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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Macht auf ihn übergriff.
    »Jetzt«, sagte Stalnikoff, »jetzt wirst du dich deinem Gegner ergeben.«
    Aber Falkenmond nahm nun seine ganze Kraft zusammen und tat einen Schritt vorwärts. Das bärtige Kinn des Wahnsinnigen Gottes senkte sich vor Erstaunen. »Ich befehle dir im Namen des Roten Amuletts …«
    Von der Tür erklang erneut die sonore Stimme des Ritters. »Er ist der einzige, den das Amulett nicht zu beherrschen vermag. Er ist sein rechtmäßiger Besitzer.«
    Stalnikoff zitterte und drückte sich gegen die Gitterstäbe, als Falkenmond, immer noch geschwächt, auf ihn zukam.
    »Zurück!« kreischte der Wahnsinnige Gott. »Verlasst den Käfig!«
    Inzwischen war es Yisselda gelungen, die Gitter des Käfigs zu packen, und sie zog ihren metallbewehrten Körper daran hoch. Ihre Augen blickten noch immer voller Mordlust auf Falkenmonds Kehle.
    »Zurück!« Stalnikoffs Stimme hatte ein wenig an Kraft eingebüßt. Er erreichte die Tür des Käfigs und trat sie auf.
    Yisselda hing nun mit gefletschten Zähnen außen am Käfig, das wunderschöne Gesicht war zu einer Maske des Wahnsinns verzerrt. Der Wahnsinnige Gott hatte ihr den Rücken zugewendet und das Rote Amulett auf Falkenmond gerichtet.
    Yisseldas Kralle schoss vor und riss Stalnikoff den Hinterkopf auf, er brüllte und sprang auf den Boden hinunter. Jetzt erblickte Yisselda Falkenmond wieder und schickte sich an, in den Käfig zu kommen.
    Falkenmond wusste, dass mit seiner dem Irrsinn verfallenen Verlobten im Augenblick nicht zu sprechen war. Er nahm all seine Kraft zusammen, duckte sich unter ihren Krallen vorbei, und landete auf dem unebenen Steinboden, wo er einen Augenblick atemlos liegen blieb.
    Schwerfällig erhob er sich wieder, als auch Yisselda sich fallen ließ.
    Der Wahnsinnige Gott kletterte auf die Rückenlehne des Thronsessels, unmittelbar außerhalb des Käfigs, wo er sich zusammenkauerte. Das Rote Amulett, das um seinen Hals baumelte, warf ein seltsames, rotes Licht auf Falkenmonds Gesicht. Blut strömte über seine Schultern aus der Wunde, die Yisseldas Krallen gerissen hatten.
    Stalnikoff zitterte vor Entsetzen, als Falkenmond den Thronsessel erreicht hatte und auf die Armlehnen gestiegen war. »Ich flehe Euch an, lass mich – ich werde Euch nichts Böses tun …«
    »Ihr habt mir bereits genug angetan«, sagte Falkenmond und zog sein Schwert. »Genug, um die Rache zu versüßen.«
    Stalnikoff lehnte sich wo weit zurück, wie er nur konnte. »Yisselda – halt ein!« rief er. »Nimm dein früheres Wesen wieder an. Ich befehle es dir bei der Macht des Roten Amuletts!«
    Falkenmond drehte sich um und sah, dass Yisselda stehen geblieben war und sich verwirrt umblickte. Ihre Lippen öffneten sich vor Entsetzen, als sie auf die Metallkrallen an ihren Händen und die eisernen Stacheln an ihrem engen Anzug starrte. »Was – was ist geschehen?« stammelte sie. »Was hat man mit mir gemacht?«
    »Du wurdest von dieser Bestie hier hypnotisiert«, krächzte Falkenmond heiser und deutete mit dem Schwert auf Stalnikoff. »Aber er wird dafür bezahlen.«
    »Nein!« schrillte der Wahnsinnige Gott. »Das ist nicht recht!«
    Yisselda brach in Tränen aus.
    Stalnikoff sah sich suchend um. »Wo sind meine Diener -meine Kriegerinnen?«
    »Ihr habt sie einander töten lassen, um Eures perversen Vergnügens willen«, brummte Falkenmond. »Und die, die noch leben, nahmen wir gefangen.«
    »Meine Kriegerinnen!« heulte der Wahnsinnige Gott. »Ihre Schönheit sollte die ganze Ukraine besiegen, mir mein Erbe zurückgewinnen …«
    »Dieses Erbe ist hier«, erklärte Falkenmond und hob das Schwert.
    Stalnikoff sprang vom Sessel und rannte zur Tür, schwenkte jedoch seitwärts in die Dunkelheit ab, als er sah, dass sie durch den Ritter in Schwarz und Gold blockiert war.
    Falkenmond stieg vom Sessel und beugte sich über Yisselda, die schluchzend auf dem Boden kauerte. Sanft löste er die blutbefleckten Metallkrallen von ihren Fingern.
    Sie blickte auf. »O Dorian. Wie hast du mich gefunden? Oh, mein Liebster …«
    »Dank des Runenstabs«, ertönte wieder die Stimme des Ritters’ in Schwarz und Gold.
    Falkenmond drehte sich um und lachte vor Erleichterung. »Ihr gebt nicht nach, Ritter, hm?«
    Der Ritter in Schwarz und Gold erwiderte nichts, sondern stand wie eine Statue ohne Gesicht im Eingang.
    Falkenmond half dem Mädchen aus dem stachelbewehrten Anzug.
    »Findet den Wahnsinnigen Gott«, mahnte der Ritter. »Vergesst nicht, das Rote Amulett gehört Euch. Es

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