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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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war bald ausgeführt. Nachdem die Banden im Südenvon der Schlacht von Wasserau erfahren hatten, flohen sie aus dem Land und setzten dem Thain wenig Widerstand entgegen. Vor Jahresende wurden die wenigen Überlebenden in den Wäldern zusammengetrieben, und diejenigen, die sich ergaben, wurden über die Grenze geführt.
    Derweil gingen die Wiederherstellungsarbeiten geschwind voran, und Sam war sehr beschäftigt. Hobbits können bienenfleißig sein, wenn ihnen der Sinn danach steht und es nottut. Jetzt gab es Tausende williger Hände jeden Alters, von den kleinen, aber geschickten der Hobbitjungen und -mädchen bis zu den abgearbeiteten und schwieligen der Gevatter und Gevatterinnen. Bis zum Julfest stand kein Stein mehr von den neuen Büttelhäusern oder irgendeinem Gebäude, das »Scharrers Männer« errichtet hatten; aber die Backsteine wurden dazu benutzt, so manche alte Höhle auszubessern und wohnlicher und trockener zu machen. Große Warenlager und Vorräte wurden gefunden, die die Strolche in Hütten und Scheunen und verlassenen Höhlen versteckt hatten, vor allem in den Stollen von Michelbinge und den alten Steinbrüchen von Schären; sodass sie an diesem Julfest erheblich besser schmausen konnten, als irgendjemand gehofft hatte.
    Eins der ersten Dinge, die in Hobbingen getan wurden, sogar ehe die neue Mühle abgerissen wurde, war die Säuberung vom Bühl und von Beutelsend und die Wiederherstellung des Beutelhaldenwegs. Die Vorderseite der neuen Sandgrube wurde eingeebnet und ein großer, eingefriedeter Garten daraus gemacht, und in die Südseite nach hinten zum Bühl wurden neue Höhlen gegraben und innen mit Backsteinen ausgelegt. Der Ohm zog wieder in Nummer drei ein; und er sagte oft, und es war ihm gleich, wer es hörte:
    »Es ist ein übler Wind, der niemand was Gutes bringt, wie ich immer sage. Und Ende gut, alles besser!«
    Es gab einige Meinungsverschiedenheiten über den Namen, den der neue Weg erhalten sollte. Man erwog Gärten der Schlacht oder Bessere Smials. Aber nach verständiger Hobbitart wurde er binnen kurzem einfach Neuer Weg genannt. Es war bloß ein Wasserauer Witz, ihn als Scharrers Ende zu bezeichnen.
    Die Bäume waren der schwerste Verlust und Schaden, denn auf Scharrers Befehl waren sie weit und breit im Auenland abgeschlagen worden; und Sam empfand das schmerzlicher als alles andere. Denn es würde lange brauchen, bis diese Wunde verheilte, und erst seine Urenkel, so glaubte er, würden das Auenland wieder so sehen, wie es sein sollte.
    Dann plötzlich eines Tages, denn wochenlang war er zu beschäftigt gewesen, um an seine Abenteuer zu denken, fiel ihm das Geschenk von Galadriel ein. Er holte das Kästchen heraus und zeigte es den anderen Reisenden (denn so wurden sie jetzt von allen genannt) und bat um ihren Rat.
    »Ich fragte mich schon, wann du wohl dran denken würdest«, sagte Frodo. »Mach es auf!«
    Es war gefüllt mit einem weichen und feinen, grauen Staub, und in derMitte lag ein Samen wie eine kleine Nuss mit einer silbernen Schale. »Was kann ich damit machen?«, fragte Sam.
    »Wirf es an einem windigen Tag in die Luft und warte ab, was dabei herauskommt«, sagte Pippin.
    »Wo?«, fragte Sam.
    »Such dir eine Stelle als Baumschule aus und sieh, was dort mit den Pflanzen geschieht«, sagte Merry.
    »Aber bestimmt wollte die Herrin nicht, dass ich alles für meinen eigenen Garten behalte, wo jetzt so viele Leute Schaden gelitten haben«, sagte Sam.
    »Gebrauche deinen ganzen Verstand und alles Wissen, das du hast, Sam«, sagte Frodo, »und verwende die Gabe so, dass sie deiner Arbeit hilft und sie verbessert. Und verwende sie sparsam. Es ist nicht viel, und ich vermute, dass jedes Körnchen wertvoll ist.«
    So pflanzte Sam Schösslinge an allen Stellen, an denen besonders schöne oder geliebte Bäume vernichtet worden waren, und an die Wurzel eines jeden legte er ein Körnchen des kostbaren Staubs. Er mühte sich im ganzen Auenland ab, aber wenn er seine besondere Aufmerksamkeit Hobbingen und Wasserau schenkte, dann machte ihm niemand daraus einen Vorwurf. Und zuletzt stellte er fest, dass er noch ein wenig Staub übrig hatte; also ging er zum Drei-Viertel-Stein, der annähernd der Mittelpunkt des Auenlandes war, und warf den Staub mit seinen Segenswünschen in die Luft. Die kleine silberne Nuss pflanzte er auf der Festwiese ein, wo einst der Baum gestanden hatte; und er war gespannt, was herauskommen würde. Den ganzen Winter hindurch blieb er so geduldig, wie er nur

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