Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
Vom Netzwerk:
aus.
    Sam war außer sich. »Ich gehe gleich weiter, Herr Frodo!«, rief er. »Ich will sehen, was los ist. Ich muss meinen Ohm suchen.«
    »Wir sollten erst herausfinden, was uns hier eigentlich erwartet, Sam«, sagte Merry. »Ich vermute, der ›Oberst‹ wird eine Bande Strauchdiebe bei der Hand haben. Am besten, wir suchen uns jemanden, der uns sagt, wie die Dinge hier stehen.«
    Doch im Dorf Wasserau waren alle Häuser und Höhlen verrammelt, und keiner begrüßte sie. Sie wunderten sich darüber, aber bald entdeckten sie den Grund. Als sie zum Grünen Drachen kamen, dem letzten Haus in Richtung Hobbingen, das jetzt verödet und mit zerbrochenen Fenstern dastand, waren sie sehr bestürzt, als sie ein Dutzend großer, hässlicher Menschen sahen, die sich an der Wirtshausmauer herumdrückten; sie schielten und hatten eine fahle Gesichtsfarbe.
    »Wie dieser Freund von Lutz Farning in Bree«, sagte Sam.
    »Wie viele, die ich in Isengart sah«, murmelte Merry.
    Die Strolche hatten Prügel in den Händen und Hörner an den Gürteln hängen, aber keine anderen Waffen, soweit man sehen konnte. Als die Reisenden heranritten, verließen sie die Mauer, gingen auf die Straße und versperrten den Weg.
    »Wo wollt ihr eigentlich hin?«, sagte einer, der größte und am übelsten aussehende der Bande. »Für euch ist hier der Durchgang gesperrt. Und wo sind diese prachtvollen Landbüttel?«
    »Die kommen hübsch hinterher«, sagte Merry. »Ein wenig fußwund, vielleicht. Wir haben versprochen, hier auf sie zu warten.«
    »Verflixt, was habe ich gesagt?«, sagte der Strolch zu seinen Genossen. »Ich habe Scharrer gesagt, es hat keinen Zweck, diesen kleinen Narren zu trauen. Ein paar von unseren Leuten hätten hingeschickt werden sollen.«
    »Und was, bitte schön, hätte das wohl für einen Unterschied gemacht?«, sagte Merry. »Wir sind in diesem Land nicht an Straßenräuber gewöhnt, aber wir wissen, wie man mit ihnen umgeht.«
    »Straßenräuber, wie?«, sagte der Mensch. »Das ist also euer Ton, wie? Ändert ihn, sonst ändern wir ihn für euch. Ihr kleines Volk werdet zu frech. Vertraut nicht zu sehr auf das gute Herz vom Boss. Jetzt ist Scharrer da, und der Boss wird tun, was Scharrer sagt.«
    »Und was mag das sein?«, fragte Frodo ruhig.
    »Dieses Land hat’s nötig, aufzuwachen und in Ordnung gebracht zu werden«, sagte der grobe Kerl, »und Scharrer wird das tun; und er wird streng sein, wenn ihr ihn dazu treibt. Ihr braucht einen härteren Boss. Und ihr werdet einen kriegen, ehe das Jahr um ist, wenn’s noch mehr Ärger gibt. Dann werdet ihr das eine oder andere lernen, ihr kleines Rattenvolk.«
    »Allerdings. Ich freue mich, von euren Plänen zu hören«, sagte Frodo, »ichbin gerade auf dem Weg, um Herrn Lotho zu besuchen, und es wird ihm vielleicht daran liegen, auch davon zu erfahren.«
    Der Strolch lachte. »Lotho! Der kennt sie genau. Mach dir darüber keine Sorgen. Er wird tun, was Scharrer sagt. Denn wenn ein Boss Ärger macht, kann man ihn ablösen. Verstehst du? Und wenn das kleine Volk sich da reindrängelt, wo es nicht erwünscht ist, bringen wir es dorthin, wo es kein Unheil stiften kann. Verstehst du?«
    »Ja, ich verstehe«, sagte Frodo. »Erstens verstehe ich, dass ihr hier hinter den Zeiten herhinkt und nicht auf dem Laufenden seid. Viel ist geschehen, seit ihr den Süden verlassen habt. Eure Zeit ist vorbei, und die aller anderen Strolche auch. Der Dunkle Turm ist gefallen, und es gibt einen König in Gondor. Und Isengart ist zerstört, und euer prachtvoller Herr ist ein Bettler in der Wildnis. Ich habe ihn unterwegs überholt. Die Boten des Königs werden jetzt den Grünweg heraufreiten, keine Räuber aus Isengart mehr.«
    Der Mensch starrte ihn an und lächelte. »Ein Bettler in der Wildnis!«, höhnte er. »Ach, wirklich? Prahl nur, prahl nur, mein kleiner Angeber. Aber das wird uns nicht abhalten, in diesem fruchtbaren kleinen Land zu leben, wo ihr lange genug gefaulenzt habt. Und …«, er schnalzte vor Frodos Gesicht mit den Fingern, »… Boten des Königs! So viel gebe ich auf die. Wenn ich einen sehe, werde ich ihn vielleicht zur Kenntnis nehmen.«
    Das war zu viel für Pippin. Er dachte an das Feld von Cormallen, und hier war ein schielender Schurke, der den Ringträger einen »kleinen Angeber« nannte. Er schlug seinen Mantel zurück, zog sein Schwert, und das Silber und Schwarz von Gondor glänzte, als er vorritt.
    »Ich bin ein Bote des Königs«, sagte er. »Du sprichst mit dem

Weitere Kostenlose Bücher