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Der Herr der zerstörten Seelen

Der Herr der zerstörten Seelen

Titel: Der Herr der zerstörten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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beiden in Zivil waren der Staatsanwalt, der wohl den Einsatz kommandierte, und Ludwig Heininger, der Chef der ›Soko‹. Vor ihnen standen drei Kaffeetassen und ein Aschenbecher. Der Kommissar hielt eine Zigarette in der Hand.
    »Sieh mal einer an, der Heininger raucht«, rief Tommi. »Und bei mir …«
    »Nur ausnahmsweise.« Heininger verzog grimmig das Gesicht. »Und nur bei solchen Gelegenheiten.«
    »Ah, deshalb magst du die und bist so fleißig?«
    Tommi konnte es nicht lassen. Die beiden anderen hatten sich erhoben. Heininger blieb sitzen. Nicht nur sein, auch das Gesicht des Staatsanwaltes wirkte bleich und übernächtigt.
    »Ich habe Ihnen von Frau Folkert erzählt, Herr Oberrat«, sagte der Staatsanwalt.
    Der Uniformierte nickte. »Ich kenne sie als Journalistin.«
    Sie gaben sich die Hand.
    »Das ist Oberrat Heinze von der Bereitschaftspolizei«, stellte Weissner vor. Tommi nahm er überhaupt nicht zur Kenntnis. »Wenn Sie wollen, können Sie auch eine Tasse Kaffee kriegen, aber dann müssen Sie mir erst mal eine Frage beantworten: Was, um Himmels willen, tun Sie so früh hier draußen? Sie sollten doch in München …«
    »Ich habe Ihre Erlaubnis, hier dabeizusein, Herr Staatsanwalt. Die haben Sie mir gegeben, und die Beamten in der Wohnung haben es sogar mitgehört.«
    »Aber doch nicht für jetzt. Erst wenn die Geschichte gelaufen ist.«
    Do ließ sich auf einen Stuhl fallen. Tommi setzte sich neben sie. Und noch immer starrte sie Staatsanwalt Weissner aus seinen rotgeäderten Augen vorwurfsvoll an.
    »So etwas können Sie keinem Journalisten sagen, Herr Weissner. Und Sie haben sicher ziemlich viel mit Journalisten zu tun, oder?« Do versuchte zu lächeln. »Könnte ich einen Kaffee haben? Wir sind alle hundemüde. Die Betten in dieser Bayreuther Pension waren schauderhaft.«
    Weissner schüttelte nur den Kopf und winkte dem Mann hinter der Theke.
    Nach dem ersten Schluck Kaffee fühlte Do sich besser. »Aber bitte, Herr Staatsanwalt, wie heißt das so schön? Die Lage … Könnten Sie mir darüber etwas erzählen?«
    Heininger beobachtete sie von der Seite und grinste schadenfroh.
    »Frau Folkert …« Staatsanwalt Weissner bemühte sich um Fassung. Gut, die Folkert hatte nun mal einen Namen. Außerdem war sie eine hervorragende Reporterin, so exzellent, daß man ziemlich sichergehen konnte, daß auch andere Medien ihren Bericht übernehmen würden. Das war an sich nicht übel, rechnete sich also irgendwie … Aber sich einfach über seine Anordnungen hinwegzusetzen und noch vor Einsatzbeginn hier aufzutauchen …
    »Jetzt hören Sie mir mal zu, Frau Folkert. Sie sind die einzige Journalistin, die über diesen Einsatz Bescheid weiß. Und glauben Sie nur nicht, daß ich mir dies nicht überlegt habe. Man könnte meine Erlaubnis – hm – nun ja, als Verständnis und auch als Anerkennung bewerten … Schließlich haben Sie wegen Ihrer Tochter gewisse Probleme.«
    »Gewisse?« sagte sie. »So kann man es auch nennen …«
    »Zum anderen aber, und das war das Ausschlaggebende für uns, zum anderen haben Sie, gewollt oder ungewollt, einen ganz entscheidenden Ermittlungsbeitrag geleistet, den ich nicht nur gerne anerkennen will, sondern für den wir Ihnen auch dankbar sind.«
    Do schielte zu Tommi hinüber, der mit eiserner Miene neben ihr saß. Das Ausschlaggebende ist, dachte sie, daß Weissner hofft, von mir in der Presse hochgejubelt zu werden. Es war wie so oft ein Geschäft, nichts anderes. Ein ganz normales Geschäft … »Und die Lage?«
    »Na schön, Frau Folkert: Wir haben hier zwei Kompanien Bereitschaftspolizei. Sie dienen zur Sicherung. Und sie werden auch bis zu diesem komischen Zaun hier …« Er deutete auf die Karte, die vor ihm lag und auf der mit roten Strichen Schloß und Gelände des Besitzes Schönberg gekennzeichnet waren. »Sie werden bis hierher vorgezogen. Vorsichtshalber. Es ist jetzt sechs Uhr dreißig. Um sechs Uhr fünfundvierzig, also in einer Viertelstunde, gehen wir dann rein.«
    »Wir?«
    »Ja ich, Heininger und einige Leute seines ›Soko‹.« Weissner sah sie wieder an. Diesmal war der Blick scharf und befehlsgewohnt. »Sie aber bleiben hier.«
    »Sie meinen, ich kann nachher aufs Gelände, wenn alles schon gelaufen ist …«
    »So in etwa.«
    Nun war es der Kommissar, der half, und wahrscheinlich deshalb, weil er Tommi Reineckes verzweifelten Blick aufgefangen hatte. »Nun, Herr Weissner, die beiden könnten ja in einigem Abstand vor dem Tor bleiben. Sie müssen ja

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