Der Herr der Ringe
neuen Namen.‹ Zu ihrem Erstaunen blickte das Pferd zu Eorl, kam herbei und stellte sich vor ihn, und Eorl sagte: ›Felaróf nenne ich dich. Du liebtest deine Freiheit, und daraus mache ich dir keinen Vorwurf: Aber jetzt schuldest du mir Wergeld, und du sollst mir deine Freiheit abtreten bis an dein Lebensende.‹
Dann bestieg Eorl das Pferd, und Felaróf fügte sich; und ohne Zaum und Zügel ritt er auf ihm nach Hause; und immer danach ritt er ihn auf die gleiche Weise. Das Pferd verstand alles, was die Menschen sagten, obwohl es niemanden aufsitzen ließ außer Eorl. Auf Felaróf ritt Eorl zum Feld von Celebrant; denn das Pferd erwies sich als so langlebig wie Menschen, und ebenso verhielt es sich mit seinen Nachkommen. Das waren die mearas, die niemanden trugen außer den König der Mark oder seine Söhne, bis zur Zeit von Schattenfell. Die Menschen sagten von ihnen, dass Béma (den die Eldar Orome nennen) ihren Stammvater aus dem Westen über das Meer gebracht haben müsse.«
»Von den Königen der Mark zwischen Eorl und Théoden wird am meisten von Helm Hammerhand gesprochen. Er war ein grimmiger Mann von großer Stärke. Zu jener Zeit gab es einen Mann mit Namen Freca, der sich rühmte, von König Fréawine abzustammen, obwohl er, wie die Menschen sagten, viel dunländisches Blut hatte und dunkelhaarig war. Er wurde reich und mächtig und besaß ausgedehnte Ländereien zu beiden Seiten desAdorn 33 . In der Nähe seiner Quelle baute er sich eine Feste und schenkte dem König wenig Beachtung. Helm misstraute ihm, rief ihn aber zu seinen Beratungen; und er kam, wenn es ihm beliebte.
Zu einer dieser Beratungen ritt Freca mit vielen Mannen, und er bat für seinen Sohn Wulf um die Hand von Helms Tochter. Aber Helm sagte: ›Du bist groß geworden, seit du zuletzt hier warst; aber es ist hauptsächlich Fett, nehme ich an.‹ Und die Menschen lachten darüber, denn Freca hatte einen gehörigen Leibesumfang.
Da wurde Freca wütend und schmähte den König und sagte schließlich: ›Alte Könige, die die angebotene Stütze ablehnen, fallen auf die Knie.‹ Helm antwortete: ›Nun komm! Die Heirat deines Sohnes ist von wenig Belang. Damit sollen sich Helm und Freca später befassen. Derweil haben der König und sein Rat Dinge von Bedeutung zu bedenken.«
Als die Beratung vorüber war, stand Helm auf, legte Freca seine große Hand auf die Schulter und sagte: ›Der König duldet kein Gezänk in seinem Haus, aber draußen sind Männer freier.‹ Und er zwang Freca, vor ihm her aus Edoras hinaus und aufs Feld zu gehen. Zu Frecas Mannen, die nachkamen, sagte er: ›Bleibt fort! Wir brauchen keine Zuhörer. Wir wollen über eine Angelegenheit reden, die nur uns betrifft. Geht und unterhaltet euch mit meinen Leuten.‹ Und sie blickten sich um und sahen, dass die Mannen des Königs und seine Freunde zahlreicher waren als sie, und sie zogen sich zurück.
›Nun, Dunländer‹, sagte der König, ›hast du es nur mit Helm zu tun, allein und unbewaffnet. Aber du hast schon viel gesagt, und jetzt bin ich an der Reihe zu reden. Freca, deine Torheit ist mit deinem Bauch gewachsen. Du sprichst von einer Stütze! Wenn Helm eine Krücke, die ihm aufgedrängt wird, nicht gefällt, dann zerbricht er sie. So!‹ Und damit versetzte er Freca einen solchen Faustschlag, dass er betäubt rücklings niederstürzte und bald danach starb.
Helm erklärte dann Frecas Sohn und nahe Verwandte zu Feinden des Königs; und sie flohen, denn alsbald ließ der König viele Mannen in die Westmarken reiten.«
Vier Jahre später (2758) geriet Rohan in große Schwierigkeiten, und keine Hilfe konnte aus Gondor geschickt werden, denn drei Flotten der Corsaren griffen es an, und es war Krieg an all seinen Küsten. Zur gleichen Zeit wurde Rohan wieder vom Osten überfallen, die Dunländer erkannten ihre Gelegenheit und kamen über den Isen und von Isengart herunter. Es wurde bald bekannt, dass Wulf ihr Führer war. Sie hatten eine große Streitmacht, denn ihnen hatten sich Feinde von Gondor angeschlossen, die an den Mündungen des Lefnui und des Isen gelandet waren.
Die Rohirrim wurden besiegt und ihr Land überrannt; und diejenigen, die nicht erschlagen waren oder Hörige wurden, flohen in die Gebirgstäler. Helm wurde unter großen Verlusten von den Furten des Isen zurückgetrieben, und er suchte Zuflucht in der Hornburg und der Schlucht dahinter (die später als Helms Klamm bekannt wurde). Dort wurde er belagert. Wulf nahm Edoras ein und saß in
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