Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition)

Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Erickson
Vom Netzwerk:
Ranndarf. »Aber Sie sollten verschwinden. Sie waren so sehr darauf bedacht, dass niemand Ihre Reisevorbereitung bemerkt, dass Sie gar keine angestellt haben. Ich dachte, wir hätten ausgemacht, dass Sie schon vor drei Wochen aufbrechen.«
    »Ja, ich hatte echt zu tun«, sagte Promo. »Hier herrschte der reinste Wahnsinn. Und es würde mir bei der Routenplanung mächtig helfen, wenn Sie mir sagen würden, wohin ich gehen soll. Haben Sie schon irgendeinen Plan?«
    »Ich habe das alles schon für Sie gecheckt. Halten Sie sich einfach immer Richtung Südost, bis Sie einen gigantischen Vulkan erblicken. Wenn Sie jemanden nach dem Weg fragen müssen, dann sagen Sie, dass Sie die Kluft-die-schicksalhaft-klafft suchen. Die Einzelheiten ergeben sich unterwegs wie von selbst.«
    »Das würde ich keinen Plan nennen.«
    »Unsinn!«, sagte Ranndarf. »Ihrem Onkel Milbo habe ich einen ähnlichen Plan vorgelegt, und er hat richtig dabei abgesahnt, indem er den Schatz eines Drachen gestohlen hat. Alle unvorhergesehenen Eventualitäten hat er ad hoc gemeistert. Auch Sie werden merken, ob Sie sich in die richtige Richtung bewegen oder nicht, denn die Reise wird zunehmend gefährlicher werden. Natürlich sollten Sie in E.Ons berühmtem Letzten Eigenheim in Suchtal haltmachen.«
    »Suchtal!«, sagte Promo. »Drittmittelerdes gediegenster Urlaubsort! Da wird Spam sich aber freuen! Wer zahlt eigentlich die Rechnung für seine Minibar?«
    »Oh, machen Sie sich darüber keine Sorgen«, sagte Ranndarf. »Ich veranlasse, dass der Weiße Rat all Ihre zulässigen Spesen rückvergütet. Sie müssen nur die Belege aufheben.«
    Eines Sommerabends erreichte den Eselsdrachen und das Efeubüschel eine erstaunliche Neuigkeit: Promo hatte seine Wohnung hinter Virginias Schönheitssalon verkauft! Und zwar an Globalia Packein-Muffin! Dies tat er, um seinen Aufbruch aus Wobbingen zu verschleiern. Jedem, der es wissen wollte, erzählte er, dass er sich für einen bescheideneren Lebensstil entschieden hatte und die Vorteile des boomenden Wohnungsmarkts in Muffend nutzen wollte, indem er in die günstigere Dandyschmockgegend zog.
    Die meisten Wobbits mutmaßten, dass Promo ein weiteres Opfer der zwergischen Bankgeschäfte geworden war. Der größten Zwergenbank, der SmithiBank, wurde ständig Wucher vorgeworfen. Promos Nachbarn schlossen daraus, dass er eine Hypothek auf Herrn Milbos teure Wohnung aufgenommen hatte, um ein verschwenderisches zweites Leben im Geheimen zu führen. Jetzt war er zu der unausweichlichen Ballonzahlung nicht mehr in der Lage. Manche munkelten sogar etwas von Zwangsvollstreckung. Natürlich war das alles nur Gerede. Dass er diese Geschichte erfunden und in Umlauf gebracht hatte, um von seiner Reise zu der Kluft-die-schicksalhaft-klafft abzulenken, war das Schlaueste, was Promo je getan hatte. Es war nicht elbenschlau, zwergenschlau oder gar zaubererschlau, aber für einen Wobbit war es schon ziemlich genial.
    Ranndarf trieb sich noch zwei Monate in Muffend herum und lag Promo die ganze Zeit über in den Ohren, wie dringend das Abenteuer sei, während er ihn gleichzeitig bat, seine Wäsche zu waschen, Besorgungen für ihn zu erledigen und seinen Anekdoten zu lauschen.
    Schließlich, nachdem Promo sich geweigert hatte, ihm ein paar Groschen zu leihen, beschloss Ranndarf, dass es Zeit war zu gehen. »Ich muss mich wegen einer Sache mit jemandem treffen«, sagte er. »In ein paar Tagen bin ich zurück, auf alle Fälle pünktlich zu Ihrer Abschiedsparty. Halten Sie sich in der Zwischenzeit an meinen Plan, seien Sie vorsichtiger denn je, vor allem, was den Ring angeht. Lassen Sie mich dies noch einmal besonders betonen: Benutzen Sie ihn nicht!« Und damit ging er.
    »Benutze was nicht?«, sagte Promo. »Haben Sie mit mir gesprochen?«
    Wie zu erwarten, gab es von Ranndarf keine Spur, als Promo seine Sachen packte. Kiste auf Kiste mit Rollenspielbüchern, sorgsam eingehüllten Comicheften und dem Rest von Milbos Sammlung von Tüftenballfanartikeln wurde gefüllt und neben der Tür gestapelt. Als fast alles gepackt und der Tag der Abschiedsparty gekommen war, war noch immer weit und breit kein Ranndarf zu sehen.
    »Es sieht ihm gar nicht ähnlich, dass er eine kostenlose Mahlzeit verpasst«, dachte Promo, schob es aber auf die allgemeine Unzuverlässigkeit des Zauberers.
    Am 20. September rollten zwei Kutschen, ein Planwagen und ein überdachter Surrey nach Schmockland davon. Auf ihnen gelangte Promos gesamte bewegliche Habe über die

Weitere Kostenlose Bücher