Pippin verstieß gegen die Vorschrift Nr. 4, indem er den größten Teil des für den nächsten Tag bestimmten Holzvorrats auf das Feuer warf.
    »So, wie wär’s jetzt mit einer Pfeife, während ihr uns erzählt, was im Auenland geschehen ist?«, sagte er.
    »Es gibt jetzt kein Pfeifenkraut«, sagte Hugo. »Zumindest nur für die Männer vom Oberst. Alle Vorräte scheinen weg zu sein. Wir haben gehört, ganze Wagenladungen sind über die alte Straße aus dem Südviertel weggebracht worden, über die Sarnfurt. Das muss Ende vorigen Jahres gewesen sein, nachdem ihr weggegangen seid. Aber vorher ist in aller Stille und in bescheidenem Maße auch etwas weggegangen. Dieser Lotho …«
    »Nun halt aber den Mund, Hugo Feldhüter«, riefen einige von den anderen. »Du weißt, dass Reden dieser Art nicht erlaubt sind. Der Oberst wird davon hören, und dann kriegen wir alle Ärger.«
    »Er würde nichts hören, wenn nicht einige von euch hier Petzer wären«, erwiderte Hugo hitzig.
    »Schon gut, schon gut«, sagte Sam. »Das reicht völlig. Ich will nichts mehr hören. Kein Willkommen, kein Bier, nichts zu rauchen und stattdessen ein Haufen Vorschriften und Orkgerede. Ich hatte gehofft, ich könnte mich ausruhen, aber ich sehe, dass es hier Arbeit und Ärger gibt. Lasst uns schlafen und es bis morgen vergessen!«
    Der neue »Oberst« besaß offenbar Mittel und Wege, Nachrichten zu erhalten. Es waren gut und gerne vierzig Meilen von der Brücke bis Beutelsend, aber irgendjemand hatte die Strecke sehr rasch zurückgelegt. Das merkten Frodo und seine Freunde bald.
    Sie hatten noch keine endgültigen Pläne gemacht, aber immerhin erwogen, zuerst nach Krickloch zu gehen und sich ein wenig auszuruhen. Doch jetzt, da sie sahen, wie die Dinge standen, beschlossen sie, gleich nach Hobbingen zu gehen. Also machten sie sich am nächsten Tag auf den Weg und trabten beharrlich die Straße entlang. Der Wind hatte sich gelegt, aber der Himmel war grau. Das Land sah ziemlich traurig und verlassen aus; schließlich war es der 1. November, und der Herbst ging seinem Ende zu. Trotzdem waren ungewöhnlich viele Brände im Gange, und ringsum stieg an vielen Stellen Rauch auf. Eine dicke Rauchwolke stieg in der Ferne in Richtung Waldende in den Himmel.
    Als es Abend wurde, näherten sie sich Froschmoorstetten, einem Dorf unmittelbar an der Straße, etwa zweiundzwanzig Meilen von der Brücke. Dort wollten sie über Nacht bleiben; der Schwimmende Balken war ein gutes Wirtshaus. Aber als sie zum Ostende des Dorfes kamen, stießen sie auf eine Schranke mit einem großen Schild: KEIN DURCHGANG; dahinter stand mit Stöcken in den Händen und Federn an den Mützen eine ganze Schar Landbüttel, die gleichzeitig wichtigtuerisch und verängstigt aussahen.
    »Was bedeutet das alles?«, fragte Frodo, dem nach Lachen zumute war.
    »Folgendes, Herr Beutlin«, sagte der Führer der Landbüttel, ein Zwei-Feder-Hobbit. »Du bist verhaftet wegen Tor-Aufbrechens, Herunterreißens von Vorschriften, Angreifens der Torhüter, unbefugten Eindringens, Schlafens in Auenland-Gebäuden und Bestechens der Wächter mit Lebensmitteln.«
    »Und was noch?«, fragte Frodo.
    »Das reicht für den Anfang«, sagte der Führer der Landbüttel.
    »Ich kann noch was hinzufügen, wenn du willst«, sagte Sam. »Beschimpfen

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